Alles, was Ein­zel­per­so­nen oder Orga­nis­da­tio­nen selbst tun kön­nen, also z. B. Bal­kon­kraft­werk instal­lie­ren, neu­es Quar­tiers­kon­zept, Bür­ger­ge­nos­sen­schaf­ten für Lade­säu­len, usw.

Runder Tisch Erneuerbare Energien würdigt Auszeichnung von Rainer Doemen mit dem KING’S AWARD 2025

Still, ver­bind­lich und visio­när – inter­na­tio­na­le Aner­ken­nung für zivil­ge­sell­schaft­li­ches Enga­ge­ment im Bereich Erneu­er­ba­re Energien.

V.l.n.r.: Dr. Sue­la Papa­ge­lis, CEO Sky Con­sul­ta­ti­ons Ltd. Facul­ty, Bos­ton Uni­ver­si­ty U.S — Rai­ner Doe­men — Dr. Fati­ma Zaman, CEO Sere­ni­ty U.K. Care Ltd.

Rema­gen / Lon­don, 7. August 2025 – Rai­ner Doe­men, Mit­grün­der, Impuls­ge­ber und lang­jäh­ri­ger Koor­di­na­tor des Run­den Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien, wur­de am 23. Juli 2025 in der West­mins­ter Abbey in Lon­don mit dem renom­mier­ten KING’S AWARD 2025 in der Kate­go­rie Green Eco­no­my ausgezeichnet.

Der Preis wird jähr­lich vom bri­ti­schen Königs­haus gemein­sam mit dem Oxford Club ver­lie­hen und ehrt Per­sön­lich­kei­ten, die durch Inte­gri­tät, Sys­tem­den­ken und nach­hal­ti­ge Füh­rung neue Wege eröff­nen. Doe­men wur­de aus über 200 inter­na­tio­na­len Bewer­bern als ein­zi­ger Preis­trä­ger in sei­ner Kate­go­rie aus­ge­wählt – eine beson­de­re Aus­zeich­nung für sein jahr­zehn­te­lan­ges Enga­ge­ment für Bür­ger­en­er­gie, Par­ti­zi­pa­ti­on und ech­ten Klimaschutz.

Die Jury wür­dig­te Doe­men als „stil­len Stra­te­gen des Wan­dels“, des­sen Wir­ken weit über die Gren­zen Deutsch­lands hin­aus aus­strahlt und modell­haft sei für eine demo­kra­tisch getra­ge­ne und gene­ra­tio­nen­ge­rech­te Trans­for­ma­ti­on unse­res Energiesystems.

Rai­ner Doe­men bei sei­nem Vor­trag im Rah­men der Veranstaltung

Zusätz­lich zur Preis­ver­lei­hung wur­de Rai­ner Doe­men vom Roy­al Club zum Roy­al Ambassa­dor für Deutsch­land und Euro­pa ernannt. In die­ser neu­en Rol­le wird er künf­tig vom “The Roy­al Club” (Link) zu Ver­an­stal­tun­gen und Foren ein­be­zo­gen– ins­be­son­de­re im The­men­feld öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit, Kli­ma­en­ga­ge­ment und zivil­ge­sell­schaft­li­che Innovationen.

Der Run­de Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien sieht in der Aus­zeich­nung einen star­ken Impuls für die gesam­te Bür­ger­en­er­gie­be­we­gung: „Rai­ner Doe­men steht für einen Füh­rungs­stil, der nicht über­re­det, son­dern ein­lädt; der nicht auf Macht setzt, son­dern auf gemein­sa­me Ver­ant­wor­tung“, so die Mit­wir­ken­den im Redak­ti­ons­team. Seit Anfang 2017 prägt Doe­men die fach­li­chen und stra­te­gi­schen Dis­kus­sio­nen des Run­den Tisches ent­schei­dend mit – spe­zi­ell an den Schnitt­stel­len zwi­schen Ener­gie­recht, Bür­ger­en­ga­ge­ment und sys­te­mi­scher Transformation.

Auch die Freie Bür­ger­lis­te Rema­gen (FBL), der Doe­men seit vie­len Jah­ren ange­hört, zeigt sich stolz: „Die­se inter­na­tio­na­le Ehrung ist eine Wür­di­gung sei­ner jahr­zehn­te­lan­gen Arbeit als Brü­cken­bau­er zwi­schen Poli­tik, Zivil­ge­sell­schaft und loka­ler Ener­gie­wen­de“, so die FBL in einer eige­nen Erklärung.

Mit dem Leit­satz „Was einer allein nicht schafft, das schaf­fen vie­le GEMEINSAM“ steht Rai­ner Doe­men bei­spiel­haft für das Selbst­ver­ständ­nis des Run­den Tisches: Zusam­men­ar­beit auf Augen­hö­he, mit kla­rem Ziel – eine zukunfts­fä­hi­ge, gerech­te und voll­stän­dig erneu­er­ba­re Energieversorgung.

Video: Impressionen von der Veranstaltung

Dank der groß­zü­gi­gen Erlaub­nis des Roy­al Clubs dür­fen wir das nach­fol­gen­de Video auf unse­rer Web­site tei­len, um einem brei­ten Publi­kum einen leben­di­gen Ein­druck von der Ver­an­stal­tung zu vermitteln.

Pressestimmen

Meh­re­re loka­le Medi­en berich­te­ten eben­falls über die Aus­zeich­nung, unter ande­rem Ahr.de und die Rema­ge­ner Nach­rich­ten.

