Peti­tio­nen, Demons­tra­tio­nen, Unter­schrif­ten­samm­lun­gen usw., die sich an die Zivil­ge­sell­schaft wenden

Stellungnahme des Runden Tisches zum Osterpaket

Der Run­de Tisch hat in einem Schrei­ben an die Bun­des­re­gie­rung sei­ne wich­tigs­ten Punk­te in Bezug auf die Erneu­er­ba­re Ener­gie­er­zeu­gung dargelegt.

Das Schrei­ben benennt zehn Punk­te, die für einen Umstieg auf Erneu­er­ba­re Ener­gien bis 2030 unum­gän­lich sind. 

Dar­un­ter befin­den sich zum Bei­spiel der Büro­kra­tie­ab­bau, die Besei­ti­gung von Aus­bau­de­ckeln und ande­ren Restrik­tio­nen, eine gewinn­brin­gen­de Ein­spei­se­ver­gü­tung für alle EE-Arten und die För­de­rung von Speichern.

Als Schlüs­sel­punk­te für das Gelin­gen der Ener­gie­wen­de wer­den die Ent­fes­se­lung der Bür­ger­en­er­gie und die soge­nann­te Kom­bi­kraft­werks­ver­gü­tung gesehen.

Die gan­ze Stel­lung­nah­me kön­nen Sie in unse­rer Pres­se­mel­dung lesen.

Stoppt Atom und Gas

In der EU gibt es Bestre­bun­gen, die Ener­gie­er­zeu­gung aus Atom und Erd­gas noch lan­ge fort­zu­set­zen. So sol­len bei­de Ener­gie­for­men in der EU-Taxo­no­mie als nach­hal­tig und damit för­de­rungs­wür­dig ein­ge­stuft wer­den. Die Ent­sche­dung dar­über ist am 22. Dezem­ber 2021 auf das kom­men­de Jahr ver­scho­ben worden.

Wie wir schon in unse­rer Pres­se­mel­dung vom 9. Dezem­ber erwähnt haben, ist die­ser Vor­stoß „eine Kampf­an­sa­ge der alten Ener­gie­mäch­te an die Adres­se der rege­ne­ra­ti­ven Indus­trien“. Jeder Euro, der für Atom und Gas aus­ge­ge­ben wird, fehlt der schnel­len Ent­wick­lung der Erneu­er­ba­ren Ener­gie­er­zeu­gung.
Da nun die Ent­schei­dung ver­scho­ben wor­den ist, besteht noch wei­ter die Gele­gen­heit, sich der Peti­ti­on von Sven Gie­gold anzu­schlie­ßen, die das Green­wa­shing stop­pen will.

In die­sem Zusam­men­hang erscheint auch die Suche nach einem End­la­ger für ato­ma­ren Müll in Deutsch­land in einem neu­en düs­te­ren Licht. Lesen Sie dazu den Bei­trag unse­res RT-Mit­glieds Christ­fried Lenz im Online-Maga­zin „pv-maga­zi­ne“.

Offener Brief an die Rundfunkräte wegen Programmausrichtung

Ange­sichts der zuneh­mend kata­stro­pha­len Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­er­wär­mung hält der Run­de Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien eine Ände­rung der Pro­gramm­aus­rich­tung des öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks für not­wen­dig. Er wen­det sich des­halb mit dem nach­fol­gen­den offe­nen Brief, der von zahl­rei­chen Orga­ni­sa­tio­nen aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet unter­stützt wird, an die Rundfunkräte.

programmausrichtung klimakrise
hochwasser

An die Rundfunkräte der Bundesrepublik Deutschland

Notwendige Änderung der Programmausrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks angesichts zunehmend katastrophaler Auswirkungen der Klimaerwärmung

