Seit dem Offenen Brief des Runden Tisches an die ARD-Runfunkräte stehen wir in regem Austausch mit der ARD Gremienvorsitzendenkonferenz, die auf erfolgte und zukünftige Berichterstattung zum Thema Klimakrise und erneuerbare Energien verweist. Aber wir überlassen das Feld selbstverständlich nicht allein den öffentlich-rechtlichen Sendern: die Mitarbeitenden am RT-EE sind in den Online-Medien auch selbst sehr aktiv.
In unserem Brief vom November vorigen Jahres ging es um einen wichtigeren Stellenwert der Informationen über die Erzeiugung Erneuerbarer Energien in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung. Die Antwort darauf war wenig überzeugend. Wir hakten nach und bekamen nun eine befriedigendere Antwort. Ein kurzer Auszug aus dem letzten Schreiben:
Selbstverständlich dürfen Sie erwarten, dass die öffentlich-rechtlichen Medien ihrem Auftrag entsprechend und nach Kräften ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der öffentlich-rechtliche Informationsauftrag ist so umfassend, dass er sich auf alle Lebensbereiche und somit ganz klar auch auf das Thema Klimaschutz bezieht, mithin auch auf die von Ihnen angesprochenen energiepolitischen Interessensunterschiede.
Diesbezüglich verweist die Geschäftsstelle der ARD Gremienvorsitzendenkonferenz zum Beispiel konkret auf die Rubrik Klimax in der Sendung BRISANT.
In diesem Zusammenhang sind unsere Mitglieder auch selbst in elektronischen Medien recht aktiv. So weist Hans Josef Fell in seinem Newsletter vom 24.2. darauf hin, dass „die geopolitischen Verwerfungen um die Ukraine … auch Ergebnis einer fossilen Energieabhängigkeit der EU und des fehlenden Ausbaus der Erneuerbaren Energien“ sind. Und erneut im Newsletter vom 28.2. weist er in einem Interview mit Joachim Wille darauf hin, dass „der völkerrechtswidrige russische Einmarsch in der Ukraine … auch die Energiekrise“ verschärft. Dr. Christfried Lenz von der Genossenschft Bürgerenergie Altmark eG weist in einem Beitrag der Bürgerinitiative Fracking freies Hessen n.e.V. darauf hin, „wie der Westen die Voraussetzungen für Putins Krieg schaffte“.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2022/02/ARD.png498898Beate Petersenhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngBeate Petersen2022-02-28 17:02:212022-02-28 18:26:49Klimaschutz in den Medien
Angesichts der zunehmend katastrophalen Auswirkungen der Klimaerwärmung hält der Runde Tisch Erneuerbare Energien eine Änderung der Programmausrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für notwendig. Er wendet sich deshalb mit dem nachfolgenden offenen Brief, der von zahlreichen Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet unterstützt wird, an die Rundfunkräte.
An die Rundfunkräte der Bundesrepublik Deutschland
Notwendige Änderung der Programmausrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks angesichts zunehmend katastrophaler Auswirkungen der Klimaerwärmung
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit vielen Jahren gibt es kritische Stimmen, die dem öffentlich/rechtlichen Rundfunk vorwerfen, den Klimawandel zu verharmlosen und die Bedeutung der erneuerbaren Energien herunterzuspielen. Über klimabedingte Katastrophen – bis vor Kurzem fernab von Deutschland – wurde zwar berichtet. Die sich daraus ergebende Konsequenz, dass die Energiewende extrem beschleunigt werden muss, wurde jedoch nicht gezogen. Insbesondere wurde nur gelegentlich darüber aufgeklärt, dass das Interesse der fossil-atomaren Energiekonzerne an der Erhaltung ihres Geschäftsmodells den entscheidenden Bremsfaktor beim Ausbau der erneuerbaren Energien darstellt. Es wäre aber nötig, diesen Zusammenhang hervorzuheben, damit die Bevölkerung erkennen kann, dass sie selber aktiv werden muss, wenn eine noch erträgliche Klimazukunft erreicht werden soll. Statt dessen ist die Programmgestaltung in ihrer Gesamtheit so geartet, dass sie Ruhe und Lethargie verbreitet. Für die eingetretenen und zu erwartenden klimabedingten Schäden ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk daher mit verantwortlich.
In seinem aufrüttelnden Buch über fehlenden Klimaschutz „Kurs Klima-Kollaps – das große Versagen der Politik“ bringt David Goeßmann die Rolle der Medien und insbesondere des von der Bevölkerung finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf den Begriff „Tauchstation“. Zitate aus seinem Buch: „Was ist mit den öffentlich-rechtlichen Sendern, die finanziert werden von den Gebühren der Bürger, nicht vom Bundesverband der deutschen Industrie (BDI)? … Warum schlug niemand Alarm?“ (S. 17f), „Auch Talkshows und Presseclubs in den öffentlich-rechtlichen Sendern gingen an dem Thema stumm vorbei. Man stelle sich vor, die Medien hätten in der Coronakrise ähnlich reagiert und sich Augen, Ohren sowie Mund förmlich zugehalten.“ (S. 147)
Die jüngste und öffentlich breit wahrgenommene Kritikaktion wurde von der Initiative „KLIMA° vor acht“ organisiert. Sie fordert, neben „Börse vor acht“, „Wissen vor acht“ und „Wetter vor acht“ über das ungleich wichtigere Thema „Klima“ zu berichten.
