Die Geschichte des RT-EE im Überblick

  • 2016

    Wissenstransfer und gemeinsames Arbeiten

    Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie e. V., Bund der Ener­gie­ver­brau­cher e. V., Bun­des­ver­band Wind­ener­gie e. V., FvP e. V. und der Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land e. V. erpro­ben die Zusam­men­ar­beit an aus­ge­such­ten Themenfeldern.

  • 2016-04

    Gemeinsame Stellungnahme „EEG-Umlage subventioniert Export von Kohlestrom!”

    Der Bun­des­ver­band Wind­ener­gie mit sei­nem Lan­des­ver­band Rhein­land-Pfalz / Saar­land und dem Regio­nal­ver­band Ober­bay­ern, dem Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie, Bür­ger­wer­ke, EUROSOLAR, FvP e. V. und dem Gemein­wohl-Öko­no­mie Bei­rat ver­öf­fent­li­chen eine gemein­sa­me Stellungnahme.

  • 2016-11

    Gemeinsame Stellungnahme zum „Impuls-Papier Strom 2030“ des BMWI

    Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie, Deut­sche Gesell­schaft für Son­nen­en­er­gie, FvP, Lan­des­ver­band Erneu­er­ba­re Ener­gie Sach­sen-Anhalt, Son­nen­kraft Frei­sing, E‑W-Nord und Metro­pol­So­lar eini­gen sich auf eine vier­sei­ti­ge Stellungnahme.

  • 2017-02

  • 2017-06

    „Wahlprüfsteine” für die Bundestagswahl

    Die Grup­pe for­mu­lier­te in einem Brief an alle kan­di­die­ren­den Par­tei­en sie­ben Haupt­the­men mit 25 Fra­gen. Alle Par­tei­en haben dar­auf unter­schied­lich aus­führ­lich geantwortet.

  • 2017-08:

    Offener Brief an Martin Schulz

    Das von 27 Orga­ni­sa­tio­nen unter­zeich­ne­te Schrei­ben wur­de am 22. August 2017 vom dama­li­gen SFV-Vor­sit­zen­den Wolf von Fabeck (aktu­ell: Ehren­vor­sit­zen­der) abgesendet.

  • 2017-09

  • 2018-12

  • 2019-08

    Positionspapier gegen LNG-Terminals, unterzeichnet von 150 Organisationen

    Auf Anre­gung des Bünd­nis­ses Bür­ger­en­er­gie unter­zeich­nen 150 Orga­ni­sa­tio­nen ein Schrei­ben an ver­schie­de­ne Regie­rungs­stel­len. Es beinhal­tet den Auf­ruf, nicht in eine Infra­struk­tur für den Ver­trieb von flüs­si­gem Erd­gas zu investieren.

  • 2019-12

    Adventskalender zur Energiewende

    Mit den Attri­bu­ten “oko­no­misch — öko­lo­gisch — sozi­al” wird noch ein­mal auf die zahl­rei­chen Mög­lich­kei­ten der Erneu­er­ba­ren Ener­gie­er­zeu­gung hingewiesen.

  • 2020

    Erweiterung der Gruppe monatlich

    Ener­gie­Watch­Group, Ger­man­Zero, Par­ents for Future, Sci­en­tists for Future, Kli­ma­bünd­nis Dürk­heim sto­ßen hinzu

  • 2020-05

    Einigung auf “100% EE bis spätestens 2030”

    In einer Video­kon­fe­renz am 8.5.2020 stel­len alle betei­lig­ten Orga­ni­sa­tio­nen fest, dass sie gemein­sam für eine hun­dert­pro­zen­ti­ge Ener­gie­er­zeu­gung aus erneu­er­ba­ren Quel­len bis 2030 kämp­fen. Nur so kann das Kli­ma­ziel von Paris 2015 erreicht werden.

  • 2020-10

  • 2021-12:

    Offener Brief an die Rundfunkräte wegen Programmausrichtung

    Ange­sichts der zuneh­mend kata­stro­pha­len Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­er­wär­mung hält der Run­de Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien eine Ände­rung der Pro­gramm­aus­rich­tung des öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks für not­wen­dig. Er wen­det sich des­halb an die Rundfunkräte.

  • 2022-03:

  • 2022-06:

    Projektvorschlag „Nachhaltiger Wiederaufbau und Nutzung regenerativer Energien im Kreis Ahrweiler“

    Der gut aus­ge­ar­bei­te­te Pro­jekt­vor­schlag der Initia­ti­ve mit kom­pe­ten­ten Part­nern for­dert Bund, Land und Kreis gemein­sam. Nur mit einer fort­lau­fen­den, ziel­ori­en­tier­ten und finan­zi­el­len Unter­stüt­zung des auf Kreis­ebe­ne poli­tisch gewoll­ten Pro­jek­tes sind die ambi­tio­nier­ten, kli­ma­wis­sen­schaft­lich begrün­de­ten Zie­le umsetzbar.

  • 2023-02:

  • 2023-03:

  • 2023-05:

    Gemeinsames Positionspapier „CCS: Stoppt den Industriellen Hochlauf!“

    Das von Minis­ter Habeck (Grü­ne) geführ­te Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um will der CCS-Tech­nik zum Durch­bruch verhelfen.

    Der RT-EE stellt meh­re­ren NGOs für das Posi­ti­ons­pa­pier „CCS: Stoppt den Indus­tri­el­len Hoch­lauf!“ sowie den damit ver­bun­de­nen Akti­vi­tä­ten sei­ne Web­site als Platt­form zur Verfügung.