Sehr geehr­te Damen und Herren,

seit vie­len Jah­ren gibt es kri­ti­sche Stim­men, die dem öffentlich/rechtlichen Rund­funk vor­wer­fen, den Kli­ma­wan­del zu ver­harm­lo­sen und die Bedeu­tung der erneu­er­ba­ren Ener­gien her­un­ter­zu­spie­len. Über kli­ma­be­ding­te Kata­stro­phen – bis vor Kur­zem fern­ab von Deutsch­land – wur­de zwar berich­tet. Die sich dar­aus erge­ben­de Kon­se­quenz, dass die Ener­gie­wen­de extrem beschleu­nigt wer­den muss, wur­de jedoch nicht gezo­gen. Ins­be­son­de­re wur­de nur gele­gent­lich dar­über auf­ge­klärt, dass das Inter­es­se der fos­sil-ato­ma­ren Ener­gie­kon­zer­ne an der Erhal­tung ihres Geschäfts­mo­dells den ent­schei­den­den Brems­fak­tor beim Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien dar­stellt. Es wäre aber nötig, die­sen Zusam­men­hang her­vor­zu­he­ben, damit die Bevöl­ke­rung erken­nen kann, dass sie sel­ber aktiv wer­den muss, wenn eine noch erträg­li­che Kli­ma­zu­kunft erreicht wer­den soll. Statt des­sen ist die Pro­gramm­ge­stal­tung in ihrer Gesamt­heit so gear­tet, dass sie Ruhe und Lethar­gie ver­brei­tet. Für die ein­ge­tre­te­nen und zu erwar­ten­den kli­ma­be­ding­ten Schä­den ist der öffent­lich-recht­li­che Rund­funk daher mit verantwortlich.

In sei­nem auf­rüt­teln­den Buch über feh­len­den Kli­ma­schutz „Kurs Kli­ma-Kol­laps – das gro­ße Ver­sa­gen der Poli­tik“ bringt David Goeß­mann die Rol­le der Medi­en und ins­be­son­de­re des von der Bevöl­ke­rung finan­zier­ten öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks auf den Begriff „Tauch­sta­ti­on“. Zita­te aus sei­nem Buch:
„Was ist mit den öffent­lich-recht­li­chen Sen­dern, die finan­ziert wer­den von den Gebüh­ren der Bür­ger, nicht vom Bun­des­ver­band der deut­schen Indus­trie (BDI)? … War­um schlug nie­mand Alarm?“ (S. 17f), „Auch Talk­shows und Pres­se­clubs in den öffent­lich-recht­li­chen Sen­dern gin­gen an dem The­ma stumm vor­bei. Man stel­le sich vor, die Medi­en hät­ten in der Coro­na­kri­se ähn­lich reagiert und sich Augen, Ohren sowie Mund förm­lich zuge­hal­ten.“ (S. 147)

Die jüngs­te und öffent­lich breit wahr­ge­nom­me­ne Kri­tik­ak­ti­on wur­de von der Initia­ti­ve „KLIMA° vor acht“ orga­ni­siert. Sie for­dert, neben „Bör­se vor acht“, „Wis­sen vor acht“ und „Wet­ter vor acht“ über das ungleich wich­ti­ge­re The­ma „Kli­ma“ zu berichten.

Die Argu­men­te, mit denen das abge­lehnt wur­de, sind bestür­zend. Sie demons­trie­ren, dass bei den obe­ren Pro­gramm­ge­stal­tern ein Pro­blem­be­wusst­sein bezüg­lich Kli­ma ent­we­der nicht vor­han­den ist oder ver­drängt wird.

So mein­te der geschäfts­füh­ren­de Redak­teur für das ARD-Vor­abend­pro­gramm, Chris­toph Schmidt:
Auch wenn Kli­ma­schutz viel­leicht ein heh­res und rich­ti­ges Ziel ist: Es ist trotz­dem erst mal eine par­tei­ische Inter­es­sen­grup­pe, und wenn jede Inter­es­sen­grup­pe sagt: ‚Ich mache mal mei­nen Pilo­ten und mache mei­nen Bei­trag so, wie ich ihn mache‘, und wir räu­men dann Sen­de­plät­ze dafür frei, damit habe ich als unab­hän­gi­ger Jour­na­list ein gro­ßes Pro­blem.“ (Quel­le: https://www.deutschlandfunk.de/primetime-fuer-die-klimakrise-aktivisten-fordern-neues.2907.de.html?dram:article_id=483806)

Für ihn ist Kli­ma­schutz also nur „viel­leicht“ ein „rich­ti­ges Ziel“. Die­je­ni­gen, die dafür ein­tre­ten, sind für Herrn Schmidt nichts wei­ter als eine „par­tei­ische Inter­es­sen­grup­pe“, die gegen­über den vie­len ande­ren Inter­es­sen­grup­pen kei­nes­falls bevor­zugt wer­den darf.