Solarcamp macht Schule: Ein Leuchtturmprojekt, das bundesweit Nachahmer verdient

Was pas­siert, wenn man enga­gier­te Schü­ler, tat­kräf­ti­ge Hand­werks­be­trie­be und eine visio­nä­re Idee zusam­men­bringt? Im Kreis Ahr­wei­ler ent­stand dar­aus ein ech­tes Leucht­turm­pro­jekt: In nur einer Woche bau­ten Jugend­li­che einen Sol­ar­car­port und erhiel­ten so nicht nur Ein­bli­cke in kli­ma­freund­li­che Tech­no­lo­gien, son­dern auch in ihre eige­ne beruf­li­che Zukunft. Ein Erfolgs­mo­dell, das zeigt, wie die Ener­gie­wen­de prak­tisch und begeis­ternd in den Schul­all­tag inte­griert wer­den kann.

Premiere in Ahrweiler: Von der Theorie zur Praxis in nur einer Woche

Die Ener­gie­wen­de braucht Hän­de, die anpa­cken, und Köp­fe, die für nach­hal­ti­ge Tech­no­lo­gien bren­nen. Genau hier setzt die Initia­ti­ve „Sol­ar­camp macht Schu­le“ an, die kürz­lich als deutsch­land­wei­te Pre­mie­re am Gym­na­si­um und der Real­schu­le Cal­va­ri­en­berg eine erfolg­rei­che Pro­jekt­wo­che durch­führ­te. Weit mehr als nur theo­re­ti­scher Unter­richt stand auf dem Pro­gramm: Über 20 Schü­le­rin­nen und Schü­ler plan­ten, schraub­ten und instal­lier­ten unter fach­kun­di­ger Anlei­tung und bau­ten mit eige­nen Hän­den einen voll funk­ti­ons­fä­hi­gen Sol­ar­car­port für E‑Bikes.

Eine praktische Antwort auf den Fachkräftemangel

Das Pro­jekt ist eine direk­te Ant­wort auf eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen der Ener­gie­wen­de: den Fach­kräf­te­man­gel. Die Initia­ti­ve „Sol­ar­camp macht Schu­le“ geht die­ses Pro­blem an der Wur­zel an. Statt auf klas­si­sche Camps zu war­ten, kommt das Sol­ar­camp direkt in die Schu­len. Ziel ist es, jun­ge Men­schen früh­zei­tig für Beru­fe in der Ener­gie­wen­de zu begeis­tern und ihnen zu zei­gen, dass das Hand­werk span­nend, sinn­stif­tend und zukunfts­re­le­vant ist. Die Erfah­rung gibt den Initia­to­ren recht und zeigt, dass sol­che pra­xis­na­hen Ein­bli­cke wirken.

Starke Partner für ein starkes Projekt

Was die­ses Pro­jekt im Kreis Ahr­wei­ler zu einem ech­ten Vor­zei­ge­pro­jekt macht, ist die naht­lo­se Ver­bin­dung von Theo­rie und Pra­xis sowie die bei­spiel­haf­te Zusam­men­ar­beit. Enga­gier­te Lehr­kräf­te, die Schul­lei­tun­gen, die Kreis­ver­wal­tung Ahr­wei­ler, der Run­de Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien, die Initia­ti­ve Sol­ar­camp 4 Future und regio­na­le Part­ner wie die bei­den Hand­werks­be­trie­be Hanisch Holz­bau-Beda­chung GmbH & Co. KG und Ener­gie­Ge­winn GmbH sowie die Spar­kas­sen­stif­tung „Zukunft Kreis Ahr­wei­ler“ zogen an einem Strang.
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler erleb­ten nicht nur, wie eine PV-Anla­ge ent­steht, son­dern auch, wie durch Koope­ra­ti­on und gemein­sa­mes Enga­ge­ment Gro­ßes bewirkt wer­den kann.

Ein Modell, das Schule machen sollte

Das Kon­zept ist bewusst modu­lar auf­ge­baut und kann fle­xi­bel ein­ge­setzt wer­den – von kur­zen Work­shops bis zu ein­wö­chi­gen Pro­jek­ten wie die­sem. Die Pre­mie­re in Ahr­wei­ler hat ein­drucks­voll bewie­sen, dass die­ses Modell funk­tio­niert. Es ver­bin­det Kli­ma­schutz­bil­dung mit hand­fes­ter Berufs­ori­en­tie­rung und gibt jun­gen Men­schen eine greif­ba­re Per­spek­ti­ve in Zukunfts­bran­chen. „Sol­ar­camp macht Schu­le“ ist somit mehr als nur ein gelun­ge­nes Ein­zel­pro­jekt. Es ist eine Blau­pau­se, die bun­des­weit Schu­le machen soll­te, um die nächs­te Gene­ra­ti­on für die Gestal­tung einer nach­hal­ti­gen Zukunft zu gewin­nen und die Ener­gie­wen­de mit der nöti­gen Tat­kraft zu beschleunigen.

Breite Allianz für Klimaschutz: Appelle an die künftige Regierung

Kurs hal­ten bei Kli­ma und Demo­kra­tie: Das for­dern über 150 Stif­tun­gen und 12.000 Wissenschaftler:innen von der künf­ti­gen Regie­rung. Erfah­ren Sie mehr über die gemein­sa­men For­de­run­gen nach Ein­hal­tung von Kli­ma­ge­set­zen, sozia­ler Gerech­tig­keit und fak­ten­ba­sier­ter Politik.

Alarmstufe Klima: Stiftungen und Wissenschaft fordern Kurswechsel von der Politik!