Die Chronik des RT-EE im Detail

Vorgeschichte 

Der Gedan­ke einer gemein­schaft­li­chen Arbeits­wei­se ent­stand im ers­ten Quar­tal 2016. Mit von der Par­tie waren Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie e. V., der Bund der Ener­gie­ver­brau­cher e. V., der Bun­des­ver­band Wind­ener­gie e. V., FvP e. V. und der Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land e. V. Der lei­ten­de Gedan­ke war und ist: „Was einer allein nicht schafft, das schaf­fen vie­le GEMEINSAM!“ 

In der Fol­ge bil­de­te sich im Rat des Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie e. V. der Arbeits­kreis „Poli­ti­sche Impul­se“. Er wirk­te als trei­ben­de Kraft für gemein­sa­mes ener­gie- und wirt­schafts­po­li­ti­sches Han­deln der diver­sen EE-Ver­ei­ni­gun­gen.  Dies gelang auch des­halb gut, weil das Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie e. V. sei­ner gan­zen Aus­rich­tung nach in der „Bür­ger­en­er­gie“ die maß­ge­ben­de und antrei­ben­de Kraft der Ener­gie­wen­de sieht: „Ener­gie in Bür­ger­hand“! 

Erste Initiativen 

Die ers­te „Tuch­füh­lung“ mit ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen zu einer gemein­sa­men Akti­on fand im April 2016 statt. Die­se Öffent­lich­keits­ak­ti­on vom 25. April 2016 titel­te „EEG-Umla­ge sub­ven­tio­niert Export von Koh­lestrom!“. Sie wur­de gemein­sam getra­gen von Bun­des­ver­band Wind­ener­gie mit sei­nem Lan­des­ver­band Rhein­land-Pfalz / Saar­land und dem Regio­nal­ver­band Ober­bay­ern, dem Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie, Bür­ger­wer­ke, EUROSOLAR, FvP e. V. und dem Gemein­wohl-Öko­no­mie Bei­rat der BEG-58.  

Es ging mun­ter wei­ter mit gemein­sa­men Aktio­nen. So hat­te das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um ein „Impuls-Papier Strom 2030“ ver­öf­fent­licht, das Gele­gen­heit zur Dis­kus­si­on der in Vor­be­rei­tung befind­li­chen EEG-Novel­le 2017 geben soll­te. Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie, Deut­sche Gesell­schaft für Son­nen­en­er­gie, FvP e. V., Lan­des­ver­band Erneu­er­ba­re Ener­gie Sach­sen-Anhalt, Son­nen­kraft Frei­sing, E‑W-Nord und Metro­pol­So­lar einig­ten sich am 11. Novem­ber 2016 auf eine fünf­sei­ti­ge Stel­lung­nah­me, in der die vor­ge­se­he­nen Ver­schlech­te­run­gen für die Ener­gie­wen­de her­aus­ge­ar­bei­tet wur­den. Zusätz­lich unter­zeich­net wur­de das Papier von wei­te­ren 18 Ver­ei­ni­gun­gen, Solar­ver­ei­nen und Bür­ger­initia­ti­ven gegen Frack­ing und Gas­boh­ren.  

Letz­te­re hat­ten sich in der Ver­gan­gen­heit aus­schließ­lich mit den durch den Bohr­loch­berg­bau ver­ur­sach­ten Umwelt­schä­di­gun­gen beschäf­tigt. Nun erkann­ten sie die über­ge­ord­ne­te Bedeu­tung der Kli­ma­er­wär­mung und unter­stüt­zen seit­dem die bür­ger­na­he Ener­gie­wen­de gern. 

Übergang zum Runden Tisch der Klimaschutz- und EE-Vereinigungen (RT-EE) 

Die Akteu­re des gemein­sa­men Arbei­tens im Vor­feld des EEG 2017 woll­ten von vorn­her­ein eine lose, nicht insti­tu­tio­na­li­sier­te Zusam­men­ar­beit auf- und aus­bau­en. Denn so wie die Erneu­er­ba­ren Ener­gien ihrem gan­zen Wesen nach dezen­tral sind, so sind es auch ihre Akteu­re. Jede Grup­pe, jede Orga­ni­sa­ti­on, jede Fir­ma ist indi­vi­du­ell, hat spe­zi­el­le Akzen­te, die ihr wich­tig sind und die sie nicht nivel­liert haben möch­te. Das ist auch gut so, und soll so blei­ben. 

Die Akteu­rin­nen nah­men aller­dings durch ihre ver­stärk­te gemein­sa­me Arbeits­wei­se zum EEG 2017 sehr wohl wahr, dass sie vie­le ähn­li­che bis nahe­zu deckungs­glei­che Vor­stel­lun­gen und Ansich­ten zur Ener­gie­wen­de haben. Die­se sich her­aus­bil­den­de Ver­bun­den­heit woll­ten sie wei­ter aus­bau­en und nach­hal­tig pfle­gen. Sie sind davon über­zeugt, dass ein Mehr an gemein­sa­mem Aus­tausch und ein Mehr an gemein­sam abge­stimm­ten Aktio­nen sowohl der Ener­gie­wen­de ins­ge­samt dient als auch den jewei­li­gen indi­vi­du­el­len Akteurinnen.

