„Der Knoten“ – Monumentales Kunstwerk als Mahnung an die Menschheit! Das Kunstwerk ist ein weltweit reichendes Symbol für die Verbundenheit von Kunst, Schöpfungsverantwortung und globaler Nachhaltigkeit Bonn, 26. August 2025 – Mit der Skulptur „Der Knoten“ ist in Bonn ein Kunstwerk entstanden, das die drängendsten Fragen unserer Zeit unübersehbar macht. Das 4,2 Meter hohe Werk des Künstlers Omar Howeishan, enthüllt im Pfarrgarten von St. Laurentius, zeigt ein überdimensionales Seil, das sich zu einem Knoten verengt. Es ist ein Sinnbild für die dramatische Entwicklung der Menschheit: Ein Seil, bekannt als nützlich und lebensdienlich, wird durch unser Verhalten immer enger zusammengezogen – bis es uns die Luft zum Atmen nimmt. „Ein kleiner Spalt lässt den Blick in den Himmel frei – als Zeichen, dass wir die Chance haben, den Knoten zu lösen“, erklärte der Künstler.
Zivilisatorische Sackgasse: Maximalrendite contra friedvolle, Generationen gerechte Zukunft Das Werk symbolisiert über die Klimakrise hinaus die Fehlentwicklung unserer Zivilisation. Anstatt mit Verstand, Interesse und Neugier erdverträglich kommunikativ, partizipativ und ganzheitlich zu handeln, setzt die Menschheit allzu oft auf kurzfristige Maximalrenditen. Ein Handeln, das kurzfristigen Gewinn über Verantwortung für Mensch und Erde stellt, zerstört die Grundlagen einer lebenswerten Zukunft – und zieht den Knoten immer enger zu. Papst Franziskus hat in seiner Enzyklika „Laudato Si“ deutlich gemacht, dass die Schöpfung kein Konsumgut, sondern ein gemeinsames Haus ist, das wir bewahren müssen. Auch diese Botschaft spiegelt die Skulptur im Pfarrgarten wider: Sie ruft dazu auf, ökonomisches Handeln an den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen auszurichten und eine globale Kreislaufwirtschaft aufzubauen.
Hoffnung durch gemeinsames Handeln Der notwendige Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensweise kann nicht durch individuelles Konsumverhalten gelingen, sondern nur durch gemeinsames, kommunikatives und partizipatives Handeln vieler. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die Bürgerenergie: Sie zeigt, welche Kraft entsteht, wenn Menschen Verantwortung übernehmen, gemeinsam in nachhaltige Projekte investieren und im Genossenschaftswesen gerecht profitieren. „Ich bin überzeugt, dass wir durch Bürgerengagement und Bürgerinvestitionen den entscheidenden Beitrag leisten können“, betonte Rainer Doemen, langjähriger Mitgestalter des Runden Tisches Erneuerbare Energien. „Bürgerenergie macht sichtbar, dass gemeinsames Handeln nicht nur möglich ist, sondern auch eine enorme Wirkung entfalten kann – und genau diese Haltung brauchen wir, um Klimawandel und Umweltzerstörung wirksam aufzuhalten.“
Bonn sendet Signal – Hoffnung bleibt „Möge uns dieses Werk daran erinnern, dass unser gemeinsames Haus beschädigt ist – und dass wir in der Verantwortung stehen, seinen Fortbestand zu sichern“, mahnte Diakon Ralf Knoblauch. Auch Bonn versteht die Skulptur als Mahnung und Auftrag erklärte Oberbürgermeisterin Katja Dörner: „Das Kunstwerk ist ein eindrucksvolles Symbol für die globale Klimakrise. Es ist zugleich Mahnmal und Zeichen der Hoffnung. Und es erinnert uns daran, dass wir gemeinsam die Herausforderungen der Klimakrise angehen müssen. Um Bonn bis 2035 klimaneutral zu machen, sind große und gemeinsame Anstrengungen nötig von der gesamten Stadtgesellschaft, von Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Der vom Rat beschlossene Bonner Klimaplan ist unser Fahrplan dafür.“ So wird der Pfarrgarten von St. Laurentius zu einem Ort von globaler Bedeutung: „Der Knoten“ vereint künstlerische Kraft, spirituelle Mahnung und gesellschaftliche Ermutigung – und macht deutlich, dass die Menschheit noch die Wahl hat, ihre Zukunft zu retten.
Fotograf: Jürgen Häffner
Siehe auch den Artikel „Knoten im Pfarrgarten“ von Helmut Lorscheid
Was passiert, wenn man engagierte Schüler, tatkräftige Handwerksbetriebe und eine visionäre Idee zusammenbringt? Im Kreis Ahrweiler entstand daraus ein echtes Leuchtturmprojekt: In nur einer Woche bauten Jugendliche einen Solarcarport und erhielten so nicht nur Einblicke in klimafreundliche Technologien, sondern auch in ihre eigene berufliche Zukunft. Ein Erfolgsmodell, das zeigt, wie die Energiewende praktisch und begeisternd in den Schulalltag integriert werden kann.
Premiere in Ahrweiler: Von der Theorie zur Praxis in nur einer Woche
Die Energiewende braucht Hände, die anpacken, und Köpfe, die für nachhaltige Technologien brennen. Genau hier setzt die Initiative „Solarcamp macht Schule“ an, die kürzlich als deutschlandweite Premiere am Gymnasium und der Realschule Calvarienberg eine erfolgreiche Projektwoche durchführte. Weit mehr als nur theoretischer Unterricht stand auf dem Programm: Über 20 Schülerinnen und Schüler planten, schraubten und installierten unter fachkundiger Anleitung und bauten mit eigenen Händen einen voll funktionsfähigen Solarcarport für E‑Bikes.