Deutsch­land steht am Schei­de­weg – und zwei gewich­ti­ge Stim­men erhe­ben sich mit einer unmiss­ver­ständ­li­chen Bot­schaft an die künf­ti­ge Bun­des­re­gie­rung: Schluss mit Zögern beim Kli­ma­schutz! Sowohl über 150 ein­fluss­rei­che Stif­tun­gen als auch ein Heer von über 12.000 Wissenschaftler:innen schla­gen in sepa­ra­ten, aber inhalt­lich ver­blüf­fend ähn­li­chen Appel­len Alarm.

Ihre gemein­sa­me, drin­gen­de For­de­rung: Hän­de weg von bestehen­den Kli­ma­schutz­ge­set­zen und dem Pari­ser Abkom­men! Jeder Ver­such, die­se auf­zu­wei­chen, sei eine Gefahr für unse­re Zukunft. Doch es geht um mehr als nur CO2-Zie­le: Bei­de Grup­pen beto­nen ein­dring­lich, dass eine star­ke Demo­kra­tie das Fun­da­ment für jeden wirk­sa­men Kli­ma- und Umwelt­schutz ist. Ohne sie? Kei­ne Chance!

Die Zeit drängt. Deutsch­land und die EU müs­sen jetzt ihre Hand­lungs­fä­hig­keit unter Beweis stel­len und die Kli­ma­kri­se ent­schlos­sen, fair und bezahl­bar angehen.

Wollen Sie wissen, was genau dahintersteckt?

  • Der Appell „Kurs hal­ten!“ der Stif­tun­gen: Wel­che fünf unver­han­del­ba­ren Grund­pfei­ler sehen über 150 Stif­tun­gen als Fun­da­ment für Deutsch­lands Zukunft? War­um ist jetzt der ent­schei­den­de Moment zum Han­deln und wie ver­bin­den sie Kli­ma­schutz mit sozia­ler Gerechtigkeit? 
  • Der Appell der Wis­sen­schaft an die Poli­tik: Wel­che wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten Schrit­te for­dern über 12.000 Expert:innen? War­um dul­det die Kli­ma­kri­se abso­lut kei­nen Auf­schub mehr und wie sieht ihre Road­map für den Aus­stieg aus fos­si­len Ener­gien und eine nach­hal­ti­ge Wirt­schaft aus? 

„Klima auf die Agenda setzen“ — Offener Brief zum Wahlkampfjournalismus

Der vor­lie­gen­de offe­ne Brief des Netz­werk Kli­ma­jour­na­lis­mus rich­tet sich an Medi­en­schaf­fen­de und Jour­na­lis­ten im Kon­text der bevor­ste­hen­den Bun­des­tags­wahl. Die Ver­fas­ser beto­nen, dass die Kli­ma­kri­se als zen­tra­les The­ma in der Wahl­kampf­be­richt­erstat­tung behan­delt wer­den muss, beson­ders ange­sichts des Rekord­jah­res 2024 als wärms­tes Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnungen.

Open brown enve­lo­pe with blank white card on a desk bes­i­de a green plant and a lap­top, rea­dy for cor­re­spon­dence or invitation.

Der Brief for­mu­liert fünf kon­kre­te Kern­for­de­run­gen an die jour­na­lis­ti­sche Arbeit:

  • Sys­te­ma­ti­sche Inte­gra­ti­on der Kli­mathe­ma­tik in alle Berichterstattungsformate
  • Akti­ves Ent­ge­gen­tre­ten bei Falsch­in­for­ma­tio­nen zur Klimakrise
  • Ver­mei­dung von Sensationsjournalismus
  • Soli­da­ri­tät mit ange­grif­fe­nen Klimawissenschaftlern
  • Auf­de­ckung von Ver­zö­ge­rungs­tak­ti­ken und Lobbyismus

Grund­la­ge der For­de­run­gen sind Deutsch­lands recht­li­che Ver­pflich­tun­gen zum Kli­ma­schutz durch das Pari­ser Abkom­men, das Grund­ge­setz (Schutz der natür­li­chen Lebens­grund­la­gen für die künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen) und die Recht­spre­chung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts.

Der voll­stän­di­ge Brief ist hier ver­füg­bar und bie­tet detail­lier­te Aus­füh­run­gen zu den ein­zel­nen For­de­run­gen sowie deren Begrün­dun­gen.
Der RT EE unter­stützt die For­de­run­gen des Netz­werk Kli­ma­jour­na­lis­mus vollumfänglich.

Es bleibt dabei: „100% Erneuerbare Energien bis spätestens 2030!“

Die Ziel­set­zung des Run­den Tisches Erneu­er­ba­re Ener­gien (RT-EE) bleibt wei­ter­hin klar und kom­pro­miss­los: „100% Erneu­er­ba­re Ener­gien bis spä­tes­tens 2030!“.
Die­se For­de­rung an unse­re natio­na­len Ver­fas­sungs­or­ga­ne bleibt solan­ge ein Fun­da­ment am RT-EE, bis die am Tisch ver­sam­mel­te Exper­ti­se im Lich­te kli­ma­wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nis­se einen ambi­tio­nier­te­ren Leit­satz ein­ver­nehm­lich beschließt.

100% Erneuerbare Energien bis spätestens 2030!


In den letz­ten Jah­ren hat der RT-EE ver­mehrt auf die drin­gen­de Not­wen­dig­keit eines tief­grei­fen­den Para­dig­men­wech­sels in der Ener­gie­po­li­tik hin­ge­wie­sen. Die­ser umfasst nicht nur die tech­no­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on hin zu Erneu­er­ba­ren Ener­gien, son­dern auch die Schaf­fung ange­mes­se­ner recht­li­cher und poli­ti­scher Rah­men­be­din­gun­gen, die bis­her unzu­rei­chend sind, um die natio­na­len Kli­ma­zie­le zu erreichen.

