Kohlendioxid einfangen, speichern oder gar als Rohstoff nutzen – Technologien wie CCS und CCU werden zunehmend als Baustein im Kampf gegen die Klimakrise diskutiert und von der Politik gefördert. Doch können sie dieses Versprechen wirklich halten?
Kohlendioxid-Emissionen sind hauptverantwortlich für die Klimakrise. Wie schön wäre es, wenn wir sie einfach zum Verschwinden bringen könnten! Die Erfüllung dieses Traums verspricht ein Konzept namens CCS. Kohlendioxid soll aus der Atmosphäre oder aus Abgasströmen herausgefiltert und dann in Endlagern verwahrt werden. Oder, noch besser: Es soll als Rohstoff in der Chemieindustrie Verwendung finden — in derselben Chemieindustrie, die es bisher noch in großen Mengen als Abfall produziert. Das nennt sich dann CCU.
Spätestens mit dem Koalitionsvertrag ist klar, dass die neue Bundesregierung sich von diesen Ideen viel verspricht. Ganze Industriezweige sollen mit Hilfe von CCS und CCU “klimaneutral” werden, also nicht mehr CO2 in die Luft entlassen, als sie an anderer Stelle wieder einfangen. Kann das funktionieren? So viel wollen wir an dieser Stelle spoilern: Nein.
Seien Sie dabei am Montag, den 12. Mai 2025, um 18:00 Uhr, wenn unsere Expert*innen Dr. Bernhard Weßling und Kerstin Meyer ihre Analysen zu Thermodynamik, Nachhaltigkeit und politischer Schönrechnung von CCS/CCU in dem von PowerShift organisierten Webinar präsentieren und zur Diskussion stellen.
Dr. Bernhard Weßling hat sich die Sache ganz grundsätzlich angeschaut, und zwar auf der Ebene der Thermodynamik. Was bedeutet es eigentlich, wenn es heißt, CCS und CCU benötigen viel Energie? Was geschieht, wenn Kohlendioxid erst erzeugt und dann wieder eingefangen wird? Kann es einen “nachhaltigen” technischen Kohlenstoffkreislauf überhaupt geben? Und was bedeutet „Nachhaltigkeit“ eigentlich genau, wie können wir sie objektiv beurteilen bzw. sogar messen? In diesem Webinar stellt er seine Erkenntnisse vor und zur Diskussion. Das Ergebnis seiner Analyse: CCS, DAC, CCU sind alles andere als nachhaltig, sie werden massive Kollateralschäden in der Umwelt verursachen.
Die große Frage, die danach bleibt: Wie kann es sein, dass diese Technik dennoch als Option für den Klimaschutz gilt? Kerstin Meyer schaut mit uns in aktuelle und geplante Regelwerke und erklärt, wie CCS (und CCU) auf dem Papier systematisch schöngerechnet werden und warum auch hypothetisches CCS gefährlich für den Klimaschutz ist.
Zu den Referent*innen:
Dr. Bernhard Weßling ist Chemiker, Unternehmer, Naturforscher und Autor (zuletzt erschienen: “Was für ein Zufall! Zum Ursprung von Unvorhersehbarkeit, Komplexität, Krisen und Zeit”, SpringerNature 2025)
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2025/04/CO2-CCS.png10801580Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2025-04-27 21:12:102025-04-27 23:04:49CCS enttarnt: Warum CO₂-Speicherung keine Lösung ist – sondern ein Risiko
Viele seiner Vor-Wahl-Ankündigungen hat der mögliche nächste Bundeskanzler Merz fallen lassen. Die Novellierung des CCS-Gesetzes, welche die Ampel-Regierung wegen Widerständen aus den Reihen der Grünen und auch der SPD nicht mehr durchbringen konnte, setzt er aber ganz oben auf die Agenda. CCS und CCU sollen für „schwer vermeidbare Emissionen der Industrie und Gaskraftwerke“ zum Einsatz kommen.
CO₂-Quellen zu Profitquellen machen
Welch eine Widersprüchlichkeit schon in diesen wenigen Worten steckt! Wenn nur „schwer vermeidbare“ Emissionen einer Entsorgung per CCS zugeführt werden sollen, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass für „leicht vermeidbare“ Emissionen CCS und CCU nicht zum Einsatz kommen dürfen. Ausgerechnet aber diejenigen Emissionen, die am allerleichtesten und am vorteilhaftesten zu vermeiden sind — nämlich die von Gaskraftwerken, welche jederzeit durch erneuerbare Technologien vollständig zu ersetzen wären — werden von der Vermeidungspflicht ausgenommen und dem CCS-System zur Verfügung gestellt. Offensichtlich liegt die Priorität nicht auf maximaler Emissionsvermeidung, sondern darauf, ein möglichst großes Anwendungsfeld für CCS zu schaffen.
