Milliarden Menschen müssen gemeinsam den Energiesystemumbau antreiben – lasst uns bei der Bundestagswahl für mehr Klimaschutz stimmen und eine nachhaltige Zukunft sichern!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
WARUM bedarf es uns als bewusst handelnde Energie-Bürger?
Unser Handeln in unserem gewohnten zivilisatorischen Lebensalltag benötigt ENERGIE. Energie muss also bedarfsgerecht für uns alle bereitstehen. Verwenden wir für unsere zivilisatorische Lebensweise fossile Brennstoffe (Erdöl, Erdgas, Kohle) als Energie-Bereitstellungs-Quellen, produzieren wir damit Treibhausgasemissionen.
Doch vor allem in den Industriestaaten – wie auch Deutschland – führt eine fortlaufende gigantische Menge menschengemachter CO₂-Emissionen zur globalen Erwärmung unseres Planeten mit der Folge ansteigender verheerender Umweltkatastrophen, so vor Kurzem in Valencia (Spanien). Um unsere zivilisatorische Lebensweise bestmöglich fortführen zu können, messen wir unser nationales Treibhausgas-Budget. Schlimm ist: Wir haben unser nationales Budget bereits aufgebraucht, bemessen an der Einhaltung der 1,5°C‑Grenze Erderwärmung von Paris.
Eine Studie im Auftrag des BMWK kommt zu dem Ergebnis, dass die Folgekosten des menschengemachten Klimawandels unvorstellbar hoch ausfallen: Bis 2050 fallen danach zwischen 280 und 900 Mrd. Euro an Klimawandel bedingten Folgekosten an. In diese unvorstellbar hohe Geldsumme sind Werte NICHT eingerechnet für gesundheitliche Beeinträchtigungen, Todesfälle durch Hitze und Überflutungen, die Belastung von Ökosystemen, den Verlust von Artenvielfalt und eine schlechtere Lebensqualität.
Diese erschreckend hohen Folgekosten müssen aus von uns erwirtschafteten Steuermitteln beglichen werden. Relevante Steuereinnahmen für andere Aufgaben staatlichen Handelns fehlen uns demzufolge. Für vorausschauendes, dem Klimawandel entgegenwirkendes Handeln setzen wir im Vergleich dazu viel zu niedrige Geldbeträge und Erfolg versprechende Umsetzungsstrategien ein.
Wir, Milliarden Menschen auf dieser Erde, müssen den Umbau des Energiesystems von fossil-nuklear und zentral selbst miteinander angehen. Weder Regierende noch Politiker noch die Konzern gelenkte Rohstoff‑, Chemie‑, Stahl- oder Zementindustrie noch die Plastik-Industrie haben mit ihrer Macht und ihrem weltweit sehr hohen Einfluss ein Interesse, das hohe Potential von informiertem und willigem Bürgerengagement am Machtfaktor Energie teilhaben zu lassen.
Lasst uns daher bitte mit der starken Kraft unseres Bürger-Engagements die kommende Bundestagswahl zu einer Klimaschutz-Wahl machen! Jede dazu passend gesetzte Wählerstimme ist richtungsweisend, um eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für uns und kommende Generationen klar einzufordern.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2024/12/AdobeStock_1088278764-4_3-scaled.jpeg19202560Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2024-12-10 09:45:552024-12-10 09:45:55Appell anläßlich der Bundestagswahl 2025
Die Bundesregierung hat den Hochlauf der umstrittenen CCS-Technik beschlossen. Milliarden an Steuergeldern sollen dafür an die Gasindustrie fließen. Eine „Carbon Management-Strategie“ wird aktuell in einem exklusiven Rahmen erarbeitet und soll bis September 2023 einen Infrastrukturplan und Rechtssicherheit für die Industrie liefern, eine öffentliche Diskussion ist nicht vorgesehen. Man befürchtet wohl, dass sich das Geschehen von vor 12 Jahren wiederholen könnte, als fundierte Aufklärung durch Bürgerinitiativen zu einer gesellschaftsweiten Ablehnung und in mehreren Bundesländern zum Verbot der CCS-Technik führte.