Eine praktische Antwort auf den Fachkräftemangel
Das Projekt ist eine direkte Antwort auf eine der größten Herausforderungen der Energiewende: den Fachkräftemangel. Die Initiative „Solarcamp macht Schule“ geht dieses Problem an der Wurzel an. Statt auf klassische Camps zu warten, kommt das Solarcamp direkt in die Schulen. Ziel ist es, junge Menschen frühzeitig für Berufe in der Energiewende zu begeistern und ihnen zu zeigen, dass das Handwerk spannend, sinnstiftend und zukunftsrelevant ist. Die Erfahrung gibt den Initiatoren recht und zeigt, dass solche praxisnahen Einblicke wirken.
Starke Partner für ein starkes Projekt
Was dieses Projekt im Kreis Ahrweiler zu einem echten Vorzeigeprojekt macht, ist die nahtlose Verbindung von Theorie und Praxis sowie die beispielhafte Zusammenarbeit. Engagierte Lehrkräfte, die Schulleitungen, die Kreisverwaltung Ahrweiler, der Runde Tisch Erneuerbare Energien, die Initiative Solarcamp 4 Future und regionale Partner wie die beiden Handwerksbetriebe Hanisch Holzbau-Bedachung GmbH & Co. KG und EnergieGewinn GmbH sowie die Sparkassenstiftung „Zukunft Kreis Ahrweiler“ zogen an einem Strang. Die Schülerinnen und Schüler erlebten nicht nur, wie eine PV-Anlage entsteht, sondern auch, wie durch Kooperation und gemeinsames Engagement Großes bewirkt werden kann.
Ein Modell, das Schule machen sollte
Das Konzept ist bewusst modular aufgebaut und kann flexibel eingesetzt werden – von kurzen Workshops bis zu einwöchigen Projekten wie diesem. Die Premiere in Ahrweiler hat eindrucksvoll bewiesen, dass dieses Modell funktioniert. Es verbindet Klimaschutzbildung mit handfester Berufsorientierung und gibt jungen Menschen eine greifbare Perspektive in Zukunftsbranchen. „Solarcamp macht Schule“ ist somit mehr als nur ein gelungenes Einzelprojekt. Es ist eine Blaupause, die bundesweit Schule machen sollte, um die nächste Generation für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft zu gewinnen und die Energiewende mit der nötigen Tatkraft zu beschleunigen.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2025/07/PXL_20250627_095424950-scaled.jpg19202560Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2025-07-09 22:35:132025-07-09 22:35:13Solarcamp macht Schule: Ein Leuchtturmprojekt, das bundesweit Nachahmer verdient
Kohlendioxid einfangen, speichern oder gar als Rohstoff nutzen – Technologien wie CCS und CCU werden zunehmend als Baustein im Kampf gegen die Klimakrise diskutiert und von der Politik gefördert. Doch können sie dieses Versprechen wirklich halten?
Kohlendioxid-Emissionen sind hauptverantwortlich für die Klimakrise. Wie schön wäre es, wenn wir sie einfach zum Verschwinden bringen könnten! Die Erfüllung dieses Traums verspricht ein Konzept namens CCS. Kohlendioxid soll aus der Atmosphäre oder aus Abgasströmen herausgefiltert und dann in Endlagern verwahrt werden. Oder, noch besser: Es soll als Rohstoff in der Chemieindustrie Verwendung finden — in derselben Chemieindustrie, die es bisher noch in großen Mengen als Abfall produziert. Das nennt sich dann CCU.
Spätestens mit dem Koalitionsvertrag ist klar, dass die neue Bundesregierung sich von diesen Ideen viel verspricht. Ganze Industriezweige sollen mit Hilfe von CCS und CCU “klimaneutral” werden, also nicht mehr CO2 in die Luft entlassen, als sie an anderer Stelle wieder einfangen. Kann das funktionieren? So viel wollen wir an dieser Stelle spoilern: Nein.
Seien Sie dabei am Montag, den 12. Mai 2025, um 18:00 Uhr, wenn unsere Expert*innen Dr. Bernhard Weßling und Kerstin Meyer ihre Analysen zu Thermodynamik, Nachhaltigkeit und politischer Schönrechnung von CCS/CCU in dem von PowerShift organisierten Webinar präsentieren und zur Diskussion stellen.
Dr. Bernhard Weßling hat sich die Sache ganz grundsätzlich angeschaut, und zwar auf der Ebene der Thermodynamik. Was bedeutet es eigentlich, wenn es heißt, CCS und CCU benötigen viel Energie? Was geschieht, wenn Kohlendioxid erst erzeugt und dann wieder eingefangen wird? Kann es einen “nachhaltigen” technischen Kohlenstoffkreislauf überhaupt geben? Und was bedeutet „Nachhaltigkeit“ eigentlich genau, wie können wir sie objektiv beurteilen bzw. sogar messen? In diesem Webinar stellt er seine Erkenntnisse vor und zur Diskussion. Das Ergebnis seiner Analyse: CCS, DAC, CCU sind alles andere als nachhaltig, sie werden massive Kollateralschäden in der Umwelt verursachen.
Die große Frage, die danach bleibt: Wie kann es sein, dass diese Technik dennoch als Option für den Klimaschutz gilt? Kerstin Meyer schaut mit uns in aktuelle und geplante Regelwerke und erklärt, wie CCS (und CCU) auf dem Papier systematisch schöngerechnet werden und warum auch hypothetisches CCS gefährlich für den Klimaschutz ist.
Zu den Referent*innen:
Dr. Bernhard Weßling ist Chemiker, Unternehmer, Naturforscher und Autor (zuletzt erschienen: “Was für ein Zufall! Zum Ursprung von Unvorhersehbarkeit, Komplexität, Krisen und Zeit”, SpringerNature 2025)
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2025/04/CO2-CCS.png10801580Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2025-04-27 21:12:102025-04-27 23:04:49CCS enttarnt: Warum CO₂-Speicherung keine Lösung ist – sondern ein Risiko
Kurs halten bei Klima und Demokratie: Das fordern über 150 Stiftungen und 12.000 Wissenschaftler:innen von der künftigen Regierung. Erfahren Sie mehr über die gemeinsamen Forderungen nach Einhaltung von Klimagesetzen, sozialer Gerechtigkeit und faktenbasierter Politik.
