CCS: Klimaschutz Fehlanzeige — Kosten gewaltig
Am 15.10.2025 stand die von der Bundesregierung geplante Novellierung des CCS-Gesetzes – mit dem Ziel eines großflächigen Einsatzes von CO2-Abscheidung und ‑Speicherung – im Mittelpunkt einer nicht öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses des Bundestags. Aus diesem Anlass protestierte das „Bündnis gegen CCS“ in Berlin: Vor dem Reichstagsgebäude übergab es dem Ausschussvorsitzenden Lorenz Gösta Beutin (Die Linke) einen von über hundert Organisationen unterzeichneten Offenen Brief mit dem Titel „CCS-Gesetz stoppen! Gemeinsam gegen den fossilen Irrweg! Echte Klimaschutzlösungen jetzt!“. Darin wird die CCS-Technologie als Irrweg kritisiert.

Breites Bündnis protestiert in Berlin
Mit dabei waren die Bürgerinitiative gegen CO₂-Endlager (Schleswig-Holstein), die Bürgerinitiative „Saubere Umwelt & Energie Altmark“, BUND, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace, Powershift und Urgewald.
Mit Transparenten und unterstützt vom Trommler „Mojo“ aus der Altmark setzten die Teilnehmenden ein lebendiges Zeichen gegen CCS – und für echten Klimaschutz durch den schnellstmöglichen, vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien.
Teuer, riskant, ineffektiv: Kritik an CCS

Laut einer Analyse des Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA) könnten sich die Subventionen für CCS in Großbritannien bis 2050 auf rund 450 Milliarden Euro summieren (Quelle). Für die in Deutschland geplanten Vorhaben sei mit deutlich höheren Beträgen zu rechnen. Unternehmen haben bereits signalisiert, dass sie staatliche Unterstützung benötigen.
Während für CCS – wie zuvor für LNG – ein „überragendes öffentliches Interesse“ festgeschrieben werden soll, fehlen solche Prioritäten für natürliche CO₂-Senken: etwa die Wiedervernässung von Mooren, humusfördernde Landwirtschaft oder eine nachhaltige Waldentwicklung.
CCS schützt fossile Geschäftsmodelle – nicht das Klima
Kritikerinnen und Kritiker bezeichnen CCS als gescheiterte Scheinlösung, die vor allem der fossilen Industrie zugutekomme. Aktuell stehe die Technik zudem im Kontext der von Ministerin Reiche geplanten neuen Gaskraftwerke mit 20 GW Leistung.
Der Bundesrat hat sich dagegen ausgesprochen, Gaskraftwerke an CCS anzuschließen, da mit erneuerbaren Energien eine CO₂-freie Alternative bereitsteht.
Auch in der öffentlichen Anhörung am 13.10.2025 zeigte sich eine Mehrheit der Sachverständigen einig: Gaskraftwerke sollten – entgegen der Regierungspläne – von der Novelle des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes ausgenommen werden (Quelle).
Echte Lösungen statt fossiler Umwege
Eine kompakte Darstellung der wichtigsten Argumente gegen CCS liefert der Artikel von Christfried Lenz „CCS-Gesetzgebung: Umkreist die Sonne die Erde doch?“, erschienen am 13.10.2025 im pv magazine. Die zentrale Botschaft des Bündnisses:
Statt Milliarden in riskante und teure CCS-Projekte zu lenken, braucht es klare Priorität für wirksamen Klimaschutz – durch konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien, Stärkung natürlicher Senken und eine schnelle Transformation unseres Energiesystems.


AdobeStock_489937748