Nächs­te Gemein­schafts­ak­ti­on war ein Schrei­ben an die dama­li­ge Wirt­schafts­mi­nis­te­rin Zypries (SPD) vom 13. Febru­ar 2017. Die ein­zi­ge (win­zi­ge) Ver­bes­se­rung, die das EEG 2017 ent­hielt, war eine Ver­ord­nungs­er­mäch­ti­gung, die es ermög­lich­te, die Belas­tung des Mie­ter­stroms mit 100% der EEG-Umla­ge auf 40% abzu­sen­ken. Wir for­der­ten die Minis­te­rin auf, die Ver­ord­nungs­er­mäch­ti­gung zeit­nah umzu­set­zen. Das ent­spre­chen­de Schrei­ben wur­de durch das BBEn ver­sen­det. Unter­stüt­zen­de die­ser Gemein­schafts­ak­ti­on waren Deut­sche Gesell­schaft für Son­nen­en­er­gie, EUROSOLAR, Par­ents for Future, Lan­des­ver­band Erneu­er­ba­re Ener­gie Sach­sen-Anhalt, Metro­pol­So­lar, Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land, E W‑Nord und Solar­ver­ein Gol­de­ne Meile.
Durch Umset­zung der erwähn­ten Ver­ord­nungs­er­mäch­ti­gung wäre mit mini­ma­lem legis­la­ti­vem Auf­wand die pre­kä­re finan­zi­el­le Situa­ti­on des Mie­ter­stroms ver­bes­sert wor­den. Wie sich her­aus­stell­te, war das vom Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um aber nicht gewollt. Staats­se­kre­tär Rai­ner Baa­ke (Grü­nes Par­tei­buch) nahm sich der Sache an und sorg­te dafür, dass statt Absen­kung der EEG-Umla­ge ein 30 Sei­ten star­kes Geset­zes­mons­trum ent­stand, das durch unzu­rei­chen­de För­de­rung und ver­klau­su­lier­te Bestim­mun­gen die Lage des Mie­ter­stroms noch verschlechterte.

Die Exper­ten in der um den Bund der Ener­gie­ver­brau­cher, die Bür­ger­wer­ke eG, die Hei­del­ber­ger Ener­gie­Ge­nos­sen­schaft sowie die Ener­gie­li­ga und Bui­rer für Buir erwei­ter­ten Run­de konn­ten dies exakt her­aus­ar­bei­ten und in einer Stel­lung­nah­me vom 17. März 2017 öffent­lich darlegen.

Gründung des Runden Tisches

Unter den betei­lig­ten Orga­ni­sa­tio­nen bil­de­te sich ganz natur­wüch­sig und ohne for­mel­len Beschluss ein zuneh­men­der Aus­tausch und eine zuneh­men­de Zusam­men­ar­beit her­aus, für die sich irgend­wann die Bezeich­nung „Run­der Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien“ (RT-EE) einstellte.
Das ers­te per­sön­li­che Tref­fen fand am 13. Janu­ar 2017 auf Ein­la­dung von EUROSOLAR e. V. in den Räu­men der Geschäfts­stel­le in Bonn statt; hier fin­den Sie das Pro­to­koll. Dis­ku­tiert wur­den unter ande­rem die von der Bun­des­re­gie­rung beab­sich­tig­ten Ände­run­gen des EEG „EEG-Ände­run­gen“ und „Wahl­prüf­stei­ne im Super­wahl­jahr 2017“.

Bundestagswahl 2017

Für die Bun­des­tags­wahl 2017 erar­bei­te­ten Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land e.V., FvP und E W‑Nord in einem län­ge­ren Pro­zess Wahl­prüf­stei­ne gemein­sam und sand­ten die­se mit­samt einer gemein­sa­men Pres­se­mit­tei­lung am 14. August 2017 an Kanz­ler­amt, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de des Bun­des­ta­ges und Medi­en. Die erhal­te­nen Rück­mel­dun­gen wur­den in einer Syn­op­se zusammengestellt.

In Mar­tin Schulz als Kanz­ler­kan­di­dat setz­ten auch wir Hoff­nun­gen und bemüh­ten uns, ihn für Kli­ma­schutz und Ener­gie­wen­de zu sen­si­bi­li­sie­ren – nicht ohne an sei­nen Par­tei­ge­nos­sen Her­mann Scheer zu erin­nern. Das von 27 Orga­ni­sa­tio­nen unter­zeich­ne­te Schrei­ben wur­de am 22. August 2017 vom dama­li­gen SFV-Vor­sit­zen­den Wolf von Fabeck (aktu­ell: Ehren­vor­sit­zen­der) abgesendet.

Die nach der Wahl gebil­de­te Gro­ße Koali­ti­on ent­täusch­te erheb­lich. Am 9. Sep­tem­ber 2017 ver­öf­fent­lich­ten wir das gemein­sa­me Schrei­ben „Die Gro­ße Koali­ti­on bricht das Kli­ma­ver­spre­chen“. Obwohl es hier­zu kei­ne Rück­mel­dung gab, blie­ben wir an der SPD dran und ver­such­ten es mit den Jusos. Vor­sit­zen­der Kevin Küh­nert war für uns nicht erreich­bar, aber Stell­ver­tre­ter Jan Die­ren nahm an einem Mei­nungs­aus­tausch bei einem RT-EE-Treff in der TH Köln-Deutz teil. Das Gespräch ver­lief in ange­neh­mer Atmo­sphä­re, hat­te aber kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen. Wir schlu­gen Die­ren vor, auf dem nächs­ten BBEn-Kon­vent zu spre­chen. Nach ein paar Mail­wech­seln ver­lief der Kon­takt im Sand.

Am 24. Okto­ber 2017 ver­brei­te­te der RT-EE eine gemein­sa­me Reso­lu­ti­on „Taten statt War­ten: Ener­gie­wen­de durch Aus­stieg aus der Koh­le und sola­re Trans­for­ma­ti­on“. Am 27. Novem­ber 2017 wand­ten sich 31 Unter­zeich­ner mit ähn­li­cher The­ma­tik an Bun­des­prä­si­dent Steinmeier.