Die Zivilgesellschaft muss die nötige öffentliche Debatte über dieses schwerwiegende Thema also wieder selbst in Gang bringen.
Nachfolgend der Inhalt unseres Positionspapiers (english version available here):
CCS bezweckt nicht Klimaschutz, sondern jahrzehntelange Fortsetzung der Kohlenstoffverbrennung und wäre der GAU für die Energiewende.
In ihrem Artikel CCU/CCS: Baustein für eine klimaneutrale und wettbewerbsfähige Industrie schreibt die Bundesregierung, dass CCS „vor allem bei der Industrie und Abfallwirtschaft“ eingesetzt werden soll, während in der Energieerzeugung die erneuerbaren Energien „prioritär“ seien. Beide Formulierungen lassen erkennen, dass der CCS-Einsatz bei der Energieerzeugung keineswegs ausgeschlossen wird. Schließlich hat Habeck wesentliche energiewirtschaftliche Weichen in Richtung LNG und blauen Wasserstoff gestellt, deren erhebliche CO₂-Emissionen durch CCS beschönigt werden müssen.
Warum CCS nur eine Beschönigung ist
Unterirdische CO₂-Endlager sind zwangsläufig undicht. Die ausgeförderten Gas- und Ölfelder, in die CO₂ verpresst werden soll, sind von undichten Bohrlöchern, Brüchen und Wegsamkeiten durchsetzt. Bereits heute geht man davon aus, dass an etwa drei Vierteln der ca. 15.000 alten Bohrlöcher in der Nordsee Methan (ca. 80fache Klimawirksamkeit von CO₂) austritt. Druckerhöhung durch CO₂-Einpressung würde dies verstärken und gleichzeitig Wegsamkeiten für CO₂ ausweiten.
Wenn CO₂ in „saline Aquifere“ (mit extrem salzhaltigem Wasser gefüllte Formationen) gepresst wird, verdrängt es zwangsläufig das Salzwasser. Dieses weicht nach oben aus, kontaminiert das nutzbare Grundwasser und gibt gleichzeitig dem CO₂ den Weg in die Atmosphäre frei.
Die Regierung behauptet, in den genannten Formationen könne das CO₂ „sicher über geologische Zeiträume gespeichert“ werden. In dem sogar gern als Musterbeispiel angeführten „Speicher“ Sleipner bei Norwegen sind schon nach einigen Jahren nur noch 80% des verpressten CO₂ nachweisbar. (Vgl. u.a. Prof. Wallmann, Geomar, im „Spiegel“ vom 25.09.2011).
Betreiber wollen die Ewigkeitslasten an den Staat abschieben
CO₂-Austritte sind so wahrscheinlich, dass die Gaskonzerne, die die Deponien betreiben, für deren Dichtigkeit nicht haften wollen. Sie argumentieren: dem Staat, der das CCS-Projekt genehmigt hat, falle auch die Verantwortung zu. Die durch CO₂-Endlager unter der Nordsee oder in Norddeutschland entstehenden Ewigkeitslasten durch dauerhafte Überwachung und Folgen von Leckagen, deren Beseitigung technisch völlig ungeklärt ist, sollen also der Bevölkerung aufgebürdet werden. Dies hat die Bundesregierung nicht offengelegt!
Energieintensiv, teuer, CO₂-Abscheidung immer nur partiell
Was die Bundesregierung ebenfalls nicht offenlegt: für das CCS-Verfahren von der Abscheidung über den Transport bis zur Verpressung wird etwa ein Drittel der von einem Kraftwerk erzeugten Energie benötigt. Schon jetzt kostet der Fossilstrom ein Vielfaches des erneuerbaren. Durch den Aufwand mit CCS würde sich der Preis noch verdoppeln. Zusätzlich ist zu beachten, dass das CO₂ aus Rauchgasen niemals vollständig abgeschieden werden kann: Bei den meisten CCS-Kraftwerken liegt der Anteil bisher bei 50%. Auch unterstellt, dass das CO₂ zu 100% und für alle Zeiten im Untergrund verbleiben würde, kann CCS also keine Dekarbonisierung bewirken.