Sehr geehr­te Damen und Her­ren in den Rund­funk­rä­ten, der Kli­ma­wan­del bedroht die mensch­li­che Zivi­li­sa­ti­on und viel­leicht höhe­res Leben auf dem Pla­ne­ten über­haupt. Wer den Kampf hier­ge­gen für ein „par­tei­isches Inter­es­se“ hält, dem fehlt jeg­li­ches Verständnis.

Dass hier zu wenig berich­tet wird, weist KLIMA° vor acht auch auf Basis nack­ter Zah­len nach: Die Initia­ti­ve hat die Pro­gramm­über­sich­ten der öffent­lich-recht­li­chen Sen­der ana­ly­siert und kommt zu fol­gen­dem Schluss: „Die Anzahl der Sen­dun­gen zur Kli­ma­kri­se spie­geln weder die Rele­vanz noch das Pro­blem­be­wusst­sein in der Bevöl­ke­rung wie­der.
(Quel­le: https://klimavoracht.de/programmdaten/).

Die kli­ma­wan­del­be­ding­te Flut­ka­ta­stro­phe im Ahrtal hat nun aber ein gewis­ses Auf­wa­chen aus­ge­löst. Der auf­grund sei­nes Sen­de­ge­bie­tes unmit­tel­bar betrof­fe­ne SWR berich­tet bis­her in begrü­ßens­wer­ter Wei­se. Ins­be­son­de­re stellt er die Bedeu­tung des Mot­tos „Ahrtal wird SolAHRtal“ her­aus. Es kann näm­lich nicht sein, dass die Grund­ur­sa­che der Kata­stro­phe, die Ver­sor­gung durch fos­si­le Ener­gie, für die Zukunft wie­der her­ge­stellt wird. Viel­mehr muss die Regi­on als Modell für voll­stän­di­ge Ver­sor­gung durch erneu­er­ba­re Ener­gien auf­ge­baut wer­den. Hier­für hat sich eine vor­bild­li­che Zusam­men­ar­beit der betrof­fe­nen Men­schen mit Wis­sen­schaft­lern, Fach­fir­men, Behör­den und Ener­gie­be­ra­tun­gen herausgebildet.

Unse­re Bit­te, unser Vor­schlag an Sie: Die Arbeit des SWR bezüg­lich Ahrtal soll­te allen Sen­dern in Deutsch­land kom­mu­ni­ziert wer­den. Über­all im Land soll­te auf das Gesche­hen im Ahrtal auf­merk­sam gemacht wer­den. Denn was im Ahrtal pas­sier­te, kann jeder­zeit (fast) über­all gesche­hen. Der öffent­lich-recht­li­che Rund­funk soll­te dar­auf hin­wir­ken, dass die Bevöl­ke­rung und die betrof­fe­nen Insti­tu­tio­nen unver­züg­lich Maß­nah­men ergrei­fen, um die Aus­wir­kun­gen einer nächs­ten Kata­stro­phe zumin­dest abzu­mil­dern. Bei­spiels­wei­se kann durch recht­zei­ti­gen Umstieg auf rege­ne­ra­ti­ve Wär­me­ver­sor­gung per Wär­me­pum­pen und Solar­ther­mie eine groß­flä­chi­ge Boden­kon­ta­mi­na­ti­on durch aus­ge­lau­fe­nes Heiz­öl – wie im Ahrtal gesche­hen – ver­mie­den werden.

Wir wären dank­bar, wenn Sie die­se The­ma­tik rasch auf­grei­fen. Zwecks wei­te­rer Kon­kre­ti­sie­rung freu­en wir uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Ihr Ansprechpartner

Jür­gen Vos­kuhl
für den Run­den Tisch — Erneu­er­ba­re Ener­gien
E‑Mail: juergen.voskuhl@energiewende-2030.de
Fon: +49.69.24742919–0
Web: energiewende-2030.de

 

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Unterzeichner:

offener Brief rundfunkrat programmausrichtung
unterzeichner

Flutkatastrophe: Wiederaufbau ja — und zwar erneuerbar!