Die Umetikettierung: Wie EOR zu CCS wurde
So wird von Anfang an klar, dass Klimaschutz gar nicht das treibende Motiv ist. Wer wissen will, worum es statt dessen geht, wird unter anderem bei der Deutschen Carbon Management Initiative (DCMI) fündig. Diese – ein Zusammenschluss von Firmen, die mit Erdgas, Pipelinebau und verwandten Tätigkeiten zu tun haben (SEFE, OGE, Gasunie, Uniper und Höegh Evi) – propagiert CCU/S zwecks „Entwicklung einer leistungsfähigen CO₂-Wertschöpfungskette in Deutschland“. Per CCS sollen CO₂-Quellen zu Profitquellen werden. Es geht also gerade nicht darum, sich vom CO₂ zu verabschieden, denn je mehr davon zum Verpressen anfällt, umso „leistungsfähiger“ wird die „CO₂-Wertschöpfungskette“. Auf die fossile Energiewirtschaft lässt sich deshalb nicht verzichten: Durch Beschränkung auf einige industrielle CO₂-Quellen würde die Errichtung einer CCS-Infrastruktur unrentabel.
Kleiner Exkurs zum Thema „Kompromiss“
Schlimm, dass auf der höchsten politischen Ebene unseres Landes eine derart hinterhältige Taktik möglich ist, sowie das intellektuell niedrig stehende Denken, auf dem sie basiert. Schlimm, dass auch die SPD das alles mitmacht, statt sich zu einer Rolle als Korrektiv berufen zu fühlen. Nina Scheer, energie- und klimapolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und stellvertretende Leiterin der Arbeitsgruppe Klima- und Energiepolitik in den Sondierungsgesprächen wurde vom Tagesspiegel gefragt: “Der Bau von Gaskraftwerken mit CCS ist laut Koalitionsvertrag zulässig. Die SPD war eigentlich dagegen. Was kann Ihre Partei dem Vorschlag plötzlich abgewinnen?” Ihre Antwort:
“Es müssen in einem Koalitionsvertrag immer Kompromisse gemacht werden, die auch bedeuten können, dass Dinge verständigt werden, die von einer Seite kritisch gesehen werden. In der Umsetzung wird darauf zu achten sein, keine verlängerten Abhängigkeiten von fossilen Gasen beziehungsweise keine Hemmnisse für den Hochlauf von grünem Wasserstoff zu schaffen.“
Sicher, es kann Situationen geben, in denen Kompromisse in der Sache unvermeidlich sind. Nicht aber im Fall schierer intellektueller Unzulänglichkeit, beziehungsweise unlauterer Absichten! Gilt die „schwere Vermeidbarkeit von Emissionen“ als Grundkriterium für CCS, darf man CCS nicht für die Entsorgung leicht vermeidbarer Emissionen nutzen/zulassen. Wer das trotzdem will, muss ein spezielles Motiv haben und dieses offen legen. Verwirrung der Bevölkerung kann niemals Ziel eines Kompromisses sein! Und wie ist zu verstehen „In der Umsetzung … darauf zu achten …, keine verlängerten Abhängigkeiten von fossilen Gasen … zu schaffen.“? — Durch den Bau von 20 GW neuer Gaskraftwerke sind die „verlängerten Abhängigkeiten von fossilen Gasen“ laut Koalitionsvereinbarung doch beschlossen. Worauf gibt es dabei denn jetzt noch zu achten? Aber zurück zum Thema.
Fossil-Konzerne leugneten den Klimawandel
Ab ca. 1960 erkannte die Gesellschaft vermehrt den Klimawandel als Realität und fossile Energien als dessen Hauptursache. Auch die fossile Industrie war sich des Sachverhalts bewusst und welche Gefahr er für ihre Zukunft bedeutet. Sie suchte Hilfe in dem, was „Wissenschaft“ genannt wird: Träger wissenschaftlicher Titel wurden bezahlt, um öffentlich zu „beweisen“, dass es den Klimawandel nicht gibt (siehe zum Beispiel den Bericht des US-Kongresses vom April 2024 mit dem Titel „Leugnen, Desinformation und Doppelzüngigkeit: Die Bemühungen von Big Oil, sich der Verantwortung für den Klimawandel zu entziehen“).
Diese Taktik stellte sich aber als zu einfach, als zu plump gedacht heraus. Angesichts immer drastischer werdender Auswirkungen der Klimaerhitzung war die Behauptung, dass es das alles gar nicht gibt, nicht aufrecht zu erhalten. Eine bessere Strategie für die Zukunftssicherung musste her.