Rechtswege als Hebel für Klimagerechtigkeit: Klimaklagen und ihre Wirkung

Die Bedeu­tung juris­ti­scher Schrit­te im Kli­ma­schutz, wie etwa Kli­ma­kla­gen gegen die Bun­des­re­gie­rung, ist unüber­seh­bar. Die­se recht­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen haben die poli­ti­sche Dis­kus­si­on ent­schei­dend geprägt, indem sie die Ver­pflich­tung zur Umset­zung des Pari­ser Kli­ma­schutz­ab­kom­mens beton­ten und von der Bun­des­re­gie­rung wirk­sa­me­re Maß­nah­men ein­for­der­ten.
Eine Schlüs­sel­rol­le spiel­ten dabei die gemein­sa­me Kla­ge des Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land e. V. (SFV) mit dem Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land (BUND), die bereits 2018 als Vor­rei­ter gegen die unzu­rei­chen­den Kli­ma­schutz­maß­nah­men der Bun­des­re­gie­rung vor­gin­gen. Alle vier Kli­ma­schutz­kla­gen mach­ten die Dis­kre­panz zwi­schen den natio­na­len Maß­nah­men und den inter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen unmiss­ver­ständ­lich deut­lich und lenk­ten die öffent­li­che Auf­merk­sam­keit auf die man­geln­de poli­ti­sche Ent­schlos­sen­heit, den Kli­ma­wan­del wirk­sam zu bekämpfen.

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts: Ein Meilenstein

Ein wei­te­rer Wen­de­punkt war die his­to­ri­sche Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts (BVerfG) im Jahr 2021. Das Gericht stell­te fest, dass die Kli­ma­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung in Tei­len ver­fas­sungs­wid­rig ist, da sie die Rech­te jun­ger und zukünf­ti­ger Gene­ra­tio­nen auf eine lebens­wer­te Umwelt ver­letzt. Es for­der­te eine gene­ra­tio­nen­ge­rech­te Ver­tei­lung des ver­blei­ben­den Treib­haus­gas­bud­gets und beton­te die ver­fas­sungs­recht­li­che Ver­pflich­tung, den glo­ba­len Tem­pe­ra­tur­an­stieg auf ein Mini­mum zu begren­zen.
Die­ses Urteil setz­te einen neu­en Stan­dard für die poli­ti­sche Ver­ant­wort­lich­keit und ver­schärf­te den Druck auf die Bun­des­re­gie­rung, ambi­tio­nier­te­re Kli­ma­schutz­maß­nah­men zu ergreifen.

EuGH-Urteil: Klimaschutz ist Menschenrecht

Das Urteil des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH), das Kli­ma­schutz als Men­schen­recht aner­kennt, unter­streicht die Dring­lich­keit und die recht­li­che Ver­pflich­tung, wirk­sa­me Maß­nah­men gegen den Kli­ma­wan­del zu ergrei­fen. Die­ses Urteil stärkt die Posi­ti­on der Bür­ger und Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen, die für eine ambi­tio­nier­te Kli­ma­po­li­tik kämp­fen, und erhöht den Druck auf die Regie­run­gen, ihre Kli­ma­zie­le zu erfüllen.

Deutschland am Limit: Das aufgebrauchte Treibhausgasbudget

Die wis­sen­schaft­li­chen Ana­ly­sen des Sach­ver­stän­di­gen­rats für Umwelt­fra­gen ver­deut­li­chen, dass Deutsch­lands Treib­haus­gas­bud­get fast voll­stän­dig auf­ge­braucht ist. Dies bedeu­tet, dass künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen bereits jetzt durch das Han­deln der Gegen­wart stark belas­tet wer­den. Die Kos­ten des Kli­ma­wan­dels, ein­schließ­lich Schä­den durch Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se, Gesund­heits­kri­sen und wirt­schaft­li­che Ver­lus­te, wach­sen expo­nen­ti­ell – und mit jeder Ver­zö­ge­rung stei­gen die finan­zi­el­len und gesell­schaft­li­chen Belas­tun­gen wei­ter an.

Die zentrale Rolle des RT-EE in der Energiewende

Ange­sichts die­ser dra­ma­ti­schen Ent­wick­lun­gen bleibt die For­de­rung des Run­den Tisches Erneu­er­ba­re Ener­gien nach einer 100%igen Ver­sor­gung mit Erneu­er­ba­ren Ener­gien bis spä­tes­tens 2030 aktu­el­ler denn je. Sie ist nicht nur eine tech­no­lo­gi­sche und wirt­schaft­li­che Her­aus­for­de­rung, son­dern vor allem eine recht­li­che, ethi­sche und gesell­schaft­li­che Not­wen­dig­keit, um die pla­ne­ta­ren Gren­zen ein­zu­hal­ten und die Lebens­grund­la­gen künf­ti­ger Gene­ra­tio­nen zu sichern.
Der Run­de Tisch betont, dass der Erfolg die­ser Mis­si­on von ent­schlos­se­nen Maß­nah­men abhängt: radi­ka­le Emis­si­ons­re­duk­tio­nen, mas­si­ver Aus­bau Erneu­er­ba­rer Ener­gien, Dekar­bo­ni­sie­rung des Ver­kehrs­sek­tors und Ener­gie­ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen in allen Berei­chen. Gleich­zei­tig for­dert er die Schaf­fung recht­li­cher Rah­men­be­din­gun­gen, die den zügi­gen Über­gang zu einer koh­len­stoff­frei­en Ener­gie­wirt­schaft ermöglichen.

