Flutkatastrophe: Wiederaufbau ja — und zwar erneuerbar!
ZerÂstöÂrung und VerÂlusÂte, die die FlutÂkaÂtaÂstroÂphe in DeutschÂland, BelÂgiÂen, LuxemÂburg und den NieÂderÂlanÂden verÂurÂsacht hat, sind verÂheeÂrend. Die SchäÂden zeiÂgen uns, dass die KliÂmaÂkriÂse viel näher ist, als wir uns das bisÂher vorÂstelÂlen konnÂten.
Was muss sich an der EnerÂgieÂverÂsorÂgung und dem EnerÂgieÂsysÂtem ändern? Wie könÂnen wir alle dazu beitragen?
HochÂwasÂser bei Altenahr-Kreuzberg
Wir als NichtÂbeÂtrofÂfeÂne könÂnen nur ahnen, was MenÂschen empÂfinÂden, deren FreunÂde oder BekannÂte plötzÂlich aus dem Leben gerisÂsen wurÂden oder sogar bisÂlang verÂmisst sind. Ganz VieÂle haben ihr ZuhauÂse und ihr komÂpletÂtes Hab und Gut verÂloÂren. Auch HausÂtieÂre sind ertrunÂken. Es ist schreckÂlich und furchtÂbar trauÂrig.
Wir spreÂchen insÂbeÂsonÂdeÂre den trauÂernÂden FamiÂliÂen unser MitÂgeÂfühl aus.
HoffÂnungsÂschimÂmer bringt die GemeinÂschaftsÂbilÂdung, die in der KataÂstroÂphe stattÂgeÂfunÂden hat. Bevor HilfsÂkräfÂte anrückÂten, teilÂten NachÂbarn ihren letzÂten KafÂfee mitÂeinÂanÂder oder kümÂmerÂten sich um die RollÂstuhlÂfahÂreÂrin von nebenan.
StaatÂliÂche EbeÂnen sind ihrer FürÂsorÂgeÂpflicht offenÂbar nur manÂgelÂhaft gerecht geworÂden. Da ist Luft nach oben. Ganz groÂßer Dank und Respekt gebührt allen, die beim BerÂgen und AufÂräuÂmen tatÂkräfÂtig mit anpaÂcken – insÂbeÂsonÂdeÂre den HilfsÂkräfÂten, die bis zur ErschöpÂfung im DauÂerÂeinÂsatz waren und sind und ihr eigeÂnes Leben risÂkierÂten, um MenÂschen zu retÂten. Dank auch allen HelÂfer, die sponÂtan aus dem ganÂzen Land anreisÂten, um zu helÂfen, mit anzuÂpaÂcken und zu spenden.
Ist „alles so wie früher“ wirklich sinnvoll?
Mit ein wenig zeitÂliÂchem Abstand zur KataÂstroÂphe rückt der WieÂderÂaufÂbau in den Fokus.
Nicht nur die WisÂsenÂschaft, sonÂdern auch die VerÂsiÂcheÂrungsÂwirtÂschaft sagt ganz klar, dass die HäuÂfigÂkeit und IntenÂsiÂtät derÂarÂtiÂger UnwetÂter in DeutschÂland bereits zugeÂnomÂmen hat und eine weiÂteÂre ZunahÂme zu erwarÂten ist.
Also: eine derÂarÂtiÂge FlutÂkaÂtaÂstroÂphe kann sich jederÂzeit wieÂderÂhoÂlen und auch noch schlimÂmeÂre AusÂwirÂkunÂgen haben. Wenn in den MediÂen von einem „JahrÂhunÂdertÂhochÂwasÂser“ gesproÂchen wird, kann dieÂses „JahrÂhunÂdert“ schon morÂgen vorÂbei sein!
Bei RepaÂraÂtuÂren und NeuÂaufÂbau ist dieÂse ZukunftsÂausÂsicht unbeÂdingt zu berücksichtigen!
Das konventionelle Energiesystem hat in zweifacher Hinsicht versagt
- 80% der TreibÂhausÂgaÂse stamÂmen aus der fosÂsiÂlen EnerÂgieÂerÂzeuÂgung. Sie ist also hauptÂverÂantÂwortÂlich für die KliÂmaÂerÂhitÂzung und damit GrundÂverÂurÂsaÂcher der aktuÂelÂlen Katastrophe.
- Die konÂvenÂtioÂnelÂle EnerÂgieÂverÂsorÂgung ist zenÂtraÂlisÂtisch strukÂtuÂriert, das SysÂtem wurÂde bei der FlutÂkaÂtaÂstroÂphe schwer beschäÂdigt. DieÂselÂgeÂneÂraÂtoÂren sind auch nur ein NotÂbeÂhelf.
TauÂsenÂde von KunÂden warÂten also nun hilfÂlos auf die WieÂderÂherÂstelÂlung der EnerÂgieÂverÂsorÂgung, ohne zu wisÂsen, wie lanÂge dies dauÂern wird.
Erneuerbare Energien haben erhebliche Vorteile
- ErneuÂerÂbaÂre EnerÂgien erzeuÂgen keiÂne TreibÂhausÂgaÂse.
- Das auf erneuÂerÂbaÂre EnerÂgien basieÂrenÂde neuÂen EnerÂgieÂsysÂtem besitzt eine dezenÂtraÂle StrukÂtur.
Das Haus, das eine PV-AnlaÂge auf dem Dach und BatÂteÂrien mit LadeÂregÂler und WechÂselÂrichÂter auf dem DachÂboÂden hat, ist unabÂhänÂgig: SolanÂge nicht das ganÂze GebäuÂde zusamÂmenÂbricht, ist die StromÂverÂsorÂgung gewährleistet. - ErneuÂerÂbaÂre EnerÂgien sind resiÂliÂenÂter: Selbst der extreÂme Regen hat PV-AnlaÂgen nicht beschädigt.

Was jetzt zu tun ist
Aus dem GesagÂten ergeÂben sich unseÂre nachÂfolÂgenÂden EmpÂfehÂlunÂgen für die betrofÂfeÂnen MenÂschen vor Ort.
NichtÂbeÂtrofÂfeÂne bitÂten wir, unseÂre ForÂdeÂrunÂgen zu unterstützen:
- HausÂbeÂsitÂzer könÂnen eigenÂakÂtiv werÂden und sich unabÂhänÂgig machen, statt auf die WieÂderÂherÂstelÂlung der zenÂtraÂlisÂtiÂschen VerÂsorÂgung zu warÂten – im InterÂesÂse des KliÂmas und der eigeÂnen SicherÂheit!
Die soliÂdaÂriÂsche ZusamÂmenÂarÂbeit in der schlimmsÂten Not und jetzt beim AufÂräuÂmen kann sich verÂsteÂtiÂgen durch gemeinÂsaÂme nachÂbarÂschaftÂliÂche StromÂverÂsorÂgung durch erneuÂerÂbaÂre EnerÂgien.
Eine PetiÂtiÂon im InterÂnet forÂdert genau das. UnterÂstütÂzen Sie die PetiÂtiÂon! - EbenÂso wie das konÂvenÂtioÂnelÂle zenÂtraÂlisÂtiÂsche StromÂsysÂtem hat sich der Staat als zuverÂläsÂsiÂger KataÂstroÂphenÂschütÂzer disÂquaÂliÂfiÂziert. OffenÂbar ist – in ZeiÂten des KliÂmaÂwanÂdels – auf die bisÂheÂriÂgen StrukÂtuÂren kein VerÂlass mehr. EigenÂinÂitiaÂtiÂve und NachÂbarÂschaftsÂhilÂfe werÂden umso wichtiger!
- Die MenÂschen in den KataÂstroÂphenÂgeÂbieÂten müsÂsen jetzt fachÂlich beraÂten werÂden, wie die dezenÂtraÂle VerÂsorÂgung mit erneuÂerÂbaÂrem Strom, und mit WärÂme durch WärÂmeÂpumÂpen und SolarÂtherÂmie prakÂtisch aufÂzuÂbauÂen ist. HierÂfür sind die EnerÂgieÂagenÂtuÂren der beiÂden am schwersÂten betrofÂfeÂnen LänÂder präÂdeÂstiÂniert, also die EnerÂgieÂagenÂtur RheinÂland-Pfalz und zurÂzeit auch noch die EnergieAgentur.NRW.
Die LanÂdesÂreÂgieÂrung in NRW hat beschlosÂsen, die EnergieAgentur.NRW zum 31.12.2021 aufÂzuÂlöÂsen. GeraÂde jetzt, nach der verÂheeÂrenÂden FlutÂkaÂtaÂstroÂphe (die sich jederÂzeit wieÂderÂhoÂlen kann!), sehen wir ganz deutÂlich, wie wichÂtig dieÂse OrgaÂniÂsaÂtiÂon ist. Denn die MenÂschen, die KomÂmuÂnal-VerÂwalÂtunÂgen und die WirtÂschaft in den KataÂstroÂphenÂgeÂbieÂten brauÂchen drinÂgend eine komÂpeÂtenÂte Energieberatung.