Alarmstufe Klima: Stiftungen und Wissenschaft fordern Kurswechsel von der Politik!
Deutschland steht am Scheideweg – und zwei gewichtige Stimmen erheben sich mit einer unmissverständlichen Botschaft an die künftige Bundesregierung: Schluss mit Zögern beim Klimaschutz! Sowohl über 150 einflussreiche Stiftungen als auch ein Heer von über 12.000 Wissenschaftler:innen schlagen in separaten, aber inhaltlich verblüffend ähnlichen Appellen Alarm.
Ihre gemeinsame, dringende Forderung: Hände weg von bestehenden Klimaschutzgesetzen und dem Pariser Abkommen! Jeder Versuch, diese aufzuweichen, sei eine Gefahr für unsere Zukunft. Doch es geht um mehr als nur CO2-Ziele: Beide Gruppen betonen eindringlich, dass eine starke Demokratie das Fundament für jeden wirksamen Klima- und Umweltschutz ist. Ohne sie? Keine Chance!
Die Zeit drängt. Deutschland und die EU müssen jetzt ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen und die Klimakrise entschlossen, fair und bezahlbar angehen.
Wollen Sie wissen, was genau dahintersteckt?
Der Appell „Kurs halten!“ der Stiftungen: Welche fünf unverhandelbaren Grundpfeiler sehen über 150 Stiftungen als Fundament für Deutschlands Zukunft? Warum ist jetzt der entscheidende Moment zum Handeln und wie verbinden sie Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit?
Der Appell der Wissenschaft an die Politik: Welche wissenschaftlich fundierten Schritte fordern über 12.000 Expert:innen? Warum duldet die Klimakrise absolut keinen Aufschub mehr und wie sieht ihre Roadmap für den Ausstieg aus fossilen Energien und eine nachhaltige Wirtschaft aus?
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2025/03/Reichstag-Jetzt-handeln.png10241536Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2025-03-30 14:10:062025-03-30 14:14:13Breite Allianz für Klimaschutz: Appelle an die künftige Regierung
Milliarden Menschen müssen gemeinsam den Energiesystemumbau antreiben – lasst uns bei der Bundestagswahl für mehr Klimaschutz stimmen und eine nachhaltige Zukunft sichern!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
WARUM bedarf es uns als bewusst handelnde Energie-Bürger?
Unser Handeln in unserem gewohnten zivilisatorischen Lebensalltag benötigt ENERGIE. Energie muss also bedarfsgerecht für uns alle bereitstehen. Verwenden wir für unsere zivilisatorische Lebensweise fossile Brennstoffe (Erdöl, Erdgas, Kohle) als Energie-Bereitstellungs-Quellen, produzieren wir damit Treibhausgasemissionen.
Doch vor allem in den Industriestaaten – wie auch Deutschland – führt eine fortlaufende gigantische Menge menschengemachter CO₂-Emissionen zur globalen Erwärmung unseres Planeten mit der Folge ansteigender verheerender Umweltkatastrophen, so vor Kurzem in Valencia (Spanien). Um unsere zivilisatorische Lebensweise bestmöglich fortführen zu können, messen wir unser nationales Treibhausgas-Budget. Schlimm ist: Wir haben unser nationales Budget bereits aufgebraucht, bemessen an der Einhaltung der 1,5°C‑Grenze Erderwärmung von Paris.
Eine Studie im Auftrag des BMWK kommt zu dem Ergebnis, dass die Folgekosten des menschengemachten Klimawandels unvorstellbar hoch ausfallen: Bis 2050 fallen danach zwischen 280 und 900 Mrd. Euro an Klimawandel bedingten Folgekosten an. In diese unvorstellbar hohe Geldsumme sind Werte NICHT eingerechnet für gesundheitliche Beeinträchtigungen, Todesfälle durch Hitze und Überflutungen, die Belastung von Ökosystemen, den Verlust von Artenvielfalt und eine schlechtere Lebensqualität.
Diese erschreckend hohen Folgekosten müssen aus von uns erwirtschafteten Steuermitteln beglichen werden. Relevante Steuereinnahmen für andere Aufgaben staatlichen Handelns fehlen uns demzufolge. Für vorausschauendes, dem Klimawandel entgegenwirkendes Handeln setzen wir im Vergleich dazu viel zu niedrige Geldbeträge und Erfolg versprechende Umsetzungsstrategien ein.
Wir, Milliarden Menschen auf dieser Erde, müssen den Umbau des Energiesystems von fossil-nuklear und zentral selbst miteinander angehen. Weder Regierende noch Politiker noch die Konzern gelenkte Rohstoff‑, Chemie‑, Stahl- oder Zementindustrie noch die Plastik-Industrie haben mit ihrer Macht und ihrem weltweit sehr hohen Einfluss ein Interesse, das hohe Potential von informiertem und willigem Bürgerengagement am Machtfaktor Energie teilhaben zu lassen.
Lasst uns daher bitte mit der starken Kraft unseres Bürger-Engagements die kommende Bundestagswahl zu einer Klimaschutz-Wahl machen! Jede dazu passend gesetzte Wählerstimme ist richtungsweisend, um eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für uns und kommende Generationen klar einzufordern.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2024/12/AdobeStock_1088278764-4_3-scaled.jpeg19202560Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2024-12-10 09:45:552024-12-10 09:45:55Appell anläßlich der Bundestagswahl 2025
Gerhard Mesters Karikaturen begleiten Sie durch das Jahr und helfen, den reale Irrsinn um uns herum mit Humor zu ertragen.
Der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) präsentiert den SFV-Karikaturenkalender 2025. Mit Karikaturen von Gerhard Mester wird der Klimakampf humorvoll beleuchtet.