Negative Emissionen durch Biomasse-CCS, Carbon Capture and Use
Negative Emissionen seien möglich, wenn aus den Abgasen von Holzkraftwerken das CO₂ abgeschieden und deponiert werde, da dieses aus der Luft ins Holz gekommen ist, so die Bundesregierung. Was sie nicht verrät: Die CO₂-Abscheidung aus der Holzverbrennung ist weitaus schwieriger als die aus den Abgasen der Kohle.
Beim weltgrößten Holzkraftwerk in England möchte man jährlich 8 Mill. Tonnen abscheiden und verpressen, konnte bisher aber lediglich eine Abspaltung von 27 Tonnen in 90 Tagen erreichen.
Bei der Müllverbrennung ist die Problematik ähnlich: Die größte Müllverbrennungsanlage Norwegens (Hafslund Oslo Celsio) plant eine jährliche Abscheidung von 400.000 Tonnen, schaffte bislang aber nur ca. 1000 Tonnen in etwa einem Jahr. Das abgespaltene CO₂ nicht zu verpressen, sondern zu nutzen, trägt ebenfalls nicht zum Klimaschutz bei, da das CO₂ nach Ende der Nutzung wieder in die Atmosphäre gelangt.
Der Atmosphäre oder den Verbrennungsgasen CO₂ zu entziehen, ist im Übrigen schon vom Ansatz her verfehlt: entfernt werden muss der Kohlenstoff, nicht aber der Sauerstoff. Die natürliche Photosynthese macht vor, wie es richtig ist.
Unlogische Flickschusterei, die Klima und Umwelt schadet
Technisch und wirtschaftlich hat die Technik trotz Milliarden Fördermitteln (allein in der EU) international versagt. Nur eine winzige Menge von 7,18 Millionen Tonnen im Jahr, vor allem aus der Erdgasaufbereitung, wird heute unterirdisch deponiert. Die Methanmengen im Ausmaß eines CO₂-Äquivalentes von 4 Mrd. Tonnen, die im Zuge der Erdgasproduktion vor der Verbrennung jährlich in die Atmosphäre gelangen, werden durch CCS sowieso nicht erfasst.
Die Lösung: komplette Beendigung der Kohlenstoffverbrennung
Die Bundesregierung muss den Irrweg CCS sofort verlassen. Die dadurch frei werdenden immensen Mittel müssen eingesetzt werden für:
Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien in allen Sektoren bis 2030
Umstellung der Industrie auf klimafreundliche Verfahren
Sanierung der Atmosphäre durch Nutzung der natürlichen Photosynthese:
Wiedervernässung von Mooren und naturnahe Aufforstung, was — neben dem Klimaschutz — auch dem Arten- und Biodiversitätsschutz dient.
Fast 70 Organisationen und Einzelpersonen unterstützen bereits unser Papier
Ebenfalls am 5. Juni 2023 wurden die Medien durch eine Pressemitteilung informiert.
Weitere Unterstützer des Positionspapiers sind herzlich willkommen!
Ein möglichst großer Kreis, der sich auch an künftigen Aktivitäten zum Thema beteiligen würde, wäre sehr wertvoll und daher wünschenswert. Teilen Sie uns Ihr Interesse einfach formlos per E‑Mail an presse@energiewende-2030.de mit. Hierfür bedanken wir uns im Voraus! Selbstverständlich verwenden wir Ihre E‑Mail-Adresse ausschließlich, um Sie über unsere Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Thema CCS auf dem Laufenden zu halten. Eine anderweitige Verwendung Ihrer E‑Mail-Adresse erfolgt nicht.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2023/05/Foto-1-8.11-scaled.jpg17082560Christfried Lenzhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngChristfried Lenz2023-05-05 00:21:222023-06-06 17:25:49CCS: Stoppt den industriellen Hochlauf!
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