EOR wird in CCS umgelogen
Den Konzernen kam eine für ihre Zwecke wirklich raffinierte Idee. Sie stoppten die Leugnung des Klimawandels. Stattdessen bemühten sie sich, seine Gefährlichkeit möglichst herauszustellen. Doch sie präsentierten ein Gegenmittel. Die Ursache des Übels sei zu viel CO₂ in der Luft. Dieses Problem könne man beseitigen. Man müsse das Klimagas einfach unter der Erde ablagern. Dort könne es keinen Schaden anrichten.
Seit den 1970er Jahren war es in den USA gängige Praxis, CO₂ in Ölfelder zu pressen. Dadurch wollte man die Förderung effektivieren (Enhanced Oil Recovery, EOR). Je nach den örtlichen geologischen Verhältnissen kam mit dem zusätzlich geförderten Öl das meiste CO₂ sogleich wieder nach oben. Ein Teil verblieb aber bis auf weiteres im Untergrund. Dies deklarierte man als „dauerhafte Speicherung“. Man gab dem „Enhanced Oil Recovery“ einfach einen anderen Namen: „Carbon Capture and Storage, CCS“. Am technischen Verfahren änderte sich dadurch gar nichts. Man kaufte CO₂ zum Beispiel von Kohlekraftwerken. Dann behauptete man: Dieses CO₂ wird teilweise im Untergrund festgehalten. Es ist somit der Luft entzogen und schützt das Klima.
Man hängte jedoch eine Tatsache nicht an die große Glocke: Bei der Verbrennung des per EOR zusätzlich geförderten Öls wird ein Vielfaches des im Untergrund verbliebenen CO₂ freigesetzt. In der Bilanz wird also weitaus mehr CO₂ emittiert, als wenn die Abgase des Kraftwerks unbehandelt in die Luft gehen würden. Der Überschuss ist nämlich enorm. Mit den „normalen“ Fördermethoden kann ein Ölfeld zu 20 bis 40 Prozent ausgebeutet werden. Durch EOR steigert sich dieser Wert auf 30 bis 60 Prozent. (Quelle)
Bei 80% aller „CCS“ genannten Projekte handelt es sich um EOR
Vielleicht möchte der eine oder die andere jetzt meinen, dass diese völlig absurde Verkehrung von Klimaschutz in sein Gegenteil vielleicht ausnahmsweise vorkommen mag. „Schwarze Schafe“ gibt es ja überall. Doch so ist es nicht. Die Bundesregierung selber teilt in ihrem CCS-Evaluierungsbericht mit, dass es sich bei 70 Prozent sämtlicher „CCS“ genannten Unternehmungen um EOR handelt. Der Journalist Michael Buchsbaum kommt auf “mehr als 80 Prozent” (“Wenn man zur Rettung des Klimas Öl braucht” (Quelle) Obwohl die meiste „CO₂-Speicherung“ die Emissionen sogar steigert, hindert das Bundesregierung und Befürworter nicht daran, das Gegenteil zu behaupten: Sie stufen CCS als unverzichtbare Klimaschutzmaßnahme ein und fordern dessen Einsatz und Förderung.
Herkunft des CO₂ verschärft das Problem
Dabei ist das bisher Gesagte noch nicht alles. Ein wichtiger Fakt ist hierzulande kaum bekannt: Mehr als 70% der US-„CCS“-Projekte sind tatsächlich EOR. Sie nutzen CO₂, das überwiegend nicht von Menschen verursacht wurde (also nicht aus Kraftwerken oder Industrie). Stattdessen stammt es aus natürlichen Vorkommen – das ist billiger und einfacher. So wird CO₂ aus bisher verschlossenen natürlichen Quellen freigesetzt. Dieses gelangt dann – zusätzlich zum CO₂ aus dem verbrannten EOR-Öl – größtenteils ebenfalls in die Atmosphäre (Buchsbaum, op.cit.).
Zur CCS-Debatte in der Gesellschaft
Laut CCS-Apologeten dient das alles dem Klimaschutz. Doch immerhin gibt es auch Gegenstimmen — und nicht wenige. Die Literatur aus Studien pro und contra, Berichten und Kommentierungen in den Medien, vielgestaltigem Propagandamaterial ist unüberschaubar geworden. Die Kontroverse läuft seit annähernd zwei Jahrzehnten. Derweil klopfen sich die Konzernführer auf die Schenkel. Diese Zeit haben sie schon mal gut über die Runden gebracht. Mit einer zu plumpen Lüge fingen sie an. Die zweite Lüge hat dann aber gesessen. Ein ganzes Heer wissenschaftlich ausgebildeter Fürsprecher hat sie hervorgebracht, die CCS quasi zu ihrer Weltanschauung gemacht haben und ihre Brötchen damit verdienen. Auf der Seite der zum großen Teil ehrenamtlich tätigen Gegner konnte durch die CCS-Debatte ein beträchtliches Potenzial an Intelligenz und Engagement gebunden werden, das andernfalls dem Ausbau der erneuerbaren Energien zugute gekommen wäre.