Bestellen Sie den Kalender jetzt auf dieser Seite und unterstützen Sie die klimaschützende Arbeit des SFVs! Einzelbestellungen sind Spenden, ab vier Kalendern erfolgt die Abrechnung per Rechnung.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2024/11/SFV-Kalender_2025.png7761376Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2024-11-17 08:07:462024-11-17 08:10:04SFV-Karikaturenkalender 2025: Lachen gegen den Klimakampf
Am Runden Tisch hat sich eine Arbeitsgruppe mit der Lektüre von Scheers letztem und zusammenfassenden Werk “DER ENERGETHISCHE IMPERATIV” befasst und daraus sieben Thesen entwickelt.
Die Zitate stammen aus Hermann Scheer „Der Energethische Imperativ“, der auch gesellschaftsstrukturelle Hintergründe und Zusammenhänge der Energiepolitik einbezieht. Bezüge zum aktuell noch stockenden Energiewechsel sind aktualisierend und als „Check“ eingearbeitet.
1.) Schleusen auf für Energie aus Erneuerbaren Quellen (EE)
Das Fazit der Stellungnahme des Runden Tisches Erneuerbare Energien (RT-EE) zum Referentenentwurf des „Osterpakets“ lautete:
„Es gibt nur noch eine Option: Sämtliche Schleusen für die erneuerbaren Energien müssen geöffnet werden. Die Bürokratie muss weg. Die Bevölkerung ist aufzurufen, völlig autonom zu handeln: Nicht anders als wenn man sich eine Heizung oder eine Waschmaschine kauft, sollen Solarmodule, Batterien, Laderegler und Wechselrichter angeschafft werden können. Alle, die es irgend ermöglichen können, sollen allein, zusammen mit Nachbarn, als Mietergemeinschaft, wie auch immer, Strom erzeugen. Wir benötigen jede erneuerbare Kilowattstunde, denn wir befinden uns in einer Notlage.“
Damit hätte die „Entfesselung“ der Bürgerenergie stattgefunden, die das Bündnis Bürgerenergie postuliert.
Es würde der Weg eingeschlagen, den Hermann Scheer folgendermaßen kennzeichnet: „Der politische Schlüssel für den Energiewechsel besteht darin, den bestehenden energiewirtschaftlichen Handlungsrahmen aufzubrechen. … Ein schneller Energiewechsel bedarf zahlreicher autonomer Akteure, die mit ihren Initiativen nicht warten wollen und auch nicht abwarten müssen, was andere tun.“ (Scheer, S. 27)
Dass das Fazit des RT-EE von der Energiewende-Bewegung breit unterstützt, geschweige denn von der Bundesregierung aufgegriffen worden wäre, ist nicht der Fall. Dennoch ist es wertvoll, dass diese Sätze im Raum und zur Verfügung stehen. Denn sie sind Hinweis auf die Möglichkeit der Türöffnung vom konventionellen Energiesystem mit dem ihm entsprechenden Rechtsrahmen hin zur Entwicklung einer neu gearteten Gesellschaft: „sozialere Verteilungsverhältnisse, Produktionsweisen und wirtschaftliche Strukturen“ (Scheer, S.166).
2.) Rahmen für raschen Energiewechsel: 100% EE
Gleichzeitig gibt es Versuche, einzelne Änderungen am bestehenden Rechts-rahmen zu veranlassen, die den dringend erforderlichen exponentiellen Ausbau der Erneuerbaren anstoßen könnten.
Beispielhaft seien genannt
Claudia Kemfert und andere Wissenschaftler*innen führten mehrfach an, dass die Energiewende nicht das Problem, sondern die Lösung ist und Energiesparen, energetische Sanierung sowie Strom und Wärme aus Solarenergie sowie erneuerbare Nah- oder Fernwärmenetze Energiekosten senken und zudem Friedens-Energien sind, siehe: https://www.energiezukunft.eu/politik/nur-erneuerbare-energien-schaffen-frieden/
die von Annika Joeres und Susanne Götzein ihrem Buch „Die Klima-schmutzlobby, Empfehlung in Kategorie »Das politische Buch 2020« der Friedrich-Ebert-Stiftung »Wer wirklich wissen will, warum das alles nicht so läuft mit Energiewende und Klimaschutz, der kaufe und lese dieses Buch. Großartig aber auch erschreckend!“
die von Ingo Stuckmann (Grüne, ZETT) u.a. erarbeitete Lösungsstudie mit konkreten Vorschlägen zur rechtzeitigen und sicheren Energie-Unabhängigkeit von Russland durch den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien und massive Energie-/Kosteneinsparungen, siehe: https://www.zeroemissionthinktank.org/
Regierungsseitig beantwortet wurden alle diese Eingaben nicht. Verhindert werden konnte die zunächst geplante Streichung der kleinen Wasserkraft und der Bioenergie aus dem EEG. Dass dies abgewehrt wurde, ist erfreulich, steht aber in keinem Verhältnis zu dem, was nötig wäre.
3.) Was dafür bisher getan wird - und was rasch getan werden muss
Wälder brennen weltweit, auch in Deutschland in bisher nicht erlebtem Ausmaß. Das Holz gibt seinen Kohlenstoffgehalt in Form von CO2 in die Atmosphäre. Wasser, das bereits so knapp ist, dass vielerorts die Feldbewässerung eingeschränkt wird, muss in immensen Mengen zum Löschen verwendet werden. Die Motoren der Löschflugzeuge und Hubschraubern reichern die Luft zusätzlich mit Klimagasen an. Die Lage ist verzweifelt. Die Löschaktivitäten verstärken die Voraussetzungen für die nächsten Brände. Dies nur mal als uns gerade naheliegendes Beispiel.