Eine wei­te­re auf die Bun­des­tags­wahl 2017 aus­ge­rich­te­te Gemein­schafts­ak­ti­on der EE-Ver­ei­ni­gun­gen war ein „Advents­ka­len­der“. Die­ser bot für die Zeit vom 1. bis 24. Dezem­ber 2017 Tag für Tag Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten für die Ener­gie- und Wirt­schafts­po­li­tik an. Gro­ßer Dank gebührt dem Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land e.V. für die freund­li­cher­wei­se bereit­ge­stell­ten Kari­ka­tu­ren von Ger­hard Mester.

Die Jahre 2018 und 2019

In 2018 und 2019 fan­den regel­mä­ßi­ge Tref­fen der Teil­neh­men­den des RT-EE in der TH Köln Deutz statt. In 2018 ana­ly­sier­ten die Teil­neh­men­den am RT-EE die Aus­wir­kun­gen des EEG 2017. Unter ande­rem wur­den die Aus­schrei­bun­gen für Wind­kraft­pro­jek­te und gro­ße PV-Frei­flä­chen­an­la­gen, Decke­lun­gen für den EE-Aus­bau, EEG-Umla­ge auf selbst erzeug­ten und ver­brauch­ten Strom sowie das gegen eine Aus­wei­tung des Mie­ter­stroms wir­ken­de Mie­ter­strom­ge­setz kri­ti­siert. Die­se vie­len neu­en Hin­der­nis­se, die die gro­ße Koali­ti­on der wei­te­ren Ent­fal­tung der wach­sen­den Bür­ger­en­er­gie ent­ge­gen­setz­te, galt es gemein­sam zu bewerten.
Die Pfle­ge des Aus­tau­sches über Ener­gie-The­men (Wis­sens­trans­fer) stand nun im Vor­der­grund. Eine öffent­li­che Akti­on fand erst wie­der mit dem EE-Advents­ka­len­der 2018 statt, der — koor­di­niert wie 2017 — ins­be­son­de­re in die digi­ta­len Medi­en hineinwirkte.

In 2019 war das Posi­ti­ons­pa­pier „LNG stop­pen! Öffent­li­che Gel­der bes­ser für Erneu­er­ba­re und Spei­cher­aus­bau!“ außer­or­dent­lich erfolg­reich. Es wur­de — zählt man die Mit­glieds­or­ga­ni­sa­tio­nen der betei­lig­ten Netz­wer­ke mit – von min­des­tens 150 Orga­ni­sa­tio­nen unter­zeich­net. Die Unter­zeich­nen­den wol­len, dass das bis­her nahe­zu unbe­merk­te Trei­ben kon­zern­na­her Kräf­te, die Koh­le durch Erd­gas zu erset­zen, gestoppt wird.

Zu den Unter­zeich­nen­den hiel­ten wir durch Rund­mails, in denen wir über die Aus­wir­kun­gen der Akti­on berich­te­ten und spä­ter auch auf wei­te­re The­men ein­gin­gen, Kon­takt. Vie­le von ihnen haben sich dann auch an wei­te­ren gemein­sa­men Aktio­nen beteiligt.

Auch in 2019 gab es einen drit­ten gemein­sa­men EE-Advents­ka­len­der, der ins­be­son­de­re über digi­ta­le Medi­en ver­brei­tet wurde.

Das Jahr 2020 

 Ab 2020 wur­den die Tref­fen des RT EE wegen der Coro­na-Pan­de­mie bis heu­te als Zoom-Kon­fe­ren­zen durch­ge­führt. Wei­te­re Gäs­te und auch wei­te­re fes­te Mit­glie­der kamen hin­zu.
Im Mai 2020 posi­tio­nier­ten sich die Teil­neh­men­den am RT-EE ein­stim­mig auf den Leit­satz „100% EE bis spä­tes­tens 2030“. Mitt­ler­wei­le ist er Ansporn für die Ener­gie­wen­de-Bewe­gung in Deutsch­land gewor­den. Seit­dem wächst der RT-EE wei­ter. Die Dis­kus­sio­nen zu die­sem The­ma neh­men an Fahrt auf.  

Im Mai 2020 posi­tio­nier­ten sich die Teil­neh­men­den am RT-EE ein­stim­mig auf den Leit­satz „100% EE bis spä­tes­tens 2030“. Die­ser wur­de Ansporn für die Ener­gie­wen­de-Bewe­gung in Deutsch­land. Die Dis­kus­si­on zu die­sem The­ma nahm an Fahrt auf, und der RT-EE wuchs weiter.

In kür­zes­ter Zeit unter­stütz­ten fast 100 Orga­ni­sa­tio­nen den Offe­nen Brief an die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten zur EEG-Novel­lie­rung 2021. Die Ziel­set­zung „100% EE bis spä­tes­tens 2030“ stell­te die zen­tra­le Bot­schaft die­ses Brie­fes dar. Dass die­se spon­tan der­art breit unter­stützt wur­de, zeigt, wie ver­brei­tet ein star­ker Wil­le ist, den Umstieg auf die EE auf ein völ­lig ande­res Tem­po als bis­her im Main­stream ange­dacht, zu beschleu­ni­gen und dass es tech­nisch ohne wei­te­res als mög­lich erach­tet wird, den Bedarf in jeder Minu­te des Jah­res aus­schließ­lich durch erneu­er­ba­re Ener­gien zu decken, also völ­li­ge Unab­hän­gig­keit von fossil/nuklearer Ener­gie zu erreichen.

Das Jahr 2021

In die­sem Jahr wur­de ein von 51 Orga­ni­sa­tio­nen unter­zeich­ne­ter Offe­ner Brief an die Rund­funk­rä­te der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ver­sen­det mit dem Titel: „Not­wen­di­ge Ände­rung der Pro­gramm­aus­rich­tung des öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks ange­sichts zuneh­mend kata­stro­pha­ler Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­er­wär­mung“.