Ausblick: Handeln statt Verzögern!

Die bis­he­ri­gen Fort­schrit­te und Her­aus­for­de­run­gen unter­strei­chen die enor­me Ver­ant­wor­tung, die auf poli­ti­scher, gesell­schaft­li­cher und wirt­schaft­li­cher Ebe­ne liegt. Der Run­de Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien wird wei­ter­hin eine Platt­form für wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten Dia­log und kol­lek­ti­ves Han­deln bie­ten. Nur durch muti­ge Ent­schei­dun­gen und sofor­ti­ge Umset­zung kön­nen die Kos­ten des Nicht­han­delns mini­miert und die Grund­la­gen für eine nach­hal­ti­ge Zukunft geschaf­fen werden.

SFV-Karikaturenkalender 2025: Lachen gegen den Klimakampf

Ger­hard Mes­ters Kari­ka­tu­ren beglei­ten Sie durch das Jahr und hel­fen, den rea­le Irr­sinn um uns her­um mit Humor zu ertragen.

SFV-Kalender 2025

Der Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land (SFV) prä­sen­tiert den SFV-Kari­ka­tu­ren­ka­len­der 2025. Mit Kari­ka­tu­ren von Ger­hard Mes­ter wird der Kli­ma­kampf humor­voll beleuchtet.

Bestel­len Sie den Kalen­der jetzt auf die­ser Sei­te und unter­stüt­zen Sie die kli­ma­schüt­zen­de Arbeit des SFVs!
Ein­zel­be­stel­lun­gen sind Spen­den, ab vier Kalen­dern erfolgt die Abrech­nung per Rechnung.

Stoppen wir das CCS-Gesetz: Gemeinsam gegen den fossilen Irrweg!

Die Bun­des­re­gie­rung plant Mil­li­ar­den in eine tech­no­lo­gisch frag­wür­di­ge Metho­de zur CO2-Abschei­dung zu inves­tie­ren, die den Aus­stieg aus fos­si­len Ener­gien ver­hin­dern könn­te: Car­bon Cap­tu­re and Sto­rage (CCS). Ein offe­ner Brief von meh­re­ren Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen for­dert dage­gen einen sofor­ti­gen Aus­stieg und ech­te Klimaschutzlösungen.

CCS stoppen

Der CCS-Irrweg der Bundesregierung

Die Kli­ma­kri­se schrei­tet vor­an, und ihre Haupt­ur­sa­che ist das andau­ern­de Ver­bren­nen von Koh­le, Öl und Gas. Statt­des­sen soll­te die Bun­des­re­gie­rung den drin­gend not­wen­di­gen Aus­stieg aus die­sen fos­si­len Ener­gien fort­set­zen. Doch statt­des­sen plant sie Mil­li­ar­den an Steu­er­gel­dern in eine Tech­nik zu inves­tie­ren, die die­sen Aus­stieg ver­hin­dern oder zumin­dest stark ver­zö­gern wür­de: CCS, also die Abschei­dung und unter­ir­di­sche Depo­nie­rung von CO2.

Der Gesetzentwurf zur Förderung von CCS

Der Ent­wurf eines Geset­zes zur Ände­rung des Koh­len­di­oxid-Spei­che­rungs­ge­set­zes wür­de es Raf­fi­ne­rien, Kraft­wer­ken, Müll­ver­bren­nungs­an­la­gen sowie Pro­duk­ti­ons­an­la­gen für Plas­tik, Dün­ge­mit­tel oder Zement erlau­ben, CO2-Abschei­de­an­la­gen zu errich­ten und das auf­ge­fan­ge­ne CO2 über Pipe­lines, Züge und Schif­fe zu End­la­ger­stät­ten zu trans­por­tie­ren – in der Nord­see sowie poten­zi­ell an Land. Ziel ist die Ent­wick­lung gro­ßer kom­mer­zi­el­ler CO2-Abschei­de­an­la­gen, die Errich­tung von CO2-Depo­nien und den Bau eines flä­chen­de­cken­den Pipe­line­net­zes durch ganz Deutschland.

Risiken und Nachteile der CCS-Technologie

CCS ist eine End-of-Pipe-Tech­nik, die die Vor­ket­ten­emis­sio­nen aus dem fort­ge­setz­ten Ein­satz von Erd­gas nicht erfasst. Ins­be­son­de­re das extrem kli­ma­schäd­li­che Methan, das im Zuge der Erd­gas­pro­duk­ti­on ent­steht, wird dabei nicht berück­sich­tigt. Die CO2-Abschei­dung ist auch nie voll­stän­dig, sodass bedeu­ten­de Men­gen wei­ter in die Atmo­sphä­re aus­ge­sto­ßen wer­den. CCS kann daher kei­nen wirk­sa­men Bei­trag zum Kli­ma­schutz leisten.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken

Die Injek­ti­on von hun­der­ten Mil­lio­nen Ton­nen CO2 unter den Mee­res­bo­den birgt unvor­her­seh­ba­re Risi­ken für Mensch und Umwelt. Im Fall von Lecka­gen gefähr­det ein Netz von tau­sen­den Kilo­me­tern CO2-Pipe­lines durch dicht besie­del­te Gebie­te Leben und Gesund­heit von Men­schen und Tie­ren. Der flä­chen­in­ten­si­ve Infra­struk­tur­zu­bau bringt enor­me Pla­nungs­kos­ten mit sich – ganz zu schwei­gen von der damit ver­bun­de­nen Naturzerstörung.