Was macht die Bundesregierung:
Energieumstellung im großen Stil auf LNG, den klimaschädlichsten Brennstoff überhaupt. Das LNG-Beschleunigungsgesetz, das von Umweltauflagen entbindet, wird in Rekordtempo durch den BT gebracht: Bau und Inbetriebnahme der erforderlichen Terminals an deutschen Küsten werden ohne gewissenhafte Prüfung der Folgen für Mitwelt, Ökosystem und Klima genehmigt.
Kohleausstiegsgesetz wird gekippt.
Atomausstiegsgesetz wird gekippt.
Was macht die Bundesregierung (noch) nicht:
Das “Aufbauhilfe-Fonds-Errichtungsgesetz 2021“, welches so aus der Zeit gefallen ist, dass darin die Erneuerbaren Energien nicht einmal vorkommen, wird nicht gekippt. Dieses Gesetz ist in Stein gemeißelt und unveränderlich? Dass dadurch das geplante Energiewende-Leuchtturm-Projekt „Ahrtal wird Solartal“ verhindert wird, hält die Regierung offensichtlich für angebracht.
Der Ukraine-Krieg wurde durch die Energiepolitik der Merkel-Regierungen seit 2010 wesentlich mit verursacht, da die Ausbremsung der Erneuerbaren Energien zur Abhängigkeit vom russischen Gas führte, was Putin den Aufbau seiner Militärmacht finanzierte. Die Ampel-Koalition hätte die Möglichkeit, diesen klima- und außenpolitischen Fehler mit seinen unabsehbaren Folgen zu korrigieren, indem sie den Ausbau der Erneuerbaren maximal forciert. Doch das Gegenteil geschieht.
Außer dem Namenszusatz, den das Wirtschaftsministerium erhalten hat, sucht man die Sorge um das Klima vergeblich. Auf eine Anfrage des RTEE, ob die Bundesregierung beabsichtige, angesichts der teilweise durch deutsche Waffen verursachten kriegsbedingten zusätzlichen Treibhausgasemissionen die Schritte zur Einhaltung der Pariser Klimabeschlüsse anzupassen, kam die Antwort, dass dies nicht beabsichtigt ist. Eine Begründung für das Fehlen der Absicht gebe es nicht, siehe: https://fragdenstaat.de/anfrage/klimawirkung-des-ukraine-krieges/#nachricht-710375
Bekanntlich wurde die einst blühende deutsche Solarindustrie vernichtet und damit auch begonnener Strukturwandel abgewürgt. Bei Lieferengpässen für Solar-Komponenten ist man weiter auf das Ausland angewiesen. Regierungs-mitglieder bereisen den Globus, um Erdgas und LNG zu akquirieren. Dass sie sich um die Beseitigung von Solar-Engpässen bemühen, vernimmt man nicht.
In den Jahren nach 2010 wurden ca. 100.000 Arbeitsplätze in der Solarbranche von den Merkel-Regierungen gezielt vernichtet. Diese Fachleute fehlen heute. Dass die Ampel-Regierung die Fehler ihrer Vorgänger-Regierungen korrigiert, indem sie Ausbildungsprogramme für Solarteure organisiert und fördert, erwartet man vergeblich.
Dass Unternehmen eigeninitiativ werden und praxisnah gestaltete Aus- bzw. Weiterbildungskurse anbieten, ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger selbst die tragenden und treibenden Kräfte der Energiewende sind — wenn sie nicht durch bürokratische Hürden daran gehindert werden.
Wenn es um Wegöffnung und Förderung geht, denkt die Regierung nicht an die Erneuerbaren. Bezüglich Einbeziehung in die Übergewinnbesteuerung erinnert sie sich ihrer sofort. Wer sich der überragenden/existenziellen Bedeutung der erneuerbaren Energien bewusst ist, wird sie heute so bevorzugt behandeln, wie es die fossilen und atomaren Energien seit Anbeginn ihrer Existenz genießen konnten.
Dass die in der EU-Erneuerbaren-Richtlinie vorgeschriebene Ermöglichung von Energy Sharing und gemeinsamer Eigenversorgung nicht in deutsches Recht umgesetzt wurde, ist ein Rechtsbruch, gegen den das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) beim Europäischen Gerichtshof Klage eingereicht hat. Bis diese zur Verhandlung kommt, ist allerdings mit einem Zeitraum von 6 bis 7 Jahren zu rechnen (so geartet ist das Rechtswesen). Als sich die Bildung der Ampel-Regierung anbahnte, erwartete man, dass es eine von deren ersten Handlungen sein werde, diesen Rechtsbruch aus der Welt zu schaffen. In den Koalitionsvertrag wurde das auch aufgenommen, umgesetzt aber weiterhin nicht. — Man vergleiche dies wieder mit den Tempi, die im Fall von Wohltaten für die konventionellen Energien hingelegt werden!
4.) Status Quo: weiter so fossil-atomar vor dezentral-erneuerbar?
Mit Unbedachtheit, Unaufmerksamkeit, Vergesslichkeit oder dergleichen lässt sich das Regierungshandeln nicht erklären. Ganz offensichtlich haben wir es mit einem systematischen Vorgehen zu tun, dessen Prinzip darin besteht, die konventionelle Energieerzeugung zu bevorzugen und die Erneuerbaren zu benachteiligen. Dabei handelt es sich nicht um eine bloß innerdeutsche Angelegenheit: Die EU-Taxonomie hat Erdgas und Atom völlig ungerechtfertigt das Prädikat „nachhaltig“ erteilt. Bill Gates (beispielhaft für die Wallstreet) hat sich mit dem Buch “Wie wir die Klimakatastrophe verhindern” in die Diskussion eingemischt, um die von ihm mit sehr viel Geld vorangetriebene „neue Generation kleiner Atomkraftwerke“ ins Gespräch zu bringen. Die USA und Russland bringen sich bereits in Stellung, um das Erdgas unter der Arktis, sobald es durch weiteren Temperaturanstieg zugänglich wird, zu beanspruchen und diesen Anspruch mit militärischen Mitteln zu untermauern.