In ihrer Ant­wort geht die Geschäfts­stel­le der ARD-Gre­mi­en­vor­sit­zen­den­kon­fe­renz (GVK) auf die im Brief ent­hal­te­nen kon­kre­ten Vor­schlä­ge und For­de­run­gen nicht ein. Sie hebt her­vor, dass es nicht Auf­ga­be des öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks sei, mobi­li­sie­rend auf die Bevöl­ke­rung ein­zu­wir­ken – wor­aus sich als Umkehr­schluss ergibt, dass sie Beru­hi­gung als ihre Auf­ga­be betrach­tet. In der Ant­wort wird der bis­he­ri­ge Rou­ti­ne­be­trieb und sei­ne Wei­ter­füh­rung gerecht­fer­tigt. Ein Bewusst­sein von der exis­tenz­be­dro­hen­den Lage, in der sich die Mensch­heit befin­det, ist auch nicht ansatz­wei­se zu erken­nen. Dar­an änder­te auch unse­re Ent­geg­nung zur Ant­wort der Geschäfts­stel­le nichts.

Ahrtal – Solartal (Juli 2021 bis Dezember 2024)

Ab Mit­te Juli 2021 stell­te die Ahrtal-Hoch­was­ser­ka­ta­stro­phe – pas­sen­der Kli­ma­ka­ta­stro­phe — den Schwer­punkt der Akti­vi­tä­ten des RT-EE dar, begin­nend mit der Pres­se­mit­tei­lung des Solar­ver­eins Gol­de­ne Mei­le e. V. und der Sci­en­tist for Future Regio­nal­grup­pe Mainz. Spon­tan kam es am RT-EE zum Kon­sens, dass die durch den Kli­ma­wan­del ver­ur­sach­te Kata­stro­phe deutsch­land­weit zum Mene­te­kel wer­den muss, wel­ches zeigt, wie drin­gend der Wech­sel auf die erneu­er­ba­ren Ener­gien ist.

Fach­leu­te, dar­un­ter meh­re­re Pro­fes­so­ren, ent­war­fen einen kon­kre­ten „PROJEKT-VORSCHLAG (Pro­jekt­skiz­ze) Nach­hal­ti­ger Wie­der­auf­bau und Nut­zung rege­ne­ra­ti­ver Ener­gien im Kreis Ahr­wei­ler“. Die­ses Kon­zept fand in den Medi­en und etli­chen Insti­tu­tio­nen der Zivil­ge­sell­schaft Beach­tung und wur­de im Novem­ber 2022 mit dem Gol­den Pla­net Award ausgezeichnet.

Die Poli­tik wei­ger­te sich jedoch, aus dem 30 Mil­li­ar­den-Fond für den Wie­der­auf­bau 10 Mil­lio­nen für die Rea­li­sie­rung des Solar­tal-Kon­zep­tes zur Ver­fü­gung zu stel­len. Sie berief sich auf das Wie­der­auf­bau­hil­fe­ge­setz, wonach Wie­der­auf­bau­hil­fen angeb­lich nur für die Wie­der­her­stel­lung des alten Zustan­des vor der Kata­stro­phe und nicht für Ver­bes­se­run­gen ein­ge­setzt wer­den dürfen.
Gemein­sam mit dem SFV und dem Solar­ver­ein „Gol­de­ne Mei­le“ wand­te sich der RT-EE schließ­lich an das Habeck’sche Minis­te­ri­um. Zahl­rei­che Geset­ze hat­te die­ses qua­si über Nacht geän­dert, um den LNG-Anlan­de­stel­len beschleu­nigt freie Bahn zu schaf­fen. Eine win­zi­ge Klar­stel­lung am Wie­der­auf­bau-Gesetz wur­de aber als Ding der Unmög­lich­keit abge­tan. Man tat auch so, als bäten wir um Hil­fe für das rech­te Ver­ständ­nis des Geset­zes­tex­tes und ver­stand nicht — oder woll­te nicht ver­ste­hen -, dass wir eben die­sen Geset­zes­text durch einen klei­nen Zusatz abän­dern woll­ten, damit die not­wen­di­ge Trans­for­ma­ti­on ein­ge­lei­tet wer­den kann.
Die­ses imper­ti­nen­te Ver­hal­ten des Minis­te­ri­ums hät­te es ver­dient, öffent­lich bekannt gemacht und ange­pran­gert zu wer­den. Dazu kam es aber nicht. Ver­mut­lich scheu­ten Vie­le doch davor zurück, sich mit einem Minis­te­ri­um anzu­le­gen, des­sen Lei­ter im Besitz eines grü­nen Par­tei­bu­ches war, anstatt ein­fach des­sen Hand­lun­gen zur Kennt­nis zu neh­men und zu bewerten.

Unzäh­li­ge Akti­vi­tä­ten – auch vie­le Schrift­sät­ze an Entscheider*innen auf der Lan­des- und Bun­des­ebe­ne – folg­ten bis ins Jahr 2024 hinein.