Die Argumente, mit denen das abgelehnt wurde, sind bestürzend. Sie demonstrieren, dass bei den oberen Programmgestaltern ein Problembewusstsein bezüglich Klima entweder nicht vorhanden ist oder verdrängt wird.
So meinte der geschäftsführende Redakteur für das ARD-Vorabendprogramm, Christoph Schmidt: „Auch wenn Klimaschutz vielleicht ein hehres und richtiges Ziel ist: Es ist trotzdem erst mal eine parteiische Interessengruppe, und wenn jede Interessengruppe sagt: ‚Ich mache mal meinen Piloten und mache meinen Beitrag so, wie ich ihn mache‘, und wir räumen dann Sendeplätze dafür frei, damit habe ich als unabhängiger Journalist ein großes Problem.“ (Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/primetime-fuer-die-klimakrise-aktivisten-fordern-neues.2907.de.html?dram:article_id=483806)
Für ihn ist Klimaschutz also nur „vielleicht“ ein „richtiges Ziel“. Diejenigen, die dafür eintreten, sind für Herrn Schmidt nichts weiter als eine „parteiische Interessengruppe“, die gegenüber den vielen anderen Interessengruppen keinesfalls bevorzugt werden darf.
Sehr geehrte Damen und Herren in den Rundfunkräten, der Klimawandel bedroht die menschliche Zivilisation und vielleicht höheres Leben auf dem Planeten überhaupt. Wer den Kampf hiergegen für ein „parteiisches Interesse“ hält, dem fehlt jegliches Verständnis.
Dass hier zu wenig berichtet wird, weist KLIMA° vor acht auch auf Basis nackter Zahlen nach: Die Initiative hat die Programmübersichten der öffentlich-rechtlichen Sender analysiert und kommt zu folgendem Schluss: „Die Anzahl der Sendungen zur Klimakrise spiegeln weder die Relevanz noch das Problembewusstsein in der Bevölkerung wieder.“ (Quelle: https://klimavoracht.de/programmdaten/).
Die klimawandelbedingte Flutkatastrophe im Ahrtal hat nun aber ein gewisses Aufwachen ausgelöst. Der aufgrund seines Sendegebietes unmittelbar betroffene SWR berichtet bisher in begrüßenswerter Weise. Insbesondere stellt er die Bedeutung des Mottos „Ahrtal wird SolAHRtal“ heraus. Es kann nämlich nicht sein, dass die Grundursache der Katastrophe, die Versorgung durch fossile Energie, für die Zukunft wieder hergestellt wird. Vielmehr muss die Region als Modell für vollständige Versorgung durch erneuerbare Energien aufgebaut werden. Hierfür hat sich eine vorbildliche Zusammenarbeit der betroffenen Menschen mit Wissenschaftlern, Fachfirmen, Behörden und Energieberatungen herausgebildet.
Unsere Bitte, unser Vorschlag an Sie: Die Arbeit des SWR bezüglich Ahrtal sollte allen Sendern in Deutschland kommuniziert werden. Überall im Land sollte auf das Geschehen im Ahrtal aufmerksam gemacht werden. Denn was im Ahrtal passierte, kann jederzeit (fast) überall geschehen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte darauf hinwirken, dass die Bevölkerung und die betroffenen Institutionen unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen einer nächsten Katastrophe zumindest abzumildern. Beispielsweise kann durch rechtzeitigen Umstieg auf regenerative Wärmeversorgung per Wärmepumpen und Solarthermie eine großflächige Bodenkontamination durch ausgelaufenes Heizöl – wie im Ahrtal geschehen – vermieden werden.
Wir wären dankbar, wenn Sie diese Thematik rasch aufgreifen. Zwecks weiterer Konkretisierung freuen wir uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/11/hochwasser.webp12801920Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2021-11-26 12:10:292022-02-28 18:58:16Offener Brief an die Rundfunkräte wegen Programmausrichtung
Über 180 Prominente aus den verschiedensten Bereichen fordern die ARD in einem Offenen Brief dazu auf, ein tägliches Klima-Format ins Programm zu nehmen. Es soll zu einer ähnlich günstigen Zeit erscheinen wie etwa „Börse vor acht“.
In dem Brief heißt es: „Zwar gibt es gute Beiträge zum Thema Klimawandel, etwa im Rahmen der ARD-Themenwoche, doch zu oft auf Sendeplätzen am späten Abend. … Seit 20 Jahren produziert die ARD eine börsentägliche Nachrichtensendung zur Entwicklung an den Finanzmärkten. Eine Sendung, deren Inhalte und Präsentation derart spezifisch sind, dass sie kaum viele Menschen betreffen oder interessieren . Liegt es aber nicht in der Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, umfassend über eine existenzielle Krise aufzuklären, die alle Menschen betrifft?“
Den Brief können Sie hier lesen und unterschreiben.
Die ARD hat auf die Forderung nun reagiert und erklärt, dass man bereits im vergangenen Jahr die Bemühungen verstärkt habe, im Vorabendprogramm über Klima und Nachhaltigkeit zu berichten.
Inzwischen hat RTL angekündigt, man stehe mit der „Klima vor acht“-Initiative in einem „engen Austausch für ein regelmäßiges Format, in dem eine fundierte und zugleich verständliche Klimaberichterstattung im Fokus steht“.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/04/Klima-vor-acht.png450800Beate Petersenhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngBeate Petersen2021-04-02 12:40:102021-04-02 12:41:24Klima vor acht — die Aktion
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