Dass dadurch die Klimaerhitzung ins Unermessliche getrieben wird, spielt auf dieser Ebene keine Rolle. Man geht dort davon aus, dass es für jedes Problem eine technische Lösung geben wird — vielleicht nicht für die gesamte derzeitige Menschheit, aber für deren „hoch entwickelten“ Teil. Im Übrigen interessiert sich das profitorientierte Denken seinem ganzen Wesen nach ohnehin nicht weiter für die Zukunft, als eine Generationsspanne reicht. Dass die fossilen Brennstoffe und das Uran bei Fortsetzung des derzeitigen Verbrauchs (diese Möglichkeit jetzt nur mal als Denkmodell unterstellt) in 100 bis 150 Jahren zu Ende gehen werden und dass dann die Sonne die einzige Energiequelle sein wird, darüber machen sich die heute lebenden Profiteure keine Gedanken.
Man muss davon ausgehen, dass die Ampel-Regierung sich diesen immer noch mächtigen Kräften angepasst hat. Das ist nicht weiter erstaunlich, denn schon immer waren es die Wirtschaftsmagnaten, die hinter den parlamentarischen Kulissen die Strippen gezogen haben. Diese Kräfte verbreiten die Behauptung, dass die Erneuerbaren niemals in der Lage sein werden, die gesamte Energiebereitstellung zu übernehmen. Klarzustellen, dass es sich hierbei um Wunschdenken einer Industrie handelt, die ihr Ende kommen sieht, aber versucht, es möglichst noch hinauszuschieben, wäre Aufgabe der Ampelregierung, wird von dieser aber nicht wahrgenommen.
Warum wollen die Entscheider des überkommenen Energie‑, Wirtschafts- und Politiksystems die Erneuerbaren Energien nicht? — Ganz einfach: weil dieses System und die Erneuerbaren Energien nicht kompatibel sind. Das bestehende System ist zustande gekommen durch Erfindungen und Technikentwicklungen, die ihren Leistungsgipfel in der Installation weniger großer zentralistischer Einheiten erreichen. Insbesondere die Photovoltaik bringt völlig entgegengesetzte Gegebenheiten mit sich: Kleinteiligkeit, Dezentralität, Millionen von Kleinerzeugenden statt weniger Groß-konzerne. Dieser Wechsel kann sich unmöglich in den Strukturen vollziehen, die entsprechend den Interessen der fossilen und atomaren Energiewirtschaft hervorgebracht wurden.
Wie die im 19. Jahrhundert entstandene Großindustrie nicht in die Strukturen des auf Agrarwirtschaft und Handwerk basierenden Feudalismus passte, sondern die gesamte Gesellschaft radikal umwälzte, bringt auch der Wechsel auf die Erneuerbaren Energien notwendig völlig neue Strukturen mit sich. Die Energiebereitstellung wird von großen Teilen der Bevölkerung eigenverantwortlich durchgeführt. Dies stärkt das Selbstvertrauen von Millionen von Individuen. Es kommt zu einer breiten Emanzipation.
In solchem Umfeld stirbt das Interesse an scheinbarer Selbstverwirklichung durch Anhäufung ungeheurer materieller Reichtümer und entsprechender Machtausübung. Die derzeitigen Magnaten wollen sich und ihren Daseinsstil aber nicht aufgeben. Deswegen tun sie alles, um die Erneuerbaren klein zu halten und ersinnen Geschäftsmodelle, um auch sie unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch auch wenn dies teilweise gelingt, bleiben die EE für sie ein gefährlicher Faktor. Mit wachsender Emanzipation werden sich Individuen der Kontrolle entziehen. Die Photovoltaik ist — auch in unseren Breiten — bereits die billigste Art, Strom zu erzeugen. Die EE sind klima- und umweltfreundlich. Und was vielleicht wichtiger ist als alles andere: ihr „gesellschaftlicher Wert“, wodurch sie zum „Kulturgut“ werden. Scheer: „Mit der Möglichkeit der autonomen Verfügbarkeit erneuerbarer Energien wird Energie vom bloßen Wirtschafts- und Konsumgut zum Kulturgut. … Aus der >passiven Energiegesellschaft<, mit immer weniger und dabei immer größer werdenden Anbietern einerseits und gleichgeschalteten und verplanten Energiekonsumenten andererseits, wird die >aktive Energiegesellschaft<, in der die Energieversorgung in wachsendem Maße autonom erfolgt, in zahlreichen neuen Trägerformaten.“ (S. 169) Dies wollen die Spitzenkräfte des bestehenden Systems unter allen Umständen verhindern.
6.) Einladung: Mach/t mit für 100% EE ganz praktisch
Während die vor der Wahl von den jetzigen Regierungsparteien erweckten Erwartungen und gegebenen Versprechen wie Sand durch die Finger rieseln, wird die Bevölkerung eigenständig aktiv. Die Dynamik ist höchst erfreulich und enorm! Wir erleben einen Run auf Photovoltaik-Anlagen, wie schon lange nicht mehr. Das ist die Dialektik der explodierenden Energiepreise: Endlich erkennt die Bevölkerung, dass die Sonne keine Rechnung schickt. Es reicht die Investition in PV-Anlagen. Bisher für den Bezug der Energie aus fossil-atomaren Großkraftwerken nötige Brennstoff-Kosten entfallen. Alleinschon deshalb rechnet sich die Investition in dezentral-erneuerbar, immer! Es geht um schnellstmöglichen Umstieg: https://energiewende-2030.de/themen/
Manche verkürzen die Wartezeit wegen überlasteter Betriebe, indem er oder sie selbst Hand anlegen. Für das eigene Balkonkraftwerk/Steckersolar-Modul und auch für Gemeinschaftlich finanzierte PV-Anlagen auf kommunalen Dächern. Selbsthilfe bei der Installation kann gerade auch in BürgerEnergie-Genossenschaften praktisch umgesetzt werden als „Mitmach-PV“ oder etwa durch Sammelbestellungen von Steckersolargeräten. Gemeinschaftlich erzeugten EE-Strom gemeinschaftlich zu vermarkten, Nahwärmenetze zu errichten, elektrische Nachbarschaftsautos einzuführen, sind weitere Möglichkeiten, die sich im Zuge der Energiewende eröffnen, und sowohl das Klima schützen als auch den Geldbeutel und den Zusammenhalt in Nachbarschaften stärken.