CCS: Der Versuch, die Vergangenheit festzuhalten
Geht man der Taktik der Fossil-Konzerne also schon auf den Leim, wenn man so viel Zeit und Energie in die Auseinandersetzung mit der CCS-Lüge investiert? Die Antwort ist: Nein und Ja.
Nein, man geht nicht auf den Leim, wenn man die ernsthafte Analyse ihrer falschen Behauptungen nutzt. Dadurch kann man einen scharfen Blick, unbeirrtes Denken und eine mutige Haltung trainieren.
Ja, man geht auf den Leim, wenn man der CCS-Idee zu viel Potenzial beimisst. Das gilt auch, wenn man irgendwann nicht erkennt, dass Erbärmlichkeit ihr eigentliches Wesen ist. Sie ist kein mit frischem Mut in die Zukunft gerichtetes Projekt, sie ist der aus Not geborene Versuch, Vergangenheit festzuhalten.
Die erneuerbaren Energien wachsen aber unaufhaltsam. Sie sind der alten Energiewelt überlegen hinsichtlich Klimaverträglichkeit, hinsichtlich Kosten, hinsichtlich Resilienz und – wegen ihres dezentralen Wesens – hinsichtlich Demokratiefreundlichkeit. Gegen all das hat die fossile Branche nichts anzubieten. — Würde sie doch wenigstens den Mumm aufbringen, den es zum „Loslassen“ braucht! Welch gigantischen Gefallen würde sie damit der Welt und sich selber tun! Verhindern kann sie den Energiewechsel nicht, aber sie kann ihn durch CCS hinauszögern und neben Öl und Gas Unsummen von Geld verbrennen, das für den Aufbau des Neuen zum Wohle aller eingesetzt werden sollte.
Neu sichtbar gewordenen Defizite
CCS kann niemals eine epochemachende Lösung werden. Vergleicht man die heutige Diskussion mit der vor 15 Jahren, so stellt man fest, dass die Befürworter nur Dinge wiederholen können, die damals schon vorgebracht wurden. Auf der Gegenseite sind neue, bedeutende Argumente hinzu gekommen: Der früher als „Vorzeigespeicher“ gehandelte „Sleipner“ demonstriert heute, dass selbst intensivste geologische Untersuchungen keine wirklich sicheren Erkenntnisse erbringen können. (Quelle) Aktuell wird man bei der Planung von CO₂-Pipelines auf Folgendes aufmerksam: CO₂-Ströme aus verschiedenen industriellen Quellen sind mit unterschiedlichen Verunreinigungen belastet. Wenn solche Ströme in einem Rohr zusammengeführt werden, wie es in Deutschland vorgesehen ist, können gefährliche Mischungen entstehen. Das Wuppertal Institut bezeichnet das Problem als „hochrelevant und nicht trivial“. Bereits geringe Mengen an Begleitstoffen könnten dazu führen, dass sich das Gas plötzlich ausdehnt. „Dadurch könnten Risse entstehen und Gas entweichen.“ (Quelle)
Das pro CCS eingestellte Konsortium GEOSTOR kommt nach Untersuchungen des Nordseeuntergrundes zu einem doch sehr verhaltenen Zwischenergebnis: „Aufgrund der begrenzten Kapazitäten und möglicher Umweltrisiken sollte … nur jene CO₂-Restmenge deponiert werden, deren Entstehung sich trotz konsequenter Klimapolitik nicht vermeiden lässt. … Die wesentlichen Herausforderungen liegen aktuell darin, Vorkehrungen zu treffen, mit denen Leckagen aus dem Speichergestein vermieden werden können.“ (Quelle)
Nackt wie der Kaiser
Die Bundesregierung verbreitet zum Beispiel unsägliche Behauptungen. Die Speicher seien über geologische Zeiträume dicht. Ihre Kapazität sei schier unerschöpflich. Leckagen? Unwahrscheinlich. Grundwasserschäden? Nicht zu befürchten. CCS? Unerlässlich für die Klimaziele. Solche Aussagen lassen an Des Kaisers neue Kleider denken. Dort inszenierten die Betrüger ebenfalls einen Riesenspektakel um nichts. Erst ein Kind traute sich zu sagen: „Aber er hat ja gar nichts an.“
Veranstaltungshinweis: Beachten Sie auch das von PowerShift organisierte Webinar zum Thema am Montag, den 12. Mai 2025, um 18:00 Uhr.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2025/04/CCS-Des-Fossils-neues-Kleid-4_3.png573837Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2025-04-27 19:55:242025-04-28 09:17:31CCS: Des Fossils neues Kleid
Milliarden Menschen müssen gemeinsam den Energiesystemumbau antreiben – lasst uns bei der Bundestagswahl für mehr Klimaschutz stimmen und eine nachhaltige Zukunft sichern!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
WARUM bedarf es uns als bewusst handelnde Energie-Bürger?
