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Verleihung des Golden Planet Award 2023

Der RTEE freut sich ganz beson­ders dar­über, dass die Jury des Gol­den Pla­net Award 2023 auch in die­sem Jahr Per­so­nen und Orga­ni­sa­tio­nen aus­ge­zeich­net hat, die sich für den Umstieg auf 100% Erneu­er­ba­re Ener­gien engagieren.

Golden Planet Award 2023: Gewinnerfoto

Zu den Aus­ge­zeich­ne­ten gehören:


Die Ver­lei­hung des Gol­den Pla­net Awards 2023 führ­te die gemein­sa­me Initia­ti­ve der Erfolgs­ko­ope­ra­ti­on aus D.I.P.E.S.H., Voice-Aid Asso­cia­ti­on und Radio Frank­furt am Abend des 27. Okto­ber 2023 in den Sky­line-Stu­di­os in Frank­furt durch.

(Mit)Initiator der SolAHRtal-Initia­ti­ve Rai­ner Doe­men nahm als ein Emp­fän­ger des Gol­den Pla­net Award 2022 für das Baby des RTEE — die SolAHRtal-Initia­ti­ve – ger­ne an der gelun­ge­nen Zere­mo­nie der Preis-Ver­lei­hung teil. Er wohnt im Kreis Ahr­wei­ler, kennt die eegon und teil­te unse­rem Redak­ti­ons­team mit: 

“Die eegon zeigt in der Eifel und im Land­kreis Ahr­wei­ler seit mehr als einem Jahr­zehnt, wie sie mit ihren treu­en Mit­glie­dern mutig und gekonnt den Ener­gie­sys­tem­wech­sel — nicht sel­ten gegen schein­bar unüber­wind­ba­re Wider­stän­de – umsetzt. Mei­nes Erach­tens erhielt die eegon den begehr­ten Gol­den Pla­net Award 2023 für geleb­te Nach­hal­tig­keit zu Recht für ihren wohl kaum ver­gleich­ba­ren Ein­satz, Kli­ma schä­di­gen­de Treib­haus­gas­emis­sio­nen zu reduzieren.”

Rai­ner Doe­men, (Mit)Initiator der SolAHRtal-Initiative


Ganz­heit­lich betrach­tet dies EUROSOLAR-Vor­stän­din, Refe­ren­tin für Gemein­wohl-Öko­no­mie und Bür­ger­En­er­gie-Netz­wer­ke­rin Bea­te Peter­sen. Sie hebt hervor: 

„Bei­de Preisträger*innen set­zen voll­um­fäng­lich den Leit­satz des RTEE um: »100% EE bis spä­tes­tens 2030«.
Das von der eegon geleb­te Prin­zip »Ener­gie aus der Eifel — für die Eifel — orga­ni­siert von Bürger*innen für Bürger*innen« beinhal­tet auch die der Preis­trä­ge­rin Rus­la­na erwie­se­ner­ma­ßen wich­ti­gen Aspek­te der Erneu­er­ba­ren. Die­se sind zugleich Frie­dens- und Frei­heits­en­er­gien. Deren kur­ze Wege hal­ten zudem Wert­schöp­fung vor Ort und schaf­fen Resi­li­enz sowie Unabhängigkeit.“

Bea­te Peter­sen, EUROSOLAR-Vorständin

Abschlie­ßend eini­ge Impres­sio­nen von der Veranstaltung.

Verleihung eines Golden Planet Award 2023 an die eegon - Eifel Energiegenossenschaft eG.
Jubel bei Ruslana nach der Verleihung eines Golden Planet Award 2023 an sie.

Foto Cre­dits: Alle Bil­der ©Fabi­an Otto

7 Thesen-Papier zur Energiepolitik

Am Run­den Tisch hat sich eine Arbeits­grup­pe mit der Lek­tü­re von Sche­ers letz­tem und zusam­men­fas­sen­den Werk “DER ENERGETHISCHE IMPERATIV” befasst und dar­aus sie­ben The­sen entwickelt. 

Buch­co­ver: Her­mann Scheer, Quelle/Foto: privat-bpe

Die Zita­te stam­men aus Her­mann Scheer „Der Ener­gethische Impe­ra­tiv“, der auch gesell­schafts­struk­tu­rel­le Hin­ter­grün­de und Zusam­men­hän­ge der Ener­gie­po­li­tik ein­be­zieht. Bezü­ge zum aktu­ell noch sto­cken­den Ener­gie­wech­sel sind aktua­li­sie­rend und als „Check“ eingearbeitet.