Der Solarenergie Förderverein (SFV) und „Metropol Solar“ unterstützen diese Bewegung vorbildlich, indem sie z.B. Nachbarschafts-Solarparties organisieren und Solarberater*innen ausbilden. Das sind Ansätze, aus denen sich viel entwickeln kann! Sie sollten sich flächig über das ganze Land ausbreiten. „Die zur Ablösung der konventionellen Energien führende technologische Revolutionierung der Energieversorgung kann sich nur über viele unabhängige Initiativen an vielen Plätzen entfalten, nicht über eine technokratisch durchgeführte Planifikation durch politische und wirtschaftliche Entscheidungseliten, die diesen Prozess zeitlich und räumlich gestaffelt organisieren.“ (S. 159) Und: „Die Menschen haben deren [der erneuerbaren Energien] elementares Potenzial erkannt, mehr als es den meisten Regierungen bewusst ist und als es die überkommene Energiewirtschaft wahrnehmen will.“ (Scheer, S. 259)
7.) Wichtig: Das Spiel durchschauen
Aktuell kommt es darauf an, dass die Energiewende-Akteur*innen sich Klarheit darüber verschaffen, wie das Wirtschafts- und Politiksystem mit psychologisch raffiniert ausgeklügelten Kommunikations- und Handlungsmethoden funktioniert. Unausgesprochen steht dahinter die Absicht “Wachse oder weiche”: — Wachsen der fossil-atomaren, Weichen der erneuerbaren Energien.
Die in den 1990er Jahren betriebene offene Ablehnung der Erneuerbaren wird heute von einer Befürwortung abgelöst, die sich allerdings „mehr in Worten als im Denken und in Taten“ abspielt. „Vollmundige Bekenntnisse von Regierungen und Energiekonzernen, in denen der Eindruck vollen Engagements für erneuerbare Energien geweckt wird, trüben den Blick für die praktischen Prioritäten.“ (Scheer, S. 10). Dies beschreibt die aktuelle Situation treffend.
Das Spiel besser zu durchschauen, kann als unsere derzeit wichtigste Aufgabe bezeichnet werden. Dieser Durchblick ist nötig, um ein Wirtschaften „weiter so“ mit seinen verheerenden Folgen zu vermeiden.
Aktuelle Praxis-Beispiele:
Der unsägliche Hinterzimmer-Deal der Regierung mit RWE zum Dorf Lützerath im Rheinischen Braunkohle-Revier wird nach außen als Erfolg für den Klimaschutz verkauft, weil RWE bereit ist, schon 2030 aus der Kohle auszusteigen. Dass RWE bis dahin aber die gleiche Kohlenmenge verbrennen darf, die bis 2038 vorgesehen war, zeigt den Betrug. Diese Lösung ist für das Klima sogar noch schlechter, weil die Treibhausgase schneller emittiert werden als bei einem Ausstieg 2038.
Dass auch das Dorf Lützerath für Braunkohle nicht abgebaggert werden musste, zeigen zahlreiche hier gesammelte wissenschaftliche Studien: https://www.alle-doerfer-bleiben.de/
Das Dorf Pödelwitz nahe Leipzig wurde durch langjährigen Widerstand und lösungsorientierte Gespräche gerettet. Doch warum mussten Tausende von Menschen ihre Freizeit und ihr Geld hierfür opfern, wo es doch Aufgabe der Regierung wäre, für das Wohl der Bürger*innen zu sorgen?
Das Bündnis „Alle Dörfer Bleiben Halle/Leipziger Land“, ehemals „Pödelwitz Bleibt!“, hat die Geschichte des Widerstandes rund um Pödelwitz festgehalten und illustriert. Pödelwitz Plakat (alle-doerfer-bleiben.de)
Carbon Capture and Storage (CCS) ist die Behauptung, CO2 aus Prozessen abzusondern oder im Nachgang aus der Atmosphäre wieder einzufangen, um es dann zu „verpressen“. Dies ist mit hohen Kosten sowie auch enormem Technik‑, Rohstoff- und Energieaufwand verbunden und zudem ungeklärt, ob und wie dauerhaft und vollständig das eingelagerte CO2 im sogenannten „Geologischen Speicher“ verbleibt.
Der Runde Tisch Erneuerbare Energien (RT EE) hat erneut seine Arbeitsgruppe Wärmewende einberufen. Deren Akteur*innen haben die Maßnahmenvorschläge der Regierung (Gebäudeenergiegesetz) analysiert und weitergehende Forderungen benannt, die sich am Wohle einer bürgerzentrierten Risikovorsorge orientieren.
Unverändert gilt, dass die Bundesregierung bei der Umsetzung der Klimaschutzziele die Transformation des Energiesystems auf erneuerbar ganzheitlich denken muss.
Im Vergleich zur elektrischen Energieversorgung hat die Nutzung Erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung noch starken Nachholbedarf.
Unser Positionspapier zur Wärmewende haben wir Bundeskanzler Olaf Scholz sowie den Bundesministern Klara Geywitz und Robert Habeck vorgelegt. Wir erwarten, dass unsere Forderungen in die Gesetzgebung einfließen.
NGOs und Unternehmen können diesen Forderungen durch Ihre Mitzeichnung Nachdruck verleihen!
