CCS enttarnt: Warum CO₂-Speicherung keine Lösung ist – sondern ein Risiko

Koh­len­di­oxid ein­fan­gen, spei­chern oder gar als Roh­stoff nut­zen – Tech­no­lo­gien wie CCS und CCU wer­den zuneh­mend als Bau­stein im Kampf gegen die Kli­ma­kri­se dis­ku­tiert und von der Poli­tik geför­dert. Doch kön­nen sie die­ses Ver­spre­chen wirk­lich halten?

Webinar: "CCS enttarnt: Warum CO₂-Speicherung keine Lösung ist – sondern ein Risiko"

Koh­len­di­oxid-Emis­sio­nen sind haupt­ver­ant­wort­lich für die Kli­ma­kri­se. Wie schön wäre es, wenn wir sie ein­fach zum Ver­schwin­den brin­gen könn­ten! Die Erfül­lung die­ses Traums ver­spricht ein Kon­zept namens CCS. Koh­len­di­oxid soll aus der Atmo­sphä­re oder aus Abgas­strö­men her­aus­ge­fil­tert und dann in End­la­gern ver­wahrt wer­den. Oder, noch bes­ser: Es soll als Roh­stoff in der Che­mie­in­dus­trie Ver­wen­dung fin­den — in der­sel­ben Che­mie­in­dus­trie, die es bis­her noch in gro­ßen Men­gen als Abfall pro­du­ziert. Das nennt sich dann CCU.

Spä­tes­tens mit dem Koali­ti­ons­ver­trag ist klar, dass die neue Bun­des­re­gie­rung sich von die­sen Ideen viel ver­spricht. Gan­ze Indus­trie­zwei­ge sol­len mit Hil­fe von CCS und CCU “kli­ma­neu­tral” wer­den, also nicht mehr CO2 in die Luft ent­las­sen, als sie an ande­rer Stel­le wie­der ein­fan­gen. Kann das funk­tio­nie­ren? So viel wol­len wir an die­ser Stel­le spoi­lern: Nein.

Sei­en Sie dabei am Mon­tag, den 12. Mai 2025, um 18:00 Uhr, wenn unse­re Expert*innen Dr. Bern­hard Weß­ling und Kers­tin Mey­er ihre Ana­ly­sen zu Ther­mo­dy­na­mik, Nach­hal­tig­keit und poli­ti­scher Schön­rech­nung von CCS/CCU in dem von Power­Shift orga­ni­sier­ten Web­i­nar prä­sen­tie­ren und zur Dis­kus­si­on stellen.

Dr. Bern­hard Weß­ling hat sich die Sache ganz grund­sätz­lich ange­schaut, und zwar auf der Ebe­ne der Ther­mo­dy­na­mik. Was bedeu­tet es eigent­lich, wenn es heißt, CCS und CCU benö­ti­gen viel Ener­gie? Was geschieht, wenn Koh­len­di­oxid erst erzeugt und dann wie­der ein­ge­fan­gen wird? Kann es einen “nach­hal­ti­gen” tech­ni­schen Koh­len­stoff­kreis­lauf über­haupt geben? Und was bedeu­tet „Nach­hal­tig­keit“ eigent­lich genau, wie kön­nen wir sie objek­tiv beur­tei­len bzw. sogar mes­sen?
In die­sem Web­i­nar stellt er sei­ne Erkennt­nis­se vor und zur Dis­kus­si­on. Das Ergeb­nis sei­ner Ana­ly­se: CCS, DAC, CCU sind alles ande­re als nach­hal­tig, sie wer­den mas­si­ve Kol­la­te­ral­schä­den in der Umwelt verursachen.

Die gro­ße Fra­ge, die danach bleibt: Wie kann es sein, dass die­se Tech­nik den­noch als Opti­on für den Kli­ma­schutz gilt? Kers­tin Mey­er schaut mit uns in aktu­el­le und geplan­te Regel­wer­ke und erklärt, wie CCS (und CCU) auf dem Papier sys­te­ma­tisch schön­ge­rech­net wer­den und war­um auch hypo­the­ti­sches CCS gefähr­lich für den Kli­ma­schutz ist.

Zu den Referent*innen:

  • Dr. Bern­hard Weß­ling ist Che­mi­ker, Unter­neh­mer, Natur­for­scher und Autor (zuletzt erschie­nen: “Was für ein Zufall! Zum Ursprung von Unvor­her­seh­bar­keit, Kom­ple­xi­tät, Kri­sen und Zeit”, Sprin­ger­Na­tu­re 2025)
  • Kers­tin Mey­er ist die Lei­te­rin Wirt­schaft und Finan­zen beim BUND — Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land e.V.

Mode­ra­ti­on:

Neelke Wag­ner, Refe­ren­tin für Kli­ma- und Res­sour­cen­ge­rech­tig­keit bei Power­Shift — Ver­ein für eine öko­lo­gisch-soli­da­ri­sche Ener­gie- & Welt­wirt­schaft e.V.