1.) Schleusen auf für Energie aus Erneuerbaren Quellen (EE)

Das Fazit der Stel­lung­nah­me des Run­den Tisches Erneu­er­ba­re Ener­gien (RT-EE) zum Refe­ren­ten­ent­wurf des „Oster­pa­kets“ lautete:

„Es gibt nur noch eine Opti­on: Sämt­li­che Schleu­sen für die erneu­er­ba­ren Ener­gien müs­sen geöff­net wer­den. Die Büro­kra­tie muss weg. Die Bevöl­ke­rung ist auf­zu­ru­fen, völ­lig auto­nom zu han­deln: Nicht anders als wenn man sich eine Hei­zung oder eine Wasch­ma­schi­ne kauft, sol­len Solar­mo­du­le, Bat­te­rien, Lade­reg­ler und Wech­sel­rich­ter ange­schafft wer­den kön­nen. Alle, die es irgend ermög­li­chen kön­nen, sol­len allein, zusam­men mit Nach­barn, als Mie­ter­ge­mein­schaft, wie auch immer, Strom erzeu­gen. Wir benö­ti­gen jede erneu­er­ba­re Kilo­watt­stun­de, denn wir befin­den uns in einer Notlage.“

Damit hät­te die „Ent­fes­se­lung“ der Bür­ger­en­er­gie statt­ge­fun­den, die das Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie postuliert.

Es wür­de der Weg ein­ge­schla­gen, den Her­mann Scheer fol­gen­der­ma­ßen kenn­zeich­net: „Der poli­ti­sche Schlüs­sel für den Ener­gie­wech­sel besteht dar­in, den bestehen­den ener­gie­wirt­schaft­li­chen Hand­lungs­rah­men auf­zu­bre­chen. … Ein schnel­ler Ener­gie­wech­sel bedarf zahl­rei­cher auto­no­mer Akteu­re, die mit ihren Initia­ti­ven nicht war­ten wol­len und auch nicht abwar­ten müs­sen, was ande­re tun.“ (Scheer, S. 27)

Dass das Fazit des RT-EE von der Ener­gie­wen­de-Bewe­gung breit unter­stützt, geschwei­ge denn von der Bun­des­re­gie­rung auf­ge­grif­fen wor­den wäre, ist nicht der Fall. Den­noch ist es wert­voll, dass die­se Sät­ze im Raum und zur Ver­fü­gung ste­hen. Denn sie sind Hin­weis auf die Mög­lich­keit der Tür­öff­nung vom kon­ven­tio­nel­len Ener­gie­sys­tem mit dem ihm ent­spre­chen­den Rechts­rah­men hin zur Ent­wick­lung einer neu gear­te­ten Gesell­schaft: „sozia­le­re Ver­tei­lungs­ver­hält­nis­se, Pro­duk­ti­ons­wei­sen und wirt­schaft­li­che Struk­tu­ren“ (Scheer, S.166).

2.) Rahmen für raschen Energiewechsel: 100% EE

Gleich­zei­tig gibt es Ver­su­che, ein­zel­ne Ände­run­gen am bestehen­den Rechts-rah­men zu ver­an­las­sen, die den drin­gend erfor­der­li­chen expo­nen­ti­el­len Aus­bau der Erneu­er­ba­ren ansto­ßen könnten.

Bei­spiel­haft sei­en genannt

  • Clau­dia Kem­fert und ande­re Wissenschaftler*innen führ­ten mehr­fach an, dass die Ener­gie­wen­de nicht das Pro­blem, son­dern die Lösung ist und Ener­gie­spa­ren, ener­ge­ti­sche Sanie­rung sowie Strom und Wär­me aus Solar­ener­gie sowie erneu­er­ba­re Nah- oder Fern­wär­me­net­ze Ener­gie­kos­ten sen­ken und zudem Frie­dens-Ener­gien sind, sie­he:
    https://www.energiezukunft.eu/politik/nur-erneuerbare-energien-schaffen-frieden/
  • die von Anni­ka Joe­res und Susan­ne Götz­e­in ihrem Buch „Die Kli­ma-schmutz­lob­by, Emp­feh­lung in Kate­go­rie »Das poli­ti­sche Buch 2020« der Fried­rich-Ebert-Stif­tung »Wer wirk­lich wis­sen will, war­um das alles nicht so läuft mit Ener­gie­wen­de und Kli­ma­schutz, der kau­fe und lese die­ses Buch. Groß­ar­tig aber auch erschreckend!“
  • der von Hans-Josef Fell, Dr. Axel Berg und Prof.Dr. Eicke Weber an die Bun­des­re­gie­rung gerich­te­te Vor­schlag, das Amt eines/r „Bun­des­be­auf­trag­ten für Erneu­er­ba­re Ener­gien“ ein­zu­rich­ten, sie­he: https://hans-josef-fell.de/?s=Bundesbeauftragten+f%C3%BCr+Erneuerbare+Energien
  • die von Ingo Stuck­mann (Grü­ne, ZETT) u.a. erar­bei­te­te Lösungs­stu­die mit kon­kre­ten Vor­schlä­gen zur recht­zei­ti­gen und siche­ren Ener­gie-Unab­hän­gig­keit von Russ­land durch den schnel­len Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien und mas­si­ve Ener­gie-/Kos­ten­ein­spa­run­gen, sie­he: https://www.zeroemissionthinktank.org/