Unser Handeln in unserem gewohnten zivilisatorischen Lebensalltag benötigt ENERGIE. Energie muss also bedarfsgerecht für uns alle bereitstehen. Verwenden wir für unsere zivilisatorische Lebensweise fossile Brennstoffe (Erdöl, Erdgas, Kohle) als Energie-Bereitstellungs-Quellen, produzieren wir damit Treibhausgasemissionen.
Doch vor allem in den Industriestaaten – wie auch Deutschland – führt eine fortlaufende gigantische Menge menschengemachter CO₂-Emissionen zur globalen Erwärmung unseres Planeten mit der Folge ansteigender verheerender Umweltkatastrophen, so vor Kurzem in Valencia (Spanien). Um unsere zivilisatorische Lebensweise bestmöglich fortführen zu können, messen wir unser nationales Treibhausgas-Budget. Schlimm ist: Wir haben unser nationales Budget bereits aufgebraucht, bemessen an der Einhaltung der 1,5°C‑Grenze Erderwärmung von Paris.
Eine Studie im Auftrag des BMWK kommt zu dem Ergebnis, dass die Folgekosten des menschengemachten Klimawandels unvorstellbar hoch ausfallen: Bis 2050 fallen danach zwischen 280 und 900 Mrd. Euro an Klimawandel bedingten Folgekosten an. In diese unvorstellbar hohe Geldsumme sind Werte NICHT eingerechnet für gesundheitliche Beeinträchtigungen, Todesfälle durch Hitze und Überflutungen, die Belastung von Ökosystemen, den Verlust von Artenvielfalt und eine schlechtere Lebensqualität.
Diese erschreckend hohen Folgekosten müssen aus von uns erwirtschafteten Steuermitteln beglichen werden. Relevante Steuereinnahmen für andere Aufgaben staatlichen Handelns fehlen uns demzufolge. Für vorausschauendes, dem Klimawandel entgegenwirkendes Handeln setzen wir im Vergleich dazu viel zu niedrige Geldbeträge und Erfolg versprechende Umsetzungsstrategien ein.
Wir, Milliarden Menschen auf dieser Erde, müssen den Umbau des Energiesystems von fossil-nuklear und zentral selbst miteinander angehen. Weder Regierende noch Politiker noch die Konzern gelenkte Rohstoff‑, Chemie‑, Stahl- oder Zementindustrie noch die Plastik-Industrie haben mit ihrer Macht und ihrem weltweit sehr hohen Einfluss ein Interesse, das hohe Potential von informiertem und willigem Bürgerengagement am Machtfaktor Energie teilhaben zu lassen.
Lasst uns daher bitte mit der starken Kraft unseres Bürger-Engagements die kommende Bundestagswahl zu einer Klimaschutz-Wahl machen! Jede dazu passend gesetzte Wählerstimme ist richtungsweisend, um eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für uns und kommende Generationen klar einzufordern.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2024/12/AdobeStock_1088278764-4_3-scaled.jpeg19202560Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2024-12-10 09:45:552024-12-10 09:45:55Appell anläßlich der Bundestagswahl 2025
Die Zielsetzung des Runden Tisches Erneuerbare Energien (RT-EE) bleibt weiterhin klar und kompromisslos: „100% Erneuerbare Energien bis spätestens 2030!“. Diese Forderung an unsere nationalen Verfassungsorgane bleibt solange ein Fundament am RT-EE, bis die am Tisch versammelte Expertise im Lichte klimawissenschaftlicher Erkenntnisse einen ambitionierteren Leitsatz einvernehmlich beschließt.
In den letzten Jahren hat der RT-EE vermehrt auf die dringende Notwendigkeit eines tiefgreifenden Paradigmenwechsels in der Energiepolitik hingewiesen. Dieser umfasst nicht nur die technologische Transformation hin zu Erneuerbaren Energien, sondern auch die Schaffung angemessener rechtlicher und politischer Rahmenbedingungen, die bisher unzureichend sind, um die nationalen Klimaziele zu erreichen.
Rechtswege als Hebel für Klimagerechtigkeit: Klimaklagen und ihre Wirkung
Die Bedeutung juristischer Schritte im Klimaschutz, wie etwa Klimaklagen gegen die Bundesregierung, ist unübersehbar. Diese rechtlichen Auseinandersetzungen haben die politische Diskussion entscheidend geprägt, indem sie die Verpflichtung zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens betonten und von der Bundesregierung wirksamere Maßnahmen einforderten. Eine Schlüsselrolle spielten dabei die gemeinsame Klage des Solarenergie-Förderverein Deutschland e. V. (SFV) mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die bereits 2018 als Vorreiter gegen die unzureichenden Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung vorgingen. Alle vier Klimaschutzklagen machten die Diskrepanz zwischen den nationalen Maßnahmen und den internationalen Verpflichtungen unmissverständlich deutlich und lenkten die öffentliche Aufmerksamkeit auf die mangelnde politische Entschlossenheit, den Klimawandel wirksam zu bekämpfen.