Kritik an den CCS-Projekten weltweit

Der Welt­kli­ma­rat hält CCS für den teu­ers­ten Ver­such, den CO2-Aus­stoß zu redu­zie­ren und bezeich­net sei­ne Wirk­sam­keit als unsi­cher. Bis­he­ri­ge Erfah­run­gen zei­gen: Welt­weit sind CCS-Pro­jek­te geschei­tert. Der hohe Ener­gie­ver­brauch, hohe ver­blei­ben­de Rest­emis­sio­nen und der über­wie­gen­de Ein­satz in der Erd­öl- und Erd­gas­för­de­rung sor­gen dafür, dass CCS dem Kli­ma und der Umwelt schadet.

Forderungen an die Bundesregierung

Der offe­ne Brief (hier nach­zu­le­sen) for­dert die Mit­glie­der des Bun­des­tags und die Lan­des­re­gie­run­gen auf:

  • Kei­ne Ver­ab­schie­dung des Geset­zes zur Ände­rung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes.
  • Schnellst­mög­li­cher Aus­stieg aus Erd­gas, Koh­le und Erd­öl gera­de auch in der Industrie.
  • Kein Auf­wei­chen der Mee­res­schutz­ver­ein­ba­run­gen Lon­don Pro­to­koll und Hohe-See-Ein­brin­gungs­ge­setz für CCS.
  • Alle Kraft in Ener­gie­ein­spa­rung und Ener­gie­suf­fi­zi­enz, den natur­ver­träg­li­chen Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien bis zu 100%, eine res­sour­cen­scho­nen­de Pro­duk­ti­on, Kreis­lauf­wirt­schaft und Prio­ri­tät für natür­li­chen Klimaschutz.

Unterstützende Organisationen

Der Brief wird von zahl­rei­chen Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen, Initia­ti­ven, Gemein­den und Unter­neh­men unter­zeich­net. Dazu gehö­ren u.a. der Akti­ons­bünd­nis Ener­gie­wen­de Heil­bronn, die Anti-Atom-Grup­pe Frei­burg, der Bund für Umwelt und Natur­schutz (BUND) e.V., Green­peace e.V., das Umwelt­in­sti­tut Mün­chen, Urge­wald e.V und vie­le weitere.

Zusammenfassung

Der CCS-Irr­weg ist gefähr­lich für Men­schen und Umwelt. Er ver­schlim­mert die Kli­ma­kri­se, belas­tet die Mee­re und gefähr­det die Ener­gie­wen­de. Pro­fi­tie­ren wird vor allem die fos­si­le Indus­trie. Die Kos­ten in Mil­li­ar­den­hö­he muss die Gesell­schaft tra­gen. Gemein­sam müs­sen wir den CCS-Irr­weg der Bun­des­re­gie­rung stop­pen und statt­des­sen ech­te Kli­ma­schutz­lö­sun­gen fördern.

Offenen Brief mitzeichnen: So geht’s!

Den offe­nen Brief „Gemein­sam gegen den fos­si­len Irr­weg: CCS-Gesetz stop­pen. Ech­te Kli­ma­schutz­lö­sun­gen jetzt.“ kön­nen Orga­ni­sa­tio­nen auch wei­ter­hin mit­zeich­nen.

Sen­den Sie dazu ein­fach eine E‑Mail mit Ihren Kon­takt­da­ten (ein­schließ­lich Anga­be der Orga­ni­sa­ti­on, wel­che Sie ver­tre­ten) an die im offe­nen Brief ange­ge­be­ne E‑Mail-Adres­se (Hin­weis in der Kopf­zei­le). Oder fül­len Sie das Goog­le Docs For­mu­lar am Ende die­ser Web­sei­te aus.

Ahrtal? Solahrtal! Der Projektvorschlag der SolAHRtal-Initiative

Aus dem Ahrtal soll auch ein Solar­tal wer­den. Wie das gehen kann, ist in die­sem Pro­jekt­vor­schlag der SolAHRtal-Initia­ti­ve beschrieben.
Wie ist der aktu­el­le Stand?

Die Katze ist aus dem Sack: CCS auch für Kraftwerke

Bis­her hat­te die Bun­des­re­gie­rung stes betont, dass CCS aus­schließ­lich für „schwer ver­meid­ba­re“ indus­tri­el­le CO2-Emis­sio­nen gedacht sei.
Doch in ihrer Mit­tei­lung zur erfolg­ten „Eini­gung zur Kraft­werks­stra­te­gie“ hat die Bun­des­re­gie­rung nun die Kat­ze aus dem Sack gelassen.

CCS: Stoppt den industriellen Hochlauf!

Die Bun­des­re­gie­rung hat den Hoch­lauf der umstrit­te­nen CCS-Tech­nik beschlos­sen. Mil­li­ar­den an Steu­er­gel­dern sol­len dafür an die Gas­in­dus­trie flie­ßen. Eine „Car­bon Manage­ment-Stra­te­gie“ wird aktu­ell in einem exklu­si­ven Rah­men erar­bei­tet und soll bis Sep­tem­ber 2023 einen Infra­struk­tur­plan und Rechts­si­cher­heit für die Indus­trie lie­fern, eine öffent­li­che Dis­kus­si­on ist nicht vor­ge­se­hen.
Man befürch­tet wohl, dass sich das Gesche­hen von vor 12 Jah­ren wie­der­ho­len könn­te, als fun­dier­te Auf­klä­rung durch Bür­ger­initia­ti­ven zu einer gesell­schafts­wei­ten Ableh­nung und in meh­re­ren Bun­des­län­dern zum Ver­bot der CCS-Tech­nik führte.