Zwischenfazit zu „Ahrtal – Solartal“:

  • „Ahrtal – Solar­tal“ wur­de weit über die natio­na­len Gren­zen hin­aus zum Syn­onym für star­kes und geschlos­se­nes Bür­ger-Enga­ge­ment, das kein Gehör fand bei rele­van­ten Entscheider*innen.
  • Par­tei­en über­grei­fen­des Ver­hal­ten lässt sich beschrei­ben mit „feh­len­dem Mut und/oder Wil­len zu han­deln bis hin zur Igno­ranz“; ein­zi­ger Licht­blick sind die Frei­en Wäh­ler Kreis Ahr­wei­ler.
  • Die prak­ti­sche Kon­se­quenz dar­aus ist:
    Um den Umbau des Ener­gie­sys­tems auf Erneu­er­ba­re Ener­gien im Kreis Ahr­wei­ler zu beschleu­ni­gen, sind Aktio­nen mit der Bür­ger­schaft zu for­cie­ren. Dadurch ver­lang­samt sich der Umbau des Ener­gie­sys­tems um vie­le (ver­meid­ba­re) Jahre.
  • Zur Chro­no­lo­gie geht es hier: Ahrtal? Solahrtal! Der Pro­jekt­vor­schlag der SolAHRtal-Initiative

Das Jahr 2022

Februar/März 2022 brach­te die inzwi­schen eta­blier­te Ampel-Regie­rung das „Oster­pa­ket“ zum EEG her­aus. Auf des­sen Unzu­läng­lich­kei­ten reagier­te der RT-EE mit der Stel­lung­nah­me „Mit Blau­licht zum EE-Aus­bau“.
Ende Mai 2022 rich­te­te das Redak­ti­ons­team am RT-EE eine Anfra­ge über “Frag den Staat” zur Kli­ma­wir­kung des Ukrai­ne-Krie­ges an das BMWK.

Auf die Kern­fra­ge: „Wird die Bun­des­re­gie­rung auf­grund des Krie­ges eine Neu­be­stim­mung des Pfa­des zur Ein­hal­tung der Pari­ser Beschlüs­se vor­neh­men oder hält sie die kriegs­be­ding­ten zusätz­li­chen Emis­sio­nen für gering­fü­gig, so dass eine Neu­be­stim­mung des Pfads zur Ein­hal­tung der Pari­ser Beschlüs­se nicht nötig ist?“ ant­wor­te­te das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz am 28.06.2022 sinngemäß:

„… Die Bun­des­re­gie­rung sieht kei­ne Not­wen­dig­keit einer Neu­be­stim­mung ihrer Kli­ma­zie­le auf Grund des rus­si­schen Angriffs­kriegs gegen die Ukrai­ne. Die deut­schen Kli­ma­schutz­zie­le ver­fol­gen das lang­fris­ti­ge Ziel, Treib­haus­gas­neu­tra­li­tät bis 2045 zu errei­chen. Hier­an hal­ten wir fest. … Grund­la­ge für die Kli­ma­schutz­zie­le der Bun­des­re­gie­rung bil­det die Ver­pflich­tung nach dem Über­ein­kom­men von Paris auf­grund der Kli­ma­rah­men­kon­ven­ti­on der Ver­ein­ten Natio­nen, wonach der Anstieg der glo­ba­len Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur auf deut­lich unter 2 Grad Cel­si­us und mög­lichst auf 1,5 Grad Cel­si­us gegen­über dem vor­in­dus­tri­el­len Niveau zu begren­zen ist. …“

Auf die Nach­fra­ge von Dr. Christ­fried Lenz erfolg­te kei­ne auf­hel­len­de Antwort.

Oktober 2022: Kontakte mit PfF und „Letzte Generation“

Bereits im Jahr 2021 hat­te sich eine Zusam­men­ar­beit des RT-EE mit der FfF-Bewe­gung — ins­be­son­de­re mit deren PfF-Anteil – herausgebildet.

Als die „Letz­te Gene­ra­ti­on“ (LG) durch ihren Hun­ger­streik in Ber­lin öffent­li­che Auf­merk­sam­keit erreg­te, ergriff das auch den RT-EE. Es folg­ten meh­re­re Tref­fen mit dem Kern­team der LG in Ber­lin, bei denen Hans-Josef Fell und Rai­ner Doe­men unse­ren gemein­sa­men Leit­satz „100% EE bis spä­tes­tens 2030“ vor­stell­ten. Als die LG spä­ter wegen ihrer pro­vo­kan­ten Kle­be­ak­tio­nen staat­lich ver­folgt wur­de, stand der RT-EE ihr soli­da­risch zur Sei­te – unter ande­rem durch publi­zis­ti­sche Akti­vi­tä­ten. Bei­spiel­haft sei der Arti­kel „Kli­ma­schutz­geg­ner im Argu­men­ta­ti­ons­not­stand“ genannt, der auf dem Inter­net­por­tal „Blau­topf“ erschien und Dis­kus­sio­nen im Redak­ti­ons­team des RT, u.a. mit Klaus Ober­zig, zum Hin­ter­grund hatte.

Als Mit­glie­der der LG ins Gefäng­nis gesperrt wur­den, stell­te Irm Scheer-Pon­tenagel meh­re­re Exem­pla­re des letz­ten und wich­tigs­ten Buches ihres 2010 ver­stor­be­nen Ehe­man­nes Her­mann Scheer „Der ener­gethi­sche Impe­ra­tiv“ zur Ver­fü­gung. Mit­glie­der des RT-EE sorg­ten dafür, dass es den inhaf­tier­ten LG-Mit­glie­dern zuge­lei­tet wurde.

