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Stoppen wir das CCS-Gesetz: Gemeinsam gegen den fossilen Irrweg!

Die Bun­des­re­gie­rung plant Mil­li­ar­den in eine tech­no­lo­gisch frag­wür­di­ge Metho­de zur CO2-Abschei­dung zu inves­tie­ren, die den Aus­stieg aus fos­si­len Ener­gien ver­hin­dern könn­te: Car­bon Cap­tu­re and Sto­rage (CCS). Ein offe­ner Brief von meh­re­ren Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen for­dert dage­gen einen sofor­ti­gen Aus­stieg und ech­te Klimaschutzlösungen.

CCS stoppen

Der CCS-Irrweg der Bundesregierung

Die Kli­ma­kri­se schrei­tet vor­an, und ihre Haupt­ur­sa­che ist das andau­ern­de Ver­bren­nen von Koh­le, Öl und Gas. Statt­des­sen soll­te die Bun­des­re­gie­rung den drin­gend not­wen­di­gen Aus­stieg aus die­sen fos­si­len Ener­gien fort­set­zen. Doch statt­des­sen plant sie Mil­li­ar­den an Steu­er­gel­dern in eine Tech­nik zu inves­tie­ren, die die­sen Aus­stieg ver­hin­dern oder zumin­dest stark ver­zö­gern wür­de: CCS, also die Abschei­dung und unter­ir­di­sche Depo­nie­rung von CO2.

Der Gesetzentwurf zur Förderung von CCS

Der Ent­wurf eines Geset­zes zur Ände­rung des Koh­len­di­oxid-Spei­che­rungs­ge­set­zes wür­de es Raf­fi­ne­rien, Kraft­wer­ken, Müll­ver­bren­nungs­an­la­gen sowie Pro­duk­ti­ons­an­la­gen für Plas­tik, Dün­ge­mit­tel oder Zement erlau­ben, CO2-Abschei­de­an­la­gen zu errich­ten und das auf­ge­fan­ge­ne CO2 über Pipe­lines, Züge und Schif­fe zu End­la­ger­stät­ten zu trans­por­tie­ren – in der Nord­see sowie poten­zi­ell an Land. Ziel ist die Ent­wick­lung gro­ßer kom­mer­zi­el­ler CO2-Abschei­de­an­la­gen, die Errich­tung von CO2-Depo­nien und den Bau eines flä­chen­de­cken­den Pipe­line­net­zes durch ganz Deutschland.

Risiken und Nachteile der CCS-Technologie

CCS ist eine End-of-Pipe-Tech­nik, die die Vor­ket­ten­emis­sio­nen aus dem fort­ge­setz­ten Ein­satz von Erd­gas nicht erfasst. Ins­be­son­de­re das extrem kli­ma­schäd­li­che Methan, das im Zuge der Erd­gas­pro­duk­ti­on ent­steht, wird dabei nicht berück­sich­tigt. Die CO2-Abschei­dung ist auch nie voll­stän­dig, sodass bedeu­ten­de Men­gen wei­ter in die Atmo­sphä­re aus­ge­sto­ßen wer­den. CCS kann daher kei­nen wirk­sa­men Bei­trag zum Kli­ma­schutz leisten.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken

Die Injek­ti­on von hun­der­ten Mil­lio­nen Ton­nen CO2 unter den Mee­res­bo­den birgt unvor­her­seh­ba­re Risi­ken für Mensch und Umwelt. Im Fall von Lecka­gen gefähr­det ein Netz von tau­sen­den Kilo­me­tern CO2-Pipe­lines durch dicht besie­del­te Gebie­te Leben und Gesund­heit von Men­schen und Tie­ren. Der flä­chen­in­ten­si­ve Infra­struk­tur­zu­bau bringt enor­me Pla­nungs­kos­ten mit sich – ganz zu schwei­gen von der damit ver­bun­de­nen Naturzerstörung.

Kritik an den CCS-Projekten weltweit

Der Welt­kli­ma­rat hält CCS für den teu­ers­ten Ver­such, den CO2-Aus­stoß zu redu­zie­ren und bezeich­net sei­ne Wirk­sam­keit als unsi­cher. Bis­he­ri­ge Erfah­run­gen zei­gen: Welt­weit sind CCS-Pro­jek­te geschei­tert. Der hohe Ener­gie­ver­brauch, hohe ver­blei­ben­de Rest­emis­sio­nen und der über­wie­gen­de Ein­satz in der Erd­öl- und Erd­gas­för­de­rung sor­gen dafür, dass CCS dem Kli­ma und der Umwelt schadet.

Forderungen an die Bundesregierung

Der offe­ne Brief (hier nach­zu­le­sen) for­dert die Mit­glie­der des Bun­des­tags und die Lan­des­re­gie­run­gen auf:

  • Kei­ne Ver­ab­schie­dung des Geset­zes zur Ände­rung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes.
  • Schnellst­mög­li­cher Aus­stieg aus Erd­gas, Koh­le und Erd­öl gera­de auch in der Industrie.
  • Kein Auf­wei­chen der Mee­res­schutz­ver­ein­ba­run­gen Lon­don Pro­to­koll und Hohe-See-Ein­brin­gungs­ge­setz für CCS.
  • Alle Kraft in Ener­gie­ein­spa­rung und Ener­gie­suf­fi­zi­enz, den natur­ver­träg­li­chen Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien bis zu 100%, eine res­sour­cen­scho­nen­de Pro­duk­ti­on, Kreis­lauf­wirt­schaft und Prio­ri­tät für natür­li­chen Klimaschutz.

Unterstützende Organisationen

Der Brief wird von zahl­rei­chen Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen, Initia­ti­ven, Gemein­den und Unter­neh­men unter­zeich­net. Dazu gehö­ren u.a. der Akti­ons­bünd­nis Ener­gie­wen­de Heil­bronn, die Anti-Atom-Grup­pe Frei­burg, der Bund für Umwelt und Natur­schutz (BUND) e.V., Green­peace e.V., das Umwelt­in­sti­tut Mün­chen, Urge­wald e.V und vie­le weitere.

Zusammenfassung

Der CCS-Irr­weg ist gefähr­lich für Men­schen und Umwelt. Er ver­schlim­mert die Kli­ma­kri­se, belas­tet die Mee­re und gefähr­det die Ener­gie­wen­de. Pro­fi­tie­ren wird vor allem die fos­si­le Indus­trie. Die Kos­ten in Mil­li­ar­den­hö­he muss die Gesell­schaft tra­gen. Gemein­sam müs­sen wir den CCS-Irr­weg der Bun­des­re­gie­rung stop­pen und statt­des­sen ech­te Kli­ma­schutz­lö­sun­gen fördern.

Offenen Brief mitzeichnen: So geht’s!

Den offe­nen Brief „Gemein­sam gegen den fos­si­len Irr­weg: CCS-Gesetz stop­pen. Ech­te Kli­ma­schutz­lö­sun­gen jetzt.“ kön­nen Orga­ni­sa­tio­nen auch wei­ter­hin mit­zeich­nen.

Sen­den Sie dazu ein­fach eine E‑Mail mit Ihren Kon­takt­da­ten (ein­schließ­lich Anga­be der Orga­ni­sa­ti­on, wel­che Sie ver­tre­ten) an die im offe­nen Brief ange­ge­be­ne E‑Mail-Adres­se (Hin­weis in der Kopf­zei­le). Oder fül­len Sie das Goog­le Docs For­mu­lar am Ende die­ser Web­sei­te aus.