Die Zivil­ge­sell­schaft muss die nöti­ge öffent­li­che Debat­te über die­ses schwer­wie­gen­de The­ma also wie­der selbst in Gang bringen.

Demonstration gegen CCS in der Altmark

Wir haben für die Fest­stel­lun­gen in die­sem Bei­trag um Unter­stüt­zung gebe­ten. Vie­le Orga­ni­sa­tio­nen und Ein­zel­per­so­nen sind unse­rem Auf­ruf gefolgt!
Inzwi­schen haben wir meh­re­ren Regie­rungs­ver­tre­ter (Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz, Wirt­schafts­mi­nis­ter Robert Habeck, Unmwelt­mi­nis­te­rin Stef­fi Lem­ke) das auf die­sem Bei­trag basie­ren­de Posi­ti­ons­pa­pier unter Bei­fü­gung der ein­ge­gan­ge­nen Unter­schrif­ten zukom­men las­sen.

Nach­fol­gend der Inhalt unse­res Posi­ti­ons­pa­piers (eng­lish ver­si­on available here):

CCS bezweckt nicht Kli­ma­schutz, son­dern jahr­zehn­te­lan­ge Fort­set­zung der Koh­len­stoff­ver­bren­nung und wäre der GAU für die Energiewende.

In ihrem Arti­kel CCU/CCS: Bau­stein für eine kli­ma­neu­tra­le und wett­be­werbs­fä­hi­ge Indus­trie schreibt die Bun­des­re­gie­rung, dass CCS „vor allem bei der Indus­trie und Abfall­wirt­schaft“ ein­ge­setzt wer­den soll, wäh­rend in der Ener­gie­er­zeu­gung die erneu­er­ba­ren Ener­gien „prio­ri­tär“ sei­en. Bei­de For­mu­lie­run­gen las­sen erken­nen, dass der CCS-Ein­satz bei der Ener­gie­er­zeu­gung kei­nes­wegs aus­ge­schlos­sen wird. Schließ­lich hat Habeck wesent­li­che ener­gie­wirt­schaft­li­che Wei­chen in Rich­tung LNG und blau­en Was­ser­stoff gestellt, deren erheb­li­che CO₂-Emis­sio­nen durch CCS beschö­nigt wer­den müssen.

Warum CCS nur eine Beschönigung ist

Unter­ir­di­sche CO₂-End­la­ger sind zwangs­läu­fig undicht. Die aus­ge­för­der­ten Gas- und Ölfel­der, in die CO₂ ver­presst wer­den soll, sind von undich­ten Bohr­lö­chern, Brü­chen und Weg­sam­kei­ten durch­setzt. Bereits heu­te geht man davon aus, dass an etwa drei Vier­teln der ca. 15.000 alten Bohr­lö­cher in der Nord­see Methan (ca. 80fache Kli­ma­wirk­sam­keit von CO₂) aus­tritt. Druck­erhö­hung durch CO₂-Ein­pres­sung wür­de dies ver­stär­ken und gleich­zei­tig Weg­sam­kei­ten für CO₂ ausweiten.

Wenn CO₂ in „sali­ne Aqui­fe­re“ (mit extrem salz­hal­ti­gem Was­ser gefüll­te For­ma­tio­nen) gepresst wird, ver­drängt es zwangs­läu­fig das Salz­was­ser. Die­ses weicht nach oben aus, kon­ta­mi­niert das nutz­ba­re Grund­was­ser und gibt gleich­zei­tig dem CO₂ den Weg in die Atmo­sphä­re frei.

Die Regie­rung behaup­tet, in den genann­ten For­ma­tio­nen kön­ne das CO₂ „sicher über geo­lo­gi­sche Zeit­räu­me gespei­chert“ wer­den. In dem sogar gern als Mus­ter­bei­spiel ange­führ­ten „Spei­cher“ Sleip­ner bei Nor­we­gen sind schon nach eini­gen Jah­ren nur noch 80% des ver­press­ten CO₂ nach­weis­bar. (Vgl. u.a. Prof. Wall­mann, Geo­mar, im „Spie­gel“ vom 25.09.2011).

Betreiber wollen die Ewigkeitslasten an den Staat abschieben

CO₂-Aus­trit­te sind so wahr­schein­lich, dass die Gas­kon­zer­ne, die die Depo­nien betrei­ben, für deren Dich­tig­keit nicht haf­ten wol­len. Sie argu­men­tie­ren: dem Staat, der das CCS-Pro­jekt geneh­migt hat, fal­le auch die Ver­ant­wor­tung zu. Die durch CO₂-End­la­ger unter der Nord­see oder in Nord­deutsch­land ent­ste­hen­den Ewig­keits­las­ten durch dau­er­haf­te Über­wa­chung und Fol­gen von Lecka­gen, deren Besei­ti­gung tech­nisch völ­lig unge­klärt ist, sol­len also der Bevöl­ke­rung auf­ge­bür­det wer­den. Dies hat die Bun­des­re­gie­rung nicht offengelegt!