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts: Ein Meilenstein
Ein weiterer Wendepunkt war die historische Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) im Jahr 2021. Das Gericht stellte fest, dass die Klimapolitik der Bundesregierung in Teilen verfassungswidrig ist, da sie die Rechte junger und zukünftiger Generationen auf eine lebenswerte Umwelt verletzt. Es forderte eine generationengerechte Verteilung des verbleibenden Treibhausgasbudgets und betonte die verfassungsrechtliche Verpflichtung, den globalen Temperaturanstieg auf ein Minimum zu begrenzen. Dieses Urteil setzte einen neuen Standard für die politische Verantwortlichkeit und verschärfte den Druck auf die Bundesregierung, ambitioniertere Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.
EuGH-Urteil: Klimaschutz ist Menschenrecht
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), das Klimaschutz als Menschenrecht anerkennt, unterstreicht die Dringlichkeit und die rechtliche Verpflichtung, wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Dieses Urteil stärkt die Position der Bürger und Umweltorganisationen, die für eine ambitionierte Klimapolitik kämpfen, und erhöht den Druck auf die Regierungen, ihre Klimaziele zu erfüllen.
Deutschland am Limit: Das aufgebrauchte Treibhausgasbudget
Die wissenschaftlichen Analysen des Sachverständigenrats für Umweltfragen verdeutlichen, dass Deutschlands Treibhausgasbudget fast vollständig aufgebraucht ist. Dies bedeutet, dass künftige Generationen bereits jetzt durch das Handeln der Gegenwart stark belastet werden. Die Kosten des Klimawandels, einschließlich Schäden durch Extremwetterereignisse, Gesundheitskrisen und wirtschaftliche Verluste, wachsen exponentiell – und mit jeder Verzögerung steigen die finanziellen und gesellschaftlichen Belastungen weiter an.
Die zentrale Rolle des RT-EE in der Energiewende
Angesichts dieser dramatischen Entwicklungen bleibt die Forderung des Runden Tisches Erneuerbare Energien nach einer 100%igen Versorgung mit Erneuerbaren Energien bis spätestens 2030 aktueller denn je. Sie ist nicht nur eine technologische und wirtschaftliche Herausforderung, sondern vor allem eine rechtliche, ethische und gesellschaftliche Notwendigkeit, um die planetaren Grenzen einzuhalten und die Lebensgrundlagen künftiger Generationen zu sichern. Der Runde Tisch betont, dass der Erfolg dieser Mission von entschlossenen Maßnahmen abhängt: radikale Emissionsreduktionen, massiver Ausbau Erneuerbarer Energien, Dekarbonisierung des Verkehrssektors und Energieeffizienzsteigerungen in allen Bereichen. Gleichzeitig fordert er die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen, die den zügigen Übergang zu einer kohlenstofffreien Energiewirtschaft ermöglichen.
Ausblick: Handeln statt Verzögern!
Die bisherigen Fortschritte und Herausforderungen unterstreichen die enorme Verantwortung, die auf politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene liegt. Der Runde Tisch Erneuerbare Energien wird weiterhin eine Plattform für wissenschaftlich fundierten Dialog und kollektives Handeln bieten. Nur durch mutige Entscheidungen und sofortige Umsetzung können die Kosten des Nichthandelns minimiert und die Grundlagen für eine nachhaltige Zukunft geschaffen werden.
Aus dem Ahrtal soll auch ein Solartal werden. Wie das gehen kann, ist in diesem Projektvorschlag der SolAHRtal-Initiative beschrieben.
Wie ist der aktuelle Stand?
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/08/dernau-860210_1920.jpg12771920Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2024-05-16 09:06:162024-12-08 22:30:04Ahrtal? Solahrtal! Der Projektvorschlag der SolAHRtal-Initiative
In Berlin soll die Verbrennung von Frisch- und Altholz zur Fernwärmeerzeugung stark ausgeweitet werden, was bei den Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen NABU, Deutsche Umwelthilfe, Robin Wood, Biofuelwatch, BUND Berlin, BBK und PowerShift auf massive Kritik stößt.