Es wur­de mit fol­gen­dem Ein­le­ge­blatt versehen:

Lie­be Lese­rin, lie­ber Leser,
du hältst hier ein nicht all­täg­li­ches Buch in dei­ner Hand.
Der Autor Her­mann Scheer ist der Vor­den­ker der welt­wei­ten Ener­gie­wen­de. Er hat nicht nur ihre tech­ni­schen Sei­ten erfasst, son­dern gera­de auch ihre kul­tu­rel­len, ethi­schen und psy­chi­schen Aspek­te. Gleich­zei­tig war er der Prak­ti­ker, dem es im Jahr 2000 gelang, gegen den Wil­len der rot/grünen Regie­rung eine Par­la­ments­mehr­heit für das Erneu­er­ba­re Ener­gien Gesetz (EEG) zu orga­ni­sie­ren und damit den Ener­gie­wech­sel mate­ri­ell anzustoßen.
„Der ener­gethi­sche Impe­ra­tiv“, kurz vor Sche­ers Tod (2010) erschie­nen, ent­hält das Fazit sei­ner Erkennt­nis­se und Erfah­run­gen und stellt das grund­le­gen­de Kom­pen­di­um für den Wech­sel vom fossil/atomaren Sys­tem zur Ver­sor­gung durch erneu­er­ba­re Ener­gien dar.
Das vor­lie­gen­de Exem­plar stammt aus dem per­sön­li­chen Nach­lass Sche­ers und wird von sei­ner Ehe­frau Irm Scheer-Pon­tenagel Men­schen zur Ver­fü­gung gestellt, die die exis­ten­zi­el­le Bedeu­tung des Kli­ma­schut­zes und dass die ein­zi­ge Chan­ce im schnellst­mög­li­chen Umstieg auf die erneu­er­ba­ren Ener­gien liegt, ver­stan­den haben. — Ihr herz­li­chen Dank!
Das Buch soll als gemein­sa­mes Eigen­tum die­ser Men­schen betrach­tet und an Mit­strei­te­rin­nen und Mit­strei­ter wei­ter­ge­reicht wer­den – ins­be­son­de­re an die muti­gen Mit­glie­der der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“, die dafür, dass sie für das Leben kämp­fen, staat­lich ver­folgt und mit Gefäng­nis bedroht werden.
10.11.2022, Bea­te Peter­sen und Christ­fried Lenz
RUNDER TISCH ERNEUERBARE ENERGIEN“

Das Jahr 2023

Im Febru­ar rief der RT-EE auf zur Unter­zeich­nung eines an die Bun­des­re­gie­rung gerich­te­ten Offe­nen Brie­fes zur „Ent­fes­se­lung der Wind­ener­gie“. In weni­gen Tagen wur­de er von ca. 150 Orga­ni­sa­tio­nen unter­stützt. Die­ses The­ma besprach Rai­ner Doe­men mit dem Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär Ste­fan Wen­zel im dafür ver­ein­bar­ten For­mat „Zukunft trifft Poli­tik“. Doch auch heu­te noch behin­dert Büro­kra­tis­mus einen zügi­ge­ren Ver­lauf von Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren für Wind­ener­gie an Land.
Wie viel leich­ter haben es da doch die LNG-Anlander!

Es sei in die­sem Zusam­men­hang auch an die vom Zero Emis­si­on Think Tank erar­bei­te­te Stu­die „Ener­gie­un­ab­hän­gig­keit von rus­si­schen Ener­gie­im­por­ten durch den schnel­len Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien und mas­si­ve Ener­gie-/ Kos­ten­ein­spa­run­gen“ erin­nert. Sie ent­hielt ein detail­liert aus­ge­ar­bei­te­tes Kon­zept zur raschen Gesamt­um­stel­lung Deutsch­lands auf Erneu­er­ba­re Ener­gien. Die durch den Ukrai­ne-Krieg inten­si­vier­te Not­wen­dig­keit des strik­ten Ver­zich­tes auf rus­si­sches Gas hät­te als Steil­vor­la­ge für die längst fäl­li­ge Beschleu­ni­gung der Ener­gie­wen­de auf ein ganz neu­ar­ti­ges Tem­po genutzt wer­den kön­nen. Die Stu­die wur­de am RT vor­ge­stellt, inten­siv dis­ku­tiert und anschlie­ßend der Bun­des­re­gie­rung zuge­lei­tet. Am RT ist uns eine Reak­ti­on der Bun­des­re­gie­rung auf die Stu­die nicht bekannt.

Inten­siv betei­lig­te sich der RT auch an der Debat­te zur Wär­me­wen­de. Arbeits­krei­se wur­den gebil­det, an denen sich auch zahl­rei­che Fach­leu­te von außen betei­lig­ten. Die Wär­me­pum­pe, die kom­mu­na­le Wär­me­leit­pla­nung und die Wär­me­däm­mung stan­den im Mit­tel­punkt der Exper­ten­run­de. Ein all­seits akzep­tier­tes Kon­zept, wie die Wär­me­wen­de erfolg­reich anzu­ge­hen ist, bil­de­te sich nicht her­aus. Das lag an den jeweils unter­schied­li­chen Gege­ben­hei­ten vor Ort, aber auch an Mei­nungs­un­ter­schie­den. Als Kar­di­nal­pro­blem stell­te sich auch hier wie­der der unge­nü­gen­de Aus­bau der EE her­aus. Dass Gas­hei­zun­gen in den Wohn­häu­sern ver­bo­ten wer­den, der von den Wär­me­pum­pen benö­tig­te Strom aber zu einem gro­ßen Teil aus Gas­kraft­wer­ken kom­men soll, über­zeugt als Lösung nicht.

Zukunft trifft Politik

Im For­mat „Zukunft trifft Poli­tik“ betei­ligt sich der RT-EE an fünf inhalt­lich abge­stimm­ten Tref­fen mit dem Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär Ste­fan Wen­zel (BMWK).

CCS: Stoppt den Industriellen Hochlauf!

In die­sem Jahr wur­de auch bekannt, dass die Bun­des­re­gie­rung — und ins­be­son­de­re das von Minis­ter Habeck (Grü­ne) geführ­te Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um – der CCS-Tech­nik, die um 2010 her­um an der Ableh­nung der Bevöl­ke­rung schei­ter­te, nun zum Durch­bruch ver­hel­fen will.