Energieintensiv, teuer, CO₂-Abscheidung immer nur partiell

Was die Bun­des­re­gie­rung eben­falls nicht offen­legt: für das CCS-Ver­fah­ren von der Abschei­dung über den Trans­port bis zur Ver­pres­sung wird etwa ein Drit­tel der von einem Kraft­werk erzeug­ten Ener­gie benö­tigt. Schon jetzt kos­tet der Fos­sil­strom ein Viel­fa­ches des erneu­er­ba­ren. Durch den Auf­wand mit CCS wür­de sich der Preis noch ver­dop­peln. Zusätz­lich ist zu beach­ten, dass das CO₂ aus Rauch­ga­sen nie­mals voll­stän­dig abge­schie­den wer­den kann: Bei den meis­ten CCS-Kraft­wer­ken liegt der Anteil bis­her bei 50%. Auch unter­stellt, dass das CO₂ zu 100% und für alle Zei­ten im Unter­grund ver­blei­ben wür­de, kann CCS also kei­ne Dekar­bo­ni­sie­rung bewirken.

Negative Emissionen durch Biomasse-CCS, Carbon Capture and Use

Nega­ti­ve Emis­sio­nen sei­en mög­lich, wenn aus den Abga­sen von Holz­kraft­wer­ken das CO₂ abge­schie­den und depo­niert wer­de, da die­ses aus der Luft ins Holz gekom­men ist, so die Bun­des­re­gie­rung. Was sie nicht ver­rät: Die CO₂-Abschei­dung aus der Holz­ver­bren­nung ist weit­aus schwie­ri­ger als die aus den Abga­sen der Kohle.

Beim welt­größ­ten Holz­kraft­werk in Eng­land möch­te man jähr­lich 8 Mill. Ton­nen abschei­den und ver­pres­sen, konn­te bis­her aber ledig­lich eine Abspal­tung von 27 Ton­nen in 90 Tagen erreichen.

Bei der Müll­ver­bren­nung ist die Pro­ble­ma­tik ähn­lich: Die größ­te Müll­ver­bren­nungs­an­la­ge Nor­we­gens (Hafs­lund Oslo Cel­sio) plant eine jähr­li­che Abschei­dung von 400.000 Ton­nen, schaff­te bis­lang aber nur ca. 1000 Ton­nen in etwa einem Jahr.
Das abge­spal­te­ne CO₂ nicht zu ver­pres­sen, son­dern zu nut­zen, trägt eben­falls nicht zum Kli­ma­schutz bei, da das CO₂ nach Ende der Nut­zung wie­der in die Atmo­sphä­re gelangt.

Der Atmo­sphä­re oder den Ver­bren­nungs­ga­sen CO₂ zu ent­zie­hen, ist im Übri­gen schon vom Ansatz her ver­fehlt: ent­fernt wer­den muss der Koh­len­stoff, nicht aber der Sau­er­stoff. Die natür­li­che Pho­to­syn­the­se macht vor, wie es rich­tig ist.

Unlogische Flickschusterei, die Klima und Umwelt schadet

Tech­nisch und wirt­schaft­lich hat die Tech­nik trotz Mil­li­ar­den För­der­mit­teln (allein in der EU) inter­na­tio­nal ver­sagt. Nur eine win­zi­ge Men­ge von 7,18 Mil­lio­nen Ton­nen im Jahr, vor allem aus der Erd­gas­auf­be­rei­tung, wird heu­te unter­ir­disch depo­niert. Die Methan­men­gen im Aus­maß eines CO₂-Äqui­va­len­tes von 4 Mrd. Ton­nen, die im Zuge der Erd­gas­pro­duk­ti­on vor der Ver­bren­nung jähr­lich in die Atmo­sphä­re gelan­gen, wer­den durch CCS sowie­so nicht erfasst.

Die Lösung: komplette Beendigung der Kohlenstoffverbrennung

Die Bun­des­re­gie­rung muss den Irr­weg CCS sofort ver­las­sen. Die dadurch frei wer­den­den immensen Mit­tel müs­sen ein­ge­setzt wer­den für:

  • Umstieg auf 100% Erneu­er­ba­re Ener­gien in allen Sek­to­ren bis 2030
  • Umstel­lung der Indus­trie auf kli­ma­freund­li­che Verfahren
  • Sanie­rung der Atmo­sphä­re durch Nut­zung der natür­li­chen Photosynthese:
  • Wie­der­vernäs­sung von Moo­ren und natur­na­he Auf­fors­tung, was — neben dem Kli­ma­schutz — auch dem Arten- und Bio­di­ver­si­täts­schutz dient.

Fast 70 Organisationen und Einzelpersonen unterstützen bereits unser Papier

Am 5. Juni 2023 wur­de das Papier zusam­men mit der Lis­te der Unter­zeich­nen­den an Bun­des­kanz­ler Scholz, Wirt­schafts­mi­nis­ter Habeck und Umwelt­mi­nis­te­rin Lem­ke versandt.

Eben­falls am 5. Juni 2023 wur­den die Medi­en durch eine Pres­se­mit­tei­lung informiert.

Weitere Unterstützer des Positionspapiers sind herzlich willkommen!

Ein mög­lichst gro­ßer Kreis, der sich auch an künf­ti­gen Akti­vi­tä­ten zum The­ma betei­li­gen wür­de, wäre sehr wert­voll und daher wün­schens­wert. Tei­len Sie uns Ihr Inter­es­se ein­fach form­los per E‑Mail an presse@energiewende-2030.de mit. Hier­für bedan­ken wir uns im Vor­aus!
Selbst­ver­ständ­lich ver­wen­den wir Ihre E‑Mail-Adres­se aus­schließ­lich, um Sie über unse­re Akti­vi­tä­ten im Zusam­men­hang mit dem The­ma CCS auf dem Lau­fen­den zu hal­ten. Eine ander­wei­ti­ge Ver­wen­dung Ihrer E‑Mail-Adres­se erfolgt nicht.