Regie­rungs­sei­tig beant­wor­tet wur­den alle die­se Ein­ga­ben nicht.
Ver­hin­dert wer­den konn­te die zunächst geplan­te Strei­chung der klei­nen Was­ser­kraft und der Bio­en­er­gie aus dem EEG. Dass dies abge­wehrt wur­de, ist erfreu­lich, steht aber in kei­nem Ver­hält­nis zu dem, was nötig wäre.

3.) Was dafür bisher getan wird
- und was rasch getan werden muss

Wäl­der bren­nen welt­weit, auch in Deutsch­land in bis­her nicht erleb­tem Aus­maß. Das Holz gibt sei­nen Koh­len­stoff­ge­halt in Form von CO2 in die Atmo­sphä­re. Was­ser, das bereits so knapp ist, dass vie­ler­orts die Feld­be­wäs­se­rung ein­ge­schränkt wird, muss in immensen Men­gen zum Löschen ver­wen­det wer­den. Die Moto­ren der Lösch­flug­zeu­ge und Hub­schrau­bern rei­chern die Luft zusätz­lich mit Kli­ma­ga­sen an. Die Lage ist ver­zwei­felt. Die Lösch­ak­ti­vi­tä­ten ver­stär­ken die Vor­aus­set­zun­gen für die nächs­ten Brän­de. Dies nur mal als uns gera­de nahe­lie­gen­des Beispiel.

Was macht die Bundesregierung:

  • Ener­gie­um­stel­lung im gro­ßen Stil auf LNG, den kli­ma­schäd­lichs­ten Brenn­stoff über­haupt. Das LNG-Beschleu­ni­gungs­ge­setz, das von Umwelt­auf­la­gen ent­bin­det, wird in Rekord­tem­po durch den BT gebracht: Bau und Inbe­trieb­nah­me der erfor­der­li­chen Ter­mi­nals an deut­schen Küs­ten wer­den ohne gewis­sen­haf­te Prü­fung der Fol­gen für Mit­welt, Öko­sys­tem und Kli­ma genehmigt.
  • Koh­le­aus­stiegs­ge­setz wird gekippt.
  • Atom­aus­stiegs­ge­setz wird gekippt.

Was macht die Bun­des­re­gie­rung (noch) nicht:

  • Das “Auf­bau­hil­fe-Fonds-Errich­tungs­ge­setz 2021“, wel­ches so aus der Zeit gefal­len ist, dass dar­in die Erneu­er­ba­ren Ener­gien nicht ein­mal vor­kom­men, wird nicht gekippt. Die­ses Gesetz ist in Stein gemei­ßelt und unver­än­der­lich? Dass dadurch das geplan­te Ener­gie­wen­de-Leucht­turm-Pro­jekt „Ahrtal wird Solar­tal“ ver­hin­dert wird, hält die Regie­rung offen­sicht­lich für angebracht.
  • Der Ukrai­ne-Krieg wur­de durch die Ener­gie­po­li­tik der Mer­kel-Regie­run­gen seit 2010 wesent­lich mit ver­ur­sacht, da die Aus­brem­sung der Erneu­er­ba­ren Ener­gien zur Abhän­gig­keit vom rus­si­schen Gas führ­te, was Putin den Auf­bau sei­ner Mili­tär­macht finan­zier­te. Die Ampel-Koali­ti­on hät­te die Mög­lich­keit, die­sen kli­ma- und außen­po­li­ti­schen Feh­ler mit sei­nen unab­seh­ba­ren Fol­gen zu kor­ri­gie­ren, indem sie den Aus­bau der Erneu­er­ba­ren maxi­mal for­ciert. Doch das Gegen­teil geschieht.
  • Außer dem Namens­zu­satz, den das Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um erhal­ten hat, sucht man die Sor­ge um das Kli­ma ver­geb­lich. Auf eine Anfra­ge des RTEE, ob die Bun­des­re­gie­rung beab­sich­ti­ge, ange­sichts der teil­wei­se durch deut­sche Waf­fen ver­ur­sach­ten kriegs­be­ding­ten zusätz­li­chen Treib­haus­gas­emis­sio­nen die Schrit­te zur Ein­hal­tung der Pari­ser Kli­ma­be­schlüs­se anzu­pas­sen, kam die Ant­wort, dass dies nicht beab­sich­tigt ist. Eine Begrün­dung für das Feh­len der Absicht gebe es nicht, sie­he: https://fragdenstaat.de/anfrage/klimawirkung-des-ukraine-krieges/#nachricht-710375
  • Bekannt­lich wur­de die einst blü­hen­de deut­sche Solar­in­dus­trie ver­nich­tet und damit auch begon­ne­ner Struk­tur­wan­del abge­würgt. Bei Lie­fer­eng­päs­sen für Solar-Kom­po­nen­ten ist man wei­ter auf das Aus­land ange­wie­sen. Regie­rungs-mit­glie­der berei­sen den Glo­bus, um Erd­gas und LNG zu akqui­rie­ren. Dass sie sich um die Besei­ti­gung von Solar-Eng­päs­sen bemü­hen, ver­nimmt man nicht.

In den Jah­ren nach 2010 wur­den ca. 100.000 Arbeits­plät­ze in der Solar­bran­che von den Mer­kel-Regie­run­gen gezielt ver­nich­tet. Die­se Fach­leu­te feh­len heu­te. Dass die Ampel-Regie­rung die Feh­ler ihrer Vor­gän­ger-Regie­run­gen kor­ri­giert, indem sie Aus­bil­dungs­pro­gram­me für Solar­teu­re orga­ni­siert und för­dert, erwar­tet man vergeblich. 

  • Dass Unter­neh­men eigen­in­itia­tiv wer­den und pra­xis­nah gestal­te­te Aus- bzw. Wei­ter­bil­dungs­kur­se anbie­ten, ist ein wei­te­res Bei­spiel dafür, dass die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger selbst die tra­gen­den und trei­ben­den Kräf­te der Ener­gie­wen­de sind — wenn sie nicht durch büro­kra­ti­sche Hür­den dar­an gehin­dert werden.
  • Wenn es um Weg­öff­nung und För­de­rung geht, denkt die Regie­rung nicht an die Erneu­er­ba­ren. Bezüg­lich Ein­be­zie­hung in die Über­ge­winn­be­steue­rung erin­nert sie sich ihrer sofort. Wer sich der überragenden/existenziellen Bedeu­tung der erneu­er­ba­ren Ener­gien bewusst ist, wird sie heu­te so bevor­zugt behan­deln, wie es die fos­si­len und ato­ma­ren Ener­gien seit Anbe­ginn ihrer Exis­tenz genie­ßen konnten.
  • Dass die in der EU-Erneu­er­ba­ren-Richt­li­nie vor­ge­schrie­be­ne Ermög­li­chung von Ener­gy Sha­ring und gemein­sa­mer Eigen­ver­sor­gung nicht in deut­sches Recht umge­setzt wur­de, ist ein Rechts­bruch, gegen den das Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie (BBEn) beim Euro­päi­schen Gerichts­hof Kla­ge ein­ge­reicht hat. Bis die­se zur Ver­hand­lung kommt, ist aller­dings mit einem Zeit­raum von 6 bis 7 Jah­ren zu rech­nen (so gear­tet ist das Rechts­we­sen). Als sich die Bil­dung der Ampel-Regie­rung anbahn­te, erwar­te­te man, dass es eine von deren ers­ten Hand­lun­gen sein wer­de, die­sen Rechts­bruch aus der Welt zu schaf­fen. In den Koali­ti­ons­ver­trag wur­de das auch auf­ge­nom­men, umge­setzt aber wei­ter­hin nicht. — Man ver­glei­che dies wie­der mit den Tem­pi, die im Fall von Wohl­ta­ten für die kon­ven­tio­nel­len Ener­gien hin­ge­legt werden!

4.) Status Quo: weiter so
fossil-atomar vor dezentral-erneuerbar?

Mit Unbe­dacht­heit, Unauf­merk­sam­keit, Ver­gess­lich­keit oder der­glei­chen lässt sich das Regie­rungