Die Klimakrise: Grundlagen, Folgen und warum wir jetzt handeln müssen
WarÂum wanÂdelt sich das KliÂma? WarÂum spricht man von einer KriÂse? Und inwieÂfern ist die MenschÂheit dafür verÂantÂwortÂlich? WarÂum braucht die Welt eigentÂlich 100% ErneuÂerÂbaÂre EnerÂgien? Und warÂum muss es schnell gehen?
DieÂser BeiÂtrag entÂhält Links und ErläuÂteÂrunÂgen zu den GrundÂlaÂgen und AusÂwirÂkunÂgen der KliÂmaÂkriÂse. Er erklärt, warÂum wir fosÂsiÂle EnerÂgieÂträÂger so schnell wie mögÂlich eliÂmiÂnieÂren müsÂsen und zeigt auf, dass die BunÂdesÂreÂgieÂrung zu wenig gegen die KliÂmaÂkriÂse unternimmt.

Die ganÂze Welt ist bemüht, auf fosÂsiÂle EnerÂgieÂträÂger zu verÂzichÂten. Aber warÂum eigentÂlich?
Das verÂsuÂchen wir in dieÂsem BeiÂtrag zu beantÂworÂten, deer sich in folÂgenÂde AbschnitÂte gliedert:
- ErdÂerÂhitÂzung: Die GrundÂlaÂgen der Klimakrise
- Der Zustand des gloÂbaÂlen KliÂmas heute
- Die KliÂmaÂkriÂse und das ÜberÂeinÂkomÂmen von Paris
- ZielÂverÂeinÂbaÂrung: Das Restbudget
- EmisÂsioÂnen in Deutschland
- Die BunÂdesÂreÂgieÂrung tut zu wenig gegen die Klimakrise
- Wir haben nur noch 10 JahÂre Zeit!
- BedroÂhunÂgen für die Biosphäre
- Fazit
Erderhitzung: Die Grundlagen der Klimakrise
Um dies zu verÂsteÂhen, müsÂsen wir beim TreibÂhausÂefÂfekt beginÂnen. Durch die VerÂbrenÂnung fosÂsiÂler EnerÂgieÂträÂger verÂbleiÂben immer mehr TreibÂhausÂgaÂse in der ErdÂatÂmoÂsphäÂre. Die Erde erhitzt sich zunehÂmend, insÂbeÂsonÂdeÂre die OzeaÂne!
Wer etwas tieÂfer in die MateÂrie einÂsteiÂgen möchÂte, dem sei die SeiÂte klimafakten.de empÂfohÂlen. Die SeiÂte wird von WisÂsenÂschaftsÂjourÂnaÂlisÂten betrieÂben, die von einem wisÂsenÂschaftÂliÂchen BeiÂrat (bestehend aus KomÂmuÂniÂkaÂtiÂons- und KliÂmaÂwisÂsenÂschaftÂlern) beraÂten werÂden.
GemeinÂsam mit fühÂrenÂden WisÂsenÂschaftsÂinÂstiÂtuÂten in DeutschÂland (DeutÂsches KliÂma-KonÂsorÂtiÂum, DeutÂsche MeteoÂroÂloÂgiÂsche GesellÂschaft, DeutÂscher WetÂterÂdienst, ExtremÂwetÂterÂkonÂgress HamÂburg, HelmÂholtz-KliÂma-InitiaÂtiÂve) hat das Team die BasisÂfakÂten zum KliÂmaÂwanÂdel, die in der WisÂsenÂschaft unumÂstritÂten sind zusammengestellt.
In dem BeiÂtrag werÂden auch die weltÂweiÂten FolÂgen der ErdÂerÂhitÂzung beschrieben:
- EisÂschmelÂze und MeeÂresÂspieÂgelÂanÂstieg
WasÂser dehnt sich bei ErwärÂmung aus. GleichÂzeiÂtig schmelÂzen infolÂge der ErdÂerÂwärÂmung die polaÂren EisÂkapÂpen und Gletscher. - ExtreÂme WetÂterÂereigÂnisÂse, VerÂschieÂbung der NieÂderÂschlagsÂmusÂter
HefÂtiÂge RegenÂfälÂle und andeÂre extreÂme WetÂterÂereigÂnisÂse werÂden immer häufiger. - ExtreÂme HitÂzeÂwelÂlen und DürÂren
In einiÂgen RegioÂnen kommt es häuÂfiÂger zu HitÂzeÂwelÂlen, DürÂren und Waldbränden.
Der Abschnitt KliÂmaÂwanÂdel in DeutschÂland geht dabei insÂbeÂsonÂdeÂre auf die AusÂwirÂkunÂgen ein, mit denen wir hier bei uns rechÂnen müssen.
Die zahlÂreiÂchen QuerÂverÂweiÂse zu wisÂsenÂschaftÂliÂchen StuÂdiÂen und VerÂöfÂfentÂliÂchunÂgen des IPCC (WeltÂkliÂmaÂrat) runÂden den BeiÂtrag ab.
Der Zustand des globalen Klimas heute
Wie steht es heuÂte um unser KliÂma? Die WMO (World MeteroÂloÂgiÂcal OrgaÂnizaÂtiÂon, WeltÂorÂgaÂniÂsaÂtiÂon für MeteoÂroÂloÂgie) bieÂtet dazu jährÂlich einen gloÂbaÂlen KliÂmaÂzuÂstandsÂbeÂricht (engl.) an. Neben der Web-gerechÂten DarÂstelÂlung steÂhen die nackÂten ZahÂlen auch als PDF-Datei zum DownÂload zur Verfügung.
Und wie sieht das in Deutschland aus?
Der WestÂdeutÂsche RundÂfunk (WDR) bieÂtet im RahÂmen seiÂnes wisÂsenÂschaftsÂjourÂnaÂlisÂtiÂschen ForÂmats Quarks unter andeÂrem ein TheÂmenÂspeÂcial zum KliÂmaÂwanÂdel an. Im RahÂmen des SocialÂMeÂdia-AufÂtritts kann man dazu folÂgenÂdes lesen:

Die Klimakrise und das Übereinkommen von Paris
Im DezemÂber 2015 wurÂde auf der PariÂser KliÂmaÂkonÂfeÂrenz (COP21) das ÜberÂeinÂkomÂmen von Paris, die ersÂte umfasÂsenÂde und rechtsÂverÂbindÂliÂche weltÂweiÂte KliÂmaÂschutzÂverÂeinÂbaÂrung geschlossen.
Im ÜberÂeinÂkomÂmen von Paris wird ein gloÂbaÂler RahÂmen festÂgeÂlegt, mit dem die Welt einem gefährÂliÂchen WanÂdel des KliÂmas entÂgeÂgenÂwirÂken kann. Dafür soll die ErdÂerÂwärÂmung gegenÂüber dem vorÂinÂdusÂtriÂelÂlen Niveau deutÂlich unter 2°C gehalÂten werÂden, und es solÂlen weiÂteÂre AnstrenÂgunÂgen unterÂnomÂmen werÂden, um den TemÂpeÂraÂturÂanÂstieg auf 1,5°C zu begrenÂzen. AußerÂdem soll die FähigÂkeit der LänÂder zur AnpasÂsung an die FolÂgen des KliÂmaÂwanÂdels gestärkt werÂden und die LänÂder in ihren BemüÂhunÂgen unterÂstützt werden.
Unterm Strich geht es also darÂum, fosÂsiÂle EnerÂgieÂträÂger durch umweltÂfreundÂliÂche, erneuÂerÂbaÂre EnerÂgien zu ersetÂzen. Aber wie schnell muss das passieren?
Zielvereinbarung: Das Restbudget
Damit die in Paris verÂeinÂbarÂten GrenÂzen der ErwärÂmung einÂgeÂhalÂten werÂden, dürÂfen nach BerechÂnunÂgen des WeltÂkliÂmaÂrats IPCC (SonÂderÂbeÂricht „1,5 Grad gloÂbaÂle ErwärÂmung“, 2018) weltÂweit ab 2018 nur noch 580 GigaÂtonÂnen (Gt) COâ‚‚ insÂgeÂsamt emitÂtiert werden.
Der von der BunÂdesÂreÂgieÂrung einÂgeÂsetzÂte SachÂverÂstänÂdiÂgenÂrat für UmweltÂfraÂgen (SRU) hat in seiÂnem im Mai 2020 verÂöfÂfentÂlichÂten UmweltÂgutÂachÂten errechÂnet, dass für DeutschÂland ab dem Jahr 2020 nur ein RestÂbudÂget von 4,2 Gt COâ‚‚ an EmisÂsioÂnen verÂbleibt, wenn man die weltÂweit zuläsÂsiÂgen EmisÂsioÂnen gleichÂmäÂßig auf die WeltÂbeÂvölÂkeÂrung verÂteilt. WürÂde man berückÂsichÂtiÂgen, dass DeutschÂland in der VerÂganÂgenÂheit schon weit mehr COâ‚‚ als andeÂre StaaÂten emitÂtiert hat, dann stünÂden DeutschÂland gar keiÂne EmisÂsioÂnen mehr zu.
Bei unverÂänÂderÂten COâ‚‚-EmisÂsioÂnen von jährÂlich 0,7 Gt ist, so der SRU, das deutÂsche EmisÂsiÂonsÂbudÂget bereits im Jahr 2026 aufÂgeÂbraucht.
Wer selÂber ein wenig mit COâ‚‚-BudÂgets herÂumÂspieÂlen möchÂte, dem sei die WebÂsite #showÂyÂourÂbudÂgets empÂfohÂlen. Dort kann man die PfaÂde zu NetÂto-Null-EmisÂsioÂnen für belieÂbiÂge RegioÂnen der Welt und verÂschieÂdeÂnen COâ‚‚-BudÂgets ermitteln.

Emissionen in Deutschland
Das BudÂget ist also bekannt. Aber woher wisÂsen wir, wieÂviel wir davon ausÂgeÂben? Also: welÂche EmisÂsioÂnen falÂlen in DeutschÂland an und wo entÂsteÂhen dieÂse? Das UmweltÂbunÂdesÂamt ist in Sachen TreibÂhausÂgasÂemisÂsioÂnen die offiÂziÂelÂle AnlaufÂstelÂle und wichÂtiÂger AnsprechÂpartÂner in DeutschÂland. Auf ihrer WebÂsite stellt die BehörÂde entÂspreÂchenÂde Daten bereit.
In der GraÂfik erkennt man auf Anhieb, das die EnerÂgieÂwirtÂschaft der größÂte VerÂurÂsaÂcher ist. Der UmweltÂrat empÂfiehlt der BunÂdesÂreÂgieÂrung diesÂbeÂzügÂlich folÂgenÂde Maßnahmen:
- ZügiÂgen AusÂbau erneuÂerÂbaÂrer EnerÂgien, um aus den FosÂsilÂenerÂgien schnell genug ausÂsteiÂgen zu können
- VerÂbrauchsÂsenÂkung und Effizienzerhöhung
- VerÂzicht auf Atomenergie
- VerÂzicht auf COâ‚‚-AbscheiÂdung bei KraftÂwerÂken (CCS).
Die Bundesregierung tut zu wenig gegen die Klimakrise
Die KliÂmaÂpoÂliÂtik der BunÂdesÂreÂgieÂrung kommt bei den UmweltÂsachÂverÂstänÂdiÂgen schlecht weg: Die deutÂschen KliÂmaÂschutzÂzieÂle reiÂchen nicht aus, um das PariÂser KliÂmaÂabÂkomÂmen zu erfülÂlen“: EinerÂseits sind die KliÂmaÂschutzÂzieÂle zu wenig ambiÂtioÂniert, um die PariÂser KliÂmaÂschutzÂzieÂle zu erreiÂchen („AmbiÂtiÂonsÂlüÂcke“). Und selbst die wenig ambiÂtioÂnierÂten ZieÂle werÂden verÂfehlt („UmsetÂzungsÂlüÂcke“).

Die BunÂdesÂreÂgieÂrung hat zu gerinÂge ZieÂle für die EmisÂsiÂonsÂverÂminÂdeÂrung (AmbiÂtiÂonsÂlüÂcke), die sie noch dazu nicht einÂhält (UmsetÂzungsÂlüÂcke), hier in scheÂmaÂtiÂscher DarÂstelÂlung der SachÂverÂstänÂdiÂgen für Umweltfragen.

Der SRU empÂfiehlt, die KliÂmaÂpoÂliÂtik künfÂtig mit den EmisÂsiÂonsÂbudÂgets zur ErreiÂchung der PariÂser KliÂmaÂzieÂle zu verÂknüpÂfen und aufÂgrund von jährÂliÂchen SekÂtorÂbudÂgets regelÂmäÂßig zu überprüfen.
Die SachÂverÂstänÂdiÂgen empÂfehÂlen: „Die bestehenÂde UmsetÂzungsÂlüÂcke zwiÂschen bestehenÂden KliÂmaÂzieÂlen und EmisÂsiÂonsÂentÂwickÂlung sollÂten zügig geschlosÂsen werÂden. Und das AmbiÂtiÂonsÂniÂveau der deutÂschen KliÂmaÂschutzÂzieÂle sollÂte neu beurÂteilt und erhöht werÂden, um es an die aus dem PariÂser KliÂmaÂschutzÂabÂkomÂmen folÂgenÂden NotÂwenÂdigÂkeiÂten anzuÂpasÂsen“.
DarÂin sind sich die UmweltÂsachÂverÂstänÂdiÂgen und die KliÂmaÂakÂtiÂvisÂten einig.
Wir haben nur noch 10 Jahre Zeit!
Der schweÂdiÂsche ResiÂziÂliÂenzÂforÂscher Johan RockÂström erklärt in seiÂnem beeinÂdruÂckenÂden und sehensÂwerÂten TED-VorÂtrag 10 JahÂre, um die Zukunft der MenschÂheit zu verÂänÂdern – oder den PlaÂneÂten zu destaÂbiÂliÂsieÂren (engl.) sehr anschauÂlich, wie es um die „tipÂping points“ steht. Es ist höchsÂte Zeit, aktiv zu werÂden!
RockÂström ist vor allem für seiÂne ArbeiÂten zu den plaÂneÂtaÂren GrenÂzen bekannt ist und zählt zu den meistÂziÂtierÂten ForÂschern der Welt. Seit SepÂtemÂber 2018 leiÂtet RockÂström zusamÂmen mit OttÂmar EdenÂhoÂfer das PotsÂdam-InstiÂtut für KliÂmaÂfolÂgenÂforÂschung (PIK).
Eine deutschÂspraÂchiÂges TranÂskript steht hier zur Verfügung.
Bedrohungen für die Biosphäre
RockÂström ist nicht der einÂziÂge WisÂsenÂschaftÂler, der einÂdringÂlich warnt: in der ZeitÂschrift FronÂtiers in ConÂserÂvaÂtiÂon SciÂence erschien im JanuÂar ein BeiÂtrag, in dem 17 WisÂsenÂschaftÂlern aus den USA, AusÂtraÂliÂen und MexiÂko auf die GefahÂren menschÂliÂcher IgnoÂranz und UntäÂtigÂkeit hinÂweiÂsen. Dem PlaÂneÂten Erde droht in FolÂge der ErdÂerÂhitÂzung und des MasÂsenÂausÂsterÂbens von Tier- und PflanÂzenÂarÂten eine „grauÂsiÂge“ Zukunft. Sogar das ÜberÂleÂben der MenschÂheit steÂhe auf dem Spiel.
Das AusÂmaß der BedroÂhunÂgen für die BioÂsphäÂre und alle ihre LebensÂforÂmen – einÂschließÂlich der MenschÂheit – ist so groß, dass es sogar für gut inforÂmierÂte ExperÂten schwer zu begreiÂfen ist.
Die ZeitÂschrift geo hat eine sehr gute ZusamÂmenÂfasÂsung des BeiÂtrags geschrieÂben. Hier geht es zum OriÂgiÂnal-BeiÂtrag (engl.).
Fazit
An dieÂser StelÂle seiÂen die fünf KernÂinÂfos zum KliÂmaÂwanÂdel genannt, wie sie auch auf klimafakten.de zu finÂden sind:
1. Er ist real.
2. Wir sind die Ursache.
3. Er ist gefährlich.
4. Die FachÂleuÂte sind sich einig.
5. Wir könÂnen noch etwas tun.
PasÂsiert ist bisÂher leiÂder wenig. Zu wenig.
Es ist Zeit zu hanÂdeln. Jetzt!