Der RT EE schließt sich der Kritik an.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2024/03/Holzverbrennung-4_3.jpeg7651024Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2024-03-04 04:02:162024-03-04 04:26:53Massive Kritik an Ausweitung der Holzverbrennung in Berlin
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2024/02/Screenshot-2024-02-08-at-09-03-39-PRESSE-Kraftwerksstrategie-der-Bundesregierung-eine-Mogelpackung-Solarenergie-Foerderverein-Deutschland-Mail.png392700Christfried Lenzhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngChristfried Lenz2024-02-08 17:56:162024-02-09 10:42:53Solarenergie-Förderverein Deutschland: Die Kraftwerksstrategie der Bundesregierung – eine Mogelpackung
Das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts kann der Bundesregierung als Steilvorlage dienen. Wird sie diese nutzen und jetzt den Klimanotstand ausrufen? Wir vom Runden Tisch Erneuerbare Energien fordern genau das! Und wir stehen mit unserer Forderung nicht allein.
Diese Koalition ist die erste, die Notwendiges für die Finanzierung von Maßnahmen des Klimaschutzes in den Haushalt einstellte. Die damit finanzierten Maßnahmen bewerten wir hier nicht, nur die Neuausrichtung beim Klimaschutz nach 16 Jahren Merkel-Regierungen.
Jetzt müsste die Koalition Mut zeigen und Verstand aufweisen, indem sie die vielfach wissenschaftlich belegten und stetig ansteigenden hohen Risiken des drohenden Klimakollaps als Basis heranzieht, um den KLIMANOTSTAND auszurufen. Wird die Bundesregierung das Urteil des BVerfG als Steilvorlage nutzen?
Klimanotstand ausrufen — was bringt das?
Mit dem Ausrufen des KLIMANOTSTANDS darf die Bundesregierung ein (neues) Sondervermögen auflegen. Dieses Vorgehen wäre nicht nur ethisch gerechtfertigt, sondern obendrein noch wirtschaftlich und vernünftig.
Mit einem Durchforsten des Bundes-Haushalts nach Subventionen von, beziehungsweise Zuschüssen für Maßnahmen, die in enger Verbindung mit Energieumwandlungsprozessen (physikalisches Geschehen) durch Verbrennen fossiler Energien stehen, kann ein neues Sondervermögen ganz oder teilweise gegenfinanziert werden. Dies gilt sicher in Kombination mit einer zukunftsorientierten Neuausrichtung des Steuerrechts. So müssten Steuer reduzierende Tatbestände, die in enger Verbindung stehen mit Energieumwandlungsprozessen durch Verbrennen fossiler Energien im Sinne der Klima-Entscheidung des BVerfG aus 2021 neu justiert werden. Darüber hinaus können Länder und Kommunen interessante wirkungsvolle Instrumente und Möglichkeiten nutzen.
Deutschland hat eine völkerrechtliche Verpflichtung
Deutschland ist völkerrechtlich verpflichtet, seine Anstrengungen zur schnellstmöglichen Reduzierung klimaschädigender Treibhausgasemissionen zu verstärken. Jedes Zehntel Grad weniger Erderhitzung hilft, weitere nationale und globale Katastrophen zu verhindern.
Wir erwarten dafür einen aufeinander abgestimmten Masterplan zur schnellstmöglichen Reduzierung Klima schädigender Treibhausgasemissionen durch die relevanten Organe (Bund, Länder, Kommunen). Dieser Plan sollte messbare Ziele und zielorientierte Wege aufzeigen sowie wissenschaftlich fundierte Meßmethoden, klare Zuständigkeiten und jährliche Intervalle der Evaluierung vorsehen. Ein solcher Plan ist den gewählten Mandatsträger*innen zwecks Beschlussfassung vorzulegen. Das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. November 2023 (2 BvF 1/22) ruft geradezu nach einem neuartigen ganzheitlichen und gemeinsamen Denken sowie einem verfassungskonformen Handeln.
Der RTEE macht auf das Interview des Deutschlandfunks mit Klimaforscher und Ozeanograph am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung Stefan Rahmstorf am 30. Juli 2023 aufmerksam. Seine erschütternde zentrale Aussage: physikalisch liegt die Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad noch im Bereich des Möglichen, politisch fehlt jedoch die Einsicht, die hierfür nötigen Maßnahmen vorzunehmen.
Auch in Bezug auf die deutsche Regierung stellt Rahmstorf fest, dass sie den Klimaschutz nicht als Priorität behandelt. So setzt sie bei ihren energiepolitischen Entscheidungen nicht schnellstmöglich wirksame Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen gegen den drohenden Klimakollaps zuvorderst um.
Die Sichtweise des RT EE
Wir können nicht nachvollziehen, dass Minister und Abgeordnete, die einen Eid auf die Beachtung und Einhaltung des Grundgesetzes geschworen haben, bei ihren Vorschlägen und Entscheidungen andere Maßstäbe ansetzen. So stellen unsere nationalen Gesetzgebungsorgane den Ausbau von LNG-Terminals in Windeseile auf Vorfahrt. Wir sind skeptisch und überprüfen auch die von der Bundesregierung priorisierte Rolle von CCS als prioritäre Maßnahme der zwingend gebotenen Rückholung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre.