Senden Sie dazu einfach formlos eine E‑Mail an Waermewende@energiewende-2030.de, in der Sie uns den Namen Ihrer Organisation, bzw. Ihres Unternehmens und Ihren Mitzeichnungswunsch mitteilen.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2023/03/AdobeStock_23277878-scaled.jpeg17072560Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2023-03-30 13:04:312023-04-04 10:49:21JETZT: Sozial-ökologisch wirksame Maßnahmen zur Wärmewende!
Im Rahmen eines Volksentscheids hat Berlin am 26.3. erneut die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben: die wahlberechtigten Bürger der Stadt stimmen über Klimaneutralität in Berlin bis 2030 statt 2045 ab. Auch der RT EE unterstützt dieses Ansinnen.
Mehr als 100 Städte gehen bereits diesen Weg. Als eine europäische Metropole sollte Berlin auch dabei sein. Die Gründe für ein klimaneutrales Berlin 2030 decken sich dabei mit den Zielen des RT EE. Beispielsweise tritt der RT EE schon immer für eine möglichst lokale und regionale Energieerzeugung ein, statt weiterhin teures Öl und Gas zu importieren.
Der Volksentscheid erfährt breite Unterstützung unter anderem durch zahlreiche for-Future-Bewegungen. Er wird außerdem unterstützt von den Jugendorganisationen verschiedener Parteien, aber auch von wissenschaftlichen Organisationen wie etwa den Scientists for Future Berlin-Brandenburg.
Der Runde Tisch Erneuerbare Energien rät allen Berliner:innen
Nehmen Sie am 26. März an der Volksabstimmung teil
Stimmen Sie mit Ja, also für ein klimaneutrales Berlin schon in 2030, nicht erst 2045
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2023/03/Berlin-2030-Klimaneutral-Demo.png400600Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2023-03-25 10:45:072023-03-25 11:14:40Wir unterstützen den Klimaneustart für Berlin!
„Zukunft trifft Politik” — Klimabewegung trifft Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz
Am 7. März traf sich die Klimagruppe „Zukunft trifft Politik” mit Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär (PStS) im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Im Rahmen der zweiten Veranstaltung mit Stefan Wenzel wurde über zahlreiche spannenden Themen gesprochen. So ging es beispielweise auch um die Entfaltung von Bürgerenergie bei Windenergie-Projekten sowie die enorme strukturelle Unausgewogenheit zugunsten der fossilen Gaslobby.
Die aktuellen Pläne der Bundesregierung zum Ausbautempo bei der Windenergie sind völlig unzureichend. Der „Runde Tisch Erneuerbare Energien“ (RT EE) hat deshalb ein Positionspapier erarbeitet, das an den Bundeskanzler, das BMU und das BMWK gesendet wurde. Das Papier wird von 95 NGOs und 33 privatwirtschaftlichen Unternehmen mitgetragen.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2023/02/Windenergie-scaled.jpeg17072560Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2023-02-27 12:30:062023-03-15 04:54:07Notfallgesetz zur Entfesselung der Windenergie
Wir können Cookies anfordern, die auf Ihrem Gerät eingestellt werden. Wir verwenden Cookies, um uns mitzuteilen, wenn Sie unsere Websites besuchen, wie Sie mit uns interagieren, Ihre Nutzererfahrung verbessern und Ihre Beziehung zu unserer Website anpassen.
Klicken Sie auf die verschiedenen Kategorienüberschriften, um mehr zu erfahren. Sie können auch einige Ihrer Einstellungen ändern. Beachten Sie, dass das Blockieren einiger Arten von Cookies Auswirkungen auf Ihre Erfahrung auf unseren Websites und auf die Dienste haben kann, die wir anbieten können.
Notwendige Website Cookies
Diese Cookies sind unbedingt erforderlich, um Ihnen die auf unserer Webseite verfügbaren Dienste und Funktionen zur Verfügung zu stellen.
Da diese Cookies für die auf unserer Webseite verfügbaren Dienste und Funktionen unbedingt erforderlich sind, hat die Ablehnung Auswirkungen auf die Funktionsweise unserer Webseite. Sie können Cookies jederzeit blockieren oder löschen, indem Sie Ihre Browsereinstellungen ändern und das Blockieren aller Cookies auf dieser Webseite erzwingen. Sie werden jedoch immer aufgefordert, Cookies zu akzeptieren / abzulehnen, wenn Sie unsere Website erneut besuchen.
Wir respektieren es voll und ganz, wenn Sie Cookies ablehnen möchten. Um zu vermeiden, dass Sie immer wieder nach Cookies gefragt werden, erlauben Sie uns bitte, einen Cookie für Ihre Einstellungen zu speichern. Sie können sich jederzeit abmelden oder andere Cookies zulassen, um unsere Dienste vollumfänglich nutzen zu können. Wenn Sie Cookies ablehnen, werden alle gesetzten Cookies auf unserer Domain entfernt.
Wir stellen Ihnen eine Liste der von Ihrem Computer auf unserer Domain gespeicherten Cookies zur Verfügung. Aus Sicherheitsgründen können wie Ihnen keine Cookies anzeigen, die von anderen Domains gespeichert werden. Diese können Sie in den Sicherheitseinstellungen Ihres Browsers einsehen.
Andere externe Dienste
Wir nutzen auch verschiedene externe Dienste wie Google Webfonts, Google Maps und externe Videoanbieter. Da diese Anbieter möglicherweise personenbezogene Daten von Ihnen speichern, können Sie diese hier deaktivieren. Bitte beachten Sie, dass eine Deaktivierung dieser Cookies die Funktionalität und das Aussehen unserer Webseite erheblich beeinträchtigen kann. Die Änderungen werden nach einem Neuladen der Seite wirksam.
Google Webfont Einstellungen:
Google Maps Einstellungen:
Google reCaptcha Einstellungen:
Vimeo und YouTube Einstellungen:
Datenschutzrichtlinie
Sie können unsere Cookies und Datenschutzeinstellungen im Detail in unseren Datenschutzrichtlinie nachlesen.