Zer­stö­rung und Ver­lus­te, die die Flut­ka­ta­stro­phe in Deutsch­land, Bel­gi­en, Luxem­burg und den Nie­der­lan­den ver­ur­sacht hat, sind ver­hee­rend. Die Schä­den zei­gen uns, dass die Kli­ma­kri­se viel näher ist, als wir uns das bis­her vor­stel­len konn­ten.
Was muss sich an der Ener­gie­ver­sor­gung und dem Ener­gie­sys­tem ändern? Wie kön­nen wir alle dazu beitragen?

Wir als Nicht­be­trof­fe­ne kön­nen nur ahnen, was Men­schen emp­fin­den, deren Freun­de oder Bekann­te plötz­lich aus dem Leben geris­sen wur­den oder sogar bis­lang ver­misst sind. Ganz Vie­le haben ihr Zuhau­se und ihr kom­plet­tes Hab und Gut ver­lo­ren. Auch Haus­tie­re sind ertrun­ken. Es ist schreck­lich und furcht­bar trau­rig.
Wir spre­chen ins­be­son­de­re den trau­ern­den Fami­li­en unser Mit­ge­fühl aus.

Hoff­nungs­schim­mer bringt die Gemein­schafts­bil­dung, die in der Kata­stro­phe statt­ge­fun­den hat. Bevor Hilfs­kräf­te anrück­ten, teil­ten Nach­barn ihren letz­ten Kaf­fee mit­ein­an­der oder küm­mer­ten sich um die Roll­stuhl­fah­re­rin von nebenan.

Staat­li­che Ebe­nen sind ihrer Für­sor­ge­pflicht offen­bar nur man­gel­haft gerecht gewor­den. Da ist Luft nach oben. Ganz gro­ßer Dank und Respekt gebührt allen, die beim Ber­gen und Auf­räu­men tat­kräf­tig mit anpa­cken – ins­be­son­de­re den Hilfs­kräf­ten, die bis zur Erschöp­fung im Dau­er­ein­satz waren und sind und ihr eige­nes Leben ris­kier­ten, um Men­schen zu ret­ten. Dank auch allen Hel­fer, die spon­tan aus dem gan­zen Land anreis­ten, um zu hel­fen, mit anzu­pa­cken und zu spenden.

Ist „alles so wie früher“ wirklich sinnvoll?

Mit ein wenig zeit­li­chem Abstand zur Kata­stro­phe rückt der Wie­der­auf­bau in den Fokus.

Nicht nur die Wis­sen­schaft, son­dern auch die Ver­si­che­rungs­wirt­schaft sagt ganz klar, dass die Häu­fig­keit und Inten­si­tät der­ar­ti­ger Unwet­ter in Deutsch­land bereits zuge­nom­men hat und eine wei­te­re Zunah­me zu erwar­ten ist.
Also: eine der­ar­ti­ge Flut­ka­ta­stro­phe kann sich jeder­zeit wie­der­ho­len und auch noch schlim­me­re Aus­wir­kun­gen haben. Wenn in den Medi­en von einem „Jahr­hun­dert­hoch­was­ser“ gespro­chen wird, kann die­ses „Jahr­hun­dert“ schon mor­gen vor­bei sein!

Bei Repa­ra­tu­ren und Neu­auf­bau ist die­se Zukunfts­aus­sicht unbe­dingt zu berücksichtigen!

Das konventionelle Energiesystem hat in zweifacher Hinsicht versagt

  • 80% der Treib­haus­ga­se stam­men aus der fos­si­len Ener­gie­er­zeu­gung. Sie ist also haupt­ver­ant­wort­lich für die Kli­ma­er­hit­zung und damit Grund­ver­ur­sa­cher der aktu­el­len Katastrophe.
  • Die kon­ven­tio­nel­le Ener­gie­ver­sor­gung ist zen­tra­lis­tisch struk­tu­riert, das Sys­tem wur­de bei der Flut­ka­ta­stro­phe schwer beschä­digt. Die­sel­ge­ne­ra­to­ren sind auch nur ein Not­be­helf.
    Tau­sen­de von Kun­den war­ten also nun hilf­los auf die Wie­der­her­stel­lung der Ener­gie­ver­sor­gung, ohne zu wis­sen, wie lan­ge dies dau­ern wird. 