Wir wissen, dass die Ampelregierung die verheerend wirkenden energiepolitischen Vorstellungen der FDP wider besseres Wissen beachtet. Letztlich bringen klimaschädigende und risikoreiche energiepolitische Kompromisse die Ethik ins Spiel, auf die Hermann Scheer immer wieder hingewiesen hat. Sie kann schmerzhaft sein, ist aber unabdingbar für das Gelingen der Energiewende – und damit überlebensnotwendig für die Menschheit.
Die Presseinformation des Deutschlandfunks zum Interview
Lesen Sie die nachstehende Pressinformation des Deutschlandfunks. Darunter finden Sie den Link zum Nachhören des vollständigen Interviews.
Stefan Rahmstorf, Klimaforscher und Ozeanograph am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung
Das 1,5 Grad Ziel ist politisch kaum mehr erreichbar, physikalisch aber schon
Politisch sei das Ziel praktisch nicht mehr zu halten angesichts der Weltlage, so Klimaforscher Stefan Rahmstorf im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Er reagierte damit auf Äußerungen des neuen Chefs des Weltklimarates, Jim Skea, der in dieser Woche erklärt hatte, das 1,5‑Grad-Ziel sei nicht mehr zu erreichen.
Rahmstorf erklärte:
„Physikalisch kann man es noch erreichen, aber dazu müsste man es eben anpacken, wie, wenn man in einer Kriegssituation ist und das einfach die Top-Priorität hat, die 1,5 Grad zu halten. Realistisch ist es natürlich so, dass die allermeisten Regierungen das eben leider nicht als Top-Priorität behandeln. So werden wir es auf keinen Fall schaffen.“
Verantwortlich dafür macht er auch mangelnde politische Ambitionen. Es fehle nicht an Lösungen, sondern am Willen. Vielen Politikern sei die Dringlichkeit der Lage noch immer nicht klar, sie informierten sich nicht ausreichend. Nach Versäumnissen in vorangegangenen Regierungen behandle nun auch Bundeskanzler Olaf Scholz das Thema nicht mit Priorität.
„An jedem Tag ist das Wetter heute schon anders als es eben ohne Klimakrise wäre“
Mit Blick auf die aktuellen Rekordtemperaturen im Mittelmeerraum – an Land wie im Meerwasser, sowie Extremwetterereignisse der letzten Wochen sieht Rahmstorf einen klaren Bezug zur Erderhitzung. Eine Untersuchung der ETH Zürich habe bereits im letzten Jahr ergeben, dass schon jetzt an jedem Tag das Wetter anders sei, als dies ohne Klimakrise der Fall wäre. Während die globale Durchschnittstemperatur um etwa 1,2 Grad gestiegen ist, sei diese Erwärmung über dem europäischen Festland teilweise doppelt so stark angestiegen. Dies führe nun – wie von der Klimaforschung prognostiziert – zu einer Zunahme von extremen Wetterereignissen. Auch die Brände im Mittelmeerraum sieht Rahmstorf in einem Zusammenhang mit der Klimakrise. Die Brandursache sei zwar in der Regel durch Menschen veranlasst, Trockenheit und Hitze sorgten aber dafür, dass die Brände ein solches Ausmaß erreichen würden.
Das Interview führte Ann-Kathrin Büüsker, Korrespondentin im DLF-Hauptstadtstudio.
Bildnachweis: Stefan Rahmstorf beim EPP Zagreb Congress in Kroatien, 20–21 November 2019 (CC BY 2.0)
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2023/08/EPP_Zagreb_Congress_in_Croatia_20-21_November_2019.jpg12771920Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2023-08-11 06:00:002023-08-11 07:08:47Interview mit Stefan Rahmsdorf: die politische Einsicht fehlt
Der Runde Tisch Erneuerbare Energien ist über die jüngste Zuspitzung bei der Kriminalisierung der Klimaschutz-Bewegung aufs Höchste besorgt. Auf welchen Weg begibt sich unser Land damit?
Öffentlicher friedlicher Protestmarsch der Letzten Generation, April 2023 in Berlin. Bild: Andreas Augstein
Politiker:innen und Institutionen, die durch ihre eigene klimapolitische Untätigkeit nach den wohlerwogenen Worten des UN-Generalsekretärs António Guterres „kriminell“ sind, lassen nun den gewaltfreien zivilen Widerstand gegen ihre Untaten mit der Keule der „kriminellen Vereinigung“ verfolgen. Dies ist der massivste Angriff ‚von oben‘ auf die Idee des Rechtsstaats, den wir in Deutschland seit Jahrzehnten erleben.
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