Erfah­re­ne Kämp­fe­rIn­nen von damals und neue Kri­ti­ke­rIn­nen aus BUND, Green­peace und wei­te­ren Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen taten sich zusam­men. Es gelang ihnen, die Absicht der Bun­des­re­gie­rung, die eine erneu­te öffent­li­che Dis­kus­si­on unbe­dingt ver­mei­den woll­te, zu durch­kreu­zen. Hier­bei leis­te­te der RT-EE eine wich­ti­ge Unter­stüt­zung: Er stell­te dem Posi­ti­ons­pa­pier „CCS: Stoppt den Indus­tri­el­len Hoch­lauf!“, sowie den damit ver­bun­de­nen Akti­vi­tä­ten sei­ne Web­site als Platt­form zur Ver­fü­gung. Das Posi­ti­ons­pa­pier wur­de in kur­zer Zeit von über 70 Orga­ni­sa­tio­nen und Per­sön­lich­kei­ten unterstützt.

Dabei war die Mei­nungs­la­ge am RT-EE kei­nes­wegs ein­heit­lich. Eine Frak­ti­on ver­such­te, den RT-EE für die Unter­stüt­zung der von der Bun­des­re­gie­rung zwecks CCS-Ein­füh­rung gestar­te­ten Car­bon Manage­ment ‑Stra­te­gie zu gewin­nen. Die Mei­nungs­un­ter­schie­de strahl­ten aus in ener­gie­po­li­ti­sche Publi­ka­tio­nen und in Krei­se ein­schlä­gi­ger Wis­sen­schaft­ler. Die Dis­kus­si­on kam zu kei­nem kla­ren Ergeb­nis, hat aber das Wis­sen, dass CCS nicht dem Kli­ma­schutz, son­dern dem Bestands­schutz der fos­si­len Ener­gie­wirt­schaft dient, ver­brei­tet. Vom geplan­ten CO2-Pipe­line­bau sind vie­le Men­schen direkt betrof­fen. Etli­che Gemein­den und ein Land­kreis haben sich bereits zu „CCS-frei­en Zonen“ erklärt.
Das inzwi­schen beträcht­lich gewach­se­ne Bünd­nis gegen CCS ver­sand­te im Novem­ber 2024 einen an die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten und Lan­des­re­gie­run­gen gerich­te­ten Offe­nen Brief „Gemein­sam gegen den fos­si­len Irr­weg: CCS-Gesetz stop­pen. Ech­te Kli­ma­schutz­lö­sun­gen jetzt.“, der inzwi­schen von ca. 110 Orga­ni­sa­tio­nen, Unter­neh­men und Per­sön­lich­kei­ten unter­zeich­net wurde.

Das Jahr 2024

Neben der Wei­ter­füh­rung bis­he­ri­ger und Vor­stel­lung neu­er Akti­vi­tä­ten hat sich der RT-EE auch mit sich selbst beschäftigt:

Rai­ner Doe­men, der inof­fi­zi­el­le, aber fak­ti­sche Kopf und Trä­ger des RT-EE stieß an Gren­zen des ehren­amt­lich Leist­ba­ren und bat um Ver­tei­lung von Auf­ga­ben. Der Ver­tei­lungs­pro­zess wird am RT-EE als unum­gäng­lich angesehen.
Gleich­zei­tig gilt es, die Offen­heit und Vola­ti­li­tät zu erhal­ten, die dem RT-EE Leben­dig­keit, Spon­ta­nei­tät und Schnel­lig­keit ermög­licht, wie sie in einer offi­zi­el­len Orga­ni­sa­ti­on mit Sta­tut und Appa­rat manch­mal eher schwie­rig sind. An die Stel­le fest­ge­leg­ter Struk­tu­ren tritt im RT-EE schlicht mensch­li­ches Ver­trau­en. Ein paar weni­ge Regu­la­ri­en sind jedoch auch hier unver­zicht­bar – wenn z.B. die Web­site erhal­ten und in bis­he­ri­ger Qua­li­tät wei­ter­hin gepflegt wer­den soll.

Ins­ge­samt erga­ben Aus­sa­gen von Teil­neh­men­den am RT-EE, dass die­se die frei­heit­li­che Struk­tur und die Arbeits­wei­se am RT-EE als zukunfts­wei­send ein­schät­zen. Der RT-EE ermög­licht die Ent­fal­tung von eman­zi­pa­to­ri­schem Poten­zi­al; d. h. sinn­ge­mäß: Teil­neh­men am RT-EE aus eige­nem Antrieb und Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl her­aus und das – bes­ten­falls gemein­sam abge­stimmt — tun, was nötig ist, nicht weil es von jeman­dem oder von einer fest­ge­leg­ten Struk­tur vor­ge­schrie­ben wird.

Damit befin­det sich der RT sehr im Ein­klang mit Her­mann Scheer, der in sei­nem letz­ten und zusam­men­fas­sen­den Werk „Der Ener­gethi­sche Impe­ra­tiv“ schreibt:

„Die zur Ablö­sung der kon­ven­tio­nel­len Ener­gien füh­ren­de tech­no­lo­gi­sche Revo­lu­tio­nie­rung der Ener­gie­ver­sor­gung kann sich nur über vie­le unab­hän­gi­ge Initia­ti­ven an vie­len Plät­zen ent­fal­ten, nicht über eine tech­no­kra­tisch durch­ge­führ­te Pla­ni­fi­ka­ti­on durch poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Ent­schei­dungs­eli­ten, die die­sen Pro­zess zeit­lich und räum­lich gestaf­felt organisieren.“