Erneuerbare Energien haben erhebliche Vorteile

  • Erneu­er­ba­re Ener­gien erzeu­gen kei­ne Treib­haus­ga­se.
  • Das auf erneu­er­ba­re Ener­gien basie­ren­de neu­en Ener­gie­sys­tem besitzt eine dezen­tra­le Struk­tur.
    Das Haus, das eine PV-Anla­ge auf dem Dach und Bat­te­rien mit Lade­reg­ler und Wech­sel­rich­ter auf dem Dach­bo­den hat, ist unab­hän­gig: Solan­ge nicht das gan­ze Gebäu­de zusam­men­bricht, ist die Strom­ver­sor­gung gewährleistet.
  • Erneu­er­ba­re Ener­gien sind resi­li­en­ter: Selbst der extre­me Regen hat PV-Anla­gen nicht beschädigt. 

Was jetzt zu tun ist

Aus dem Gesag­ten erge­ben sich unse­re nach­fol­gen­den Emp­feh­lun­gen für die betrof­fe­nen Men­schen vor Ort.
Nicht­be­trof­fe­ne bit­ten wir, unse­re For­de­run­gen zu unterstützen:

  • Haus­be­sit­zer kön­nen eigen­ak­tiv wer­den und sich unab­hän­gig machen, statt auf die Wie­der­her­stel­lung der zen­tra­lis­ti­schen Ver­sor­gung zu war­ten – im Inter­es­se des Kli­mas und der eige­nen Sicher­heit!
    Die soli­da­ri­sche Zusam­men­ar­beit in der schlimms­ten Not und jetzt beim Auf­räu­men kann sich ver­ste­ti­gen durch gemein­sa­me nach­bar­schaft­li­che Strom­ver­sor­gung durch erneu­er­ba­re Ener­gien.
    Eine Peti­ti­on im Inter­net for­dert genau das. Unter­stüt­zen Sie die Peti­ti­on!
  • Eben­so wie das kon­ven­tio­nel­le zen­tra­lis­ti­sche Strom­sys­tem hat sich der Staat als zuver­läs­si­ger Kata­stro­phen­schüt­zer dis­qua­li­fi­ziert. Offen­bar ist – in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels – auf die bis­he­ri­gen Struk­tu­ren kein Ver­lass mehr. Eigen­in­itia­ti­ve und Nach­bar­schafts­hil­fe wer­den umso wichtiger!
  • Die Men­schen in den Kata­stro­phen­ge­bie­ten müs­sen jetzt fach­lich bera­ten wer­den, wie die dezen­tra­le Ver­sor­gung mit erneu­er­ba­rem Strom, und mit Wär­me durch Wär­me­pum­pen und Solar­ther­mie prak­tisch auf­zu­bau­en ist. Hier­für sind die Ener­gie­agen­tu­ren der bei­den am schwers­ten betrof­fe­nen Län­der prä­de­sti­niert, also die Ener­gie­agen­tur Rhein­land-Pfalz und zur­zeit auch noch die EnergieAgentur.NRW.
    Die Lan­des­re­gie­rung in NRW hat beschlos­sen, die EnergieAgentur.NRW zum 31.12.2021 auf­zu­lö­sen. Gera­de jetzt, nach der ver­hee­ren­den Flut­ka­ta­stro­phe (die sich jeder­zeit wie­der­ho­len kann!), sehen wir ganz deut­lich, wie wich­tig die­se Orga­ni­sa­ti­on ist. Denn die Men­schen, die Kom­mu­nal-Ver­wal­tun­gen und die Wirt­schaft in den Kata­stro­phen­ge­bie­ten brau­chen drin­gend eine kom­pe­ten­te Energieberatung.

 

Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Klimaklage

Am 29. April 2021 hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt ein Urteil in der Kli­ma­kla­ge gespro­chen. Es stellt einen Mei­len­stein in der Rechts­spre­chung die­ses Gerichts­ho­fes dar.

Der Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land (SFV), der Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land (BUND) sowie die Ein­zel­klä­ger der 2018 erho­be­nen Kla­ge, der 2020 wei­te­re Per­so­nen und Ver­bän­de mit eige­nen Kla­gen folg­ten, bewer­ten das Urteil als einen gro­ßen Erfolg. Das BVerfG erklärt die 1,5‑Grad-Grenze des Pari­ser Kli­ma-Abkom­mens mit sei­nem Urteil letzt­lich für ver­fas­sungs­recht­lich ver­bind­lich.
Es ist aber nur ein Teil­erfolg auf dem müh­sa­men Weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät, wie der Kom­men­tar des Solar­ener­gie-För­der­ver­eins zeigt.
Lesen sie hier auch einen Bei­trag von Rüdi­ger Hau­de zur Bedeu­tung die­ses Urteils in Bezug auf unser Ver­ständ­nis von Frei­heit. Wer meint wel­che Frei­heit für wen?
Inter­es­sant auch das Inter­view mit Prof. Waf­fen­schmidt von der TH Köln im Yuo­tu­be-Kanal mit Frank Faren­ski. Nicht Ver­bo­te und höhe­res Besteu­ern von CO2 ste­hen im Mit­tel­punkt, son­dern das Aus­bau­en der Erneu­er­ba­ren und der Weg­fall aller Behin­de­run­gen die­ses Ausbaus.

Filmprojekt THE STORY OF A NEW WORLD

Wie sähe eine Welt aus, in der der Schutz unse­res Pla­ne­ten und das Gemein­wohl sei­ner Bewoh­ne­rIn­nen obers­te Prio­ri­tät haben?

Die­ser Fra­ge wid­met sich das preis­ge­krön­te Regie-Duo Johan­na Jau­rich (27) und Carl‑A. Fech­ner (67) in sei­nem doku-fik­tio­na­len Kino­film THE STORY OF A NEW WORLD. Die Ant­wor­ten, wel­che mit Mit­teln des kon­struk­ti­ven Jour­na­lis­mus, einer mit­rei­ßen­den Spiel­film-Rah­men­hand­lung und doku­men­ta­ri­schen Sequen­zen gelie­fert wer­den, machen Lust auf die Zukunft und Mut, sie mitzugestalten!

Carl‑A. Fech­ner und Johan­na Jaurich

Bekannte UnterstützerInnen

THE STORY OF A NEW WORLD trifft den Puls der Zeit und hat bereits zahl­rei­che nam­haf­te Unter­stüt­ze­rIn­nen für sich gewin­nen kön­nen, dar­un­ter Arzt und Kaba­ret­tist Dr. Eck­art von Hirsch­hau­sen, Kli­ma­ak­ti­vis­tin Lui­sa Neu­bau­er, Poli­ti­ke­rIn­nen wie Hans-Josef Fell und Dr. Julia Ver­lin­den sowie Wis­sen­schaft­le­rIn­nen wie Ernst Ulrich von Weiz­sä­cker und Dr. Clau­dia Kemfert.

Unterstützung durch den Runden Tisch

Auch der Run­de Tisch unter­stützt das Film­pro­jekt. Sehen sie dazu das Kurz­vi­deo von Rai­ner Doemen.

Weltweiter Impact

Jedes in Deutsch­land vor­ver­kauf­te Kino­ti­cket finan­ziert vier Soli­da­ri­täts­ti­ckets für Men­schen im glo­ba­len Süden mit. Die Vor­füh­run­gen wer­den zudem von Akti­ons­ver­an­stal­tun­gen in Koope­ra­ti­on mit loka­len Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen beglei­tet. Inspi­riert von THE STORY OF A NEW WORLD kön­nen Men­schen den nach­hal­ti­gen Wan­del in ihren Com­mu­ni­ties somit direkt voranbringen!

Der Plot

Wäh­rend das glo­ba­le CO₂- Bud­get der Mensch­heit immer schnel­ler zur Nei­ge geht, suchen eine indi­sche Psy­cho­lo­gin, ein latein­ame­ri­ka­ni­scher Sozio­lo­ge, eine deut­sche Unter­neh­me­rin und ein kenia­ni­scher Urba­nist im Future Lab #172 ein Jahr lang nach Lösun­gen für die drän­gends­ten Pro­ble­me unse­res Jahr­tau­sends. Je tie­fer sie in ihre For­schungs­ar­beit ein­tau­chen, umso mehr sto­ßen sie auf inne­re und äuße­re Wider­stän­de… es beginnt ein Wett­ren­nen gegen die Zeit.

Jetzt mitmachen!

Jede und jeder Ein­zel­ne kann schon heu­te ein Teil von THE STORY OF A NEW WORLD werden:

  • Sichern Sie sich Ihre Tickets unter www.storyofanewworld.de
  • Über­ra­schen Sie auch Ihre Freun­dIn­nen, Ihre Fami­lie, und jeden, der dabei sein soll­te, mit einem Ticket!
  • Ver­brei­ten Sie das Impact Film­pro­jekt auf den sozia­len Medi­en und mar­kie­ren Sie @storyofanewworld
  • Abon­nie­ren Sie uns auf Insta­gram/Face­book/ Twit­ter/ mel­den Sie sich für unse­ren News­let­ter an und erfah­ren Sie mehr über die Inhal­te des Films, erhal­ten Sie Ein­bli­cke hin­ter die Kulis­sen und Tipps, wie Sie in Ihrer Umge­bung nach­hal­ti­ge Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se ver­stär­ken können!

Klima vor acht — die Aktion

Über 180 Pro­mi­nen­te aus den ver­schie­dens­ten Berei­chen for­dern die ARD in einem Offe­nen Brief dazu auf, ein täg­li­ches Kli­ma-For­mat ins Pro­gramm zu neh­men. Es soll zu einer ähn­lich güns­ti­gen Zeit erschei­nen wie etwa „Bör­se vor acht“.

In dem Brief heißt es: „Zwar gibt es gute Bei­trä­ge zum The­ma Kli­ma­wan­del, etwa im Rah­men der ARD-The­men­wo­che, doch zu oft auf Sen­de­plät­zen am spä­ten Abend. … Seit 20 Jah­ren pro­du­ziert die ARD eine bör­sen­täg­li­che Nach­rich­ten­sen­dung zur Ent­wick­lung an den Finanz­märk­ten. Eine Sen­dung, deren Inhal­te und Prä­sen­ta­ti­on der­art spe­zi­fisch sind, dass sie kaum vie­le Men­schen betref­fen oder inter­es­sie­ren . Liegt es aber nicht in der Ver­ant­wor­tung des öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks, umfas­send über eine exis­ten­zi­el­le Kri­se auf­zu­klä­ren, die alle Men­schen betrifft?“

Den Brief kön­nen Sie hier lesen und unterschreiben.

Die ARD hat auf die For­de­rung nun reagiert und erklärt, dass man bereits im ver­gan­ge­nen Jahr die Bemü­hun­gen ver­stärkt habe, im Vor­abend­pro­gramm über Kli­ma und Nach­hal­tig­keit zu berichten. 

Inzwi­schen hat RTL ange­kün­digt, man ste­he mit der „Kli­ma vor acht“-Initiative in einem „engen Aus­tausch für ein regel­mä­ßi­ges For­mat, in dem eine fun­dier­te und zugleich ver­ständ­li­che Kli­ma­be­richt­erstat­tung im Fokus steht“.

Presseerklärung der Parents for Future

Par­ents for Future, Chris­ti­ans for Future, Tea­chers for Future und Grand­par­ents for Future haben eine gemein­sa­me Pres­se­er­klä­rung her­aus­ge­ge­ben, in der sie Auf­klä­rung zu Ent­schei­dun­gen  der NRW-Lan­des­re­gie­rung im Rhei­ni­schen Braun­koh­le­re­vier fordern.

Recher­chen der Alli­anz für nach­hal­ti­gen Struk­tur­wan­del e.V. haben erge­ben, dass die Abgra­bung der „Man­hei­mer Bucht“ schon am 21.12.2020 erlaubt wur­de. Die Autoren der Pres­se­mit­tei­lung kom­men daher u. a. zu dem Schluss, dass die Lan­des­re­gie­rung im Pro­zess der Leit­ent­schei­dung der Öffent­lich­keit gegen­über nicht die (voll­stän­di­ge) Wahr­heit gesagt und den Geneh­mi­gungs­pro­zess des 4. Haupt­be­triebs­pla­nes Ham­bach (bewusst) ver­schwie­gen hat. „Letz­te­res wäre eine kla­re Miss­ach­tung der Bürger*innen, des Land­ta­ges und ein unvor­stell­ba­rer Ver­trau­ens­ver­lust für die Poli­tik der Lan­des­re­gie­rung unter Füh­rung des Minis­ter­prä­si­den­ten Armin Laschet, dem als neu­em Vor­sit­zen­den der CDU Deutsch­lands Ambi­tio­nen für das Kanz­ler­amt nach­ge­sagt werden.“ 

Die Pres­se­er­klä­rung kön­nen sie hier einsehen.

Netzentwicklungsplan 2035 (2021) der Übertragungsnetzbetreiber

Am 29. Janu­ar ver­öf­fent­lich­ten die Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber den aktu­el­len Netz­ent­wick­lungs­plan. Es zeigt sich, dass die Maß­nah­men dar­in den Vor­ga­ben von Paris kei­nes­falls gerecht wer­den. Fri­days for Future hat dafür eine Brief­kam­pa­gne gestartet.

Sehen Sie sich den Netz­ent­wick­lungs­plan hier an.
Unter­stüt­zen Sie die Brief­ak­ti­on noch bis zum 5. März. (Aus einer Mail vom 1.3.2021 erfah­ren, wei­sen wir dar­auf hin, dass bei der Beant­wor­tung des Brie­fes dar­auf ver­wie­sen wird, dass der Ter­min am 28. Febru­ar ende­te. Aber nach­träg­lich wird der Brief doch angenommen.)

Raus aus dem Anti-Klima-Abkommen!

Der Ver­trag über die Ener­gie­char­ta erlaubt es Ener­gie­kon­zer­nen, Staa­ten wegen demo­kra­tisch gefass­ten Ent­schei­dun­gen vor pri­va­ten Schieds­ge­rich­ten auf hor­ren­de Sum­men Scha­dens­er­satz zu ver­kla­gen. Auf Basis des Ver­trags lau­fen aktu­ell meh­re­re Ver­fah­ren von euro­päi­schen Ener­gie­kon­zer­nen gegen EU-Staa­ten, weil sie aus Koh­le- und Atom­kraft aus­stei­gen wollen.

Das Umwelt­in­sti­tut Mün­chen e.V. hat eine Unter­schrif­ten-Akti­on gestar­tet mit dem Ziel, dass die EU die­sen Anti-Kli­ma­schutz-Ver­trag ver­lässt. Hier kön­nen sie sich an die­ser Akti­on beteiligen.

Hier kön­nen sie eine Erklä­rung des Ver­trags und sei­ner Aus­wir­kun­gen bis heu­te sehen. Und hier sehen sie die Prä­sen­ta­ti­on zur Mit­mach-Akti­on mit wei­ter­füh­ren­den Links.

Orga­ni­sa­tio­nen und Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Ver­ei­ne kön­nen sich bis Mit­te Juni auch an einer Unter­zeich­nungs-Akti­on betei­li­gen, die die Anlie­gen des Mün­che­ner Umwelt­in­sti­tuts auf euro­päi­sche Ebe­ne aus­wei­tet. Dafür neh­men sie bit­te Kon­takt mit dem Run­den Tisch auf.

Der Energiechartervertrag (ECT)

Die­ser Ver­trag wur­de am 17. Dezem­ber 1991 in Den Haag unter­zeich­net. Dabei han­del­te es sich um eine poli­ti­sche Erklä­rung der Prin­zi­pi­en der inter­na­tio­na­len Ener­gie­be­zie­hun­gen, dar­un­ter Han­del, Tran­sit und Inves­ti­tio­nen. Der Ver­trag ermög­licht es Kohle‑, Öl- und Gas­kon­zer­nen, die Ener­gie­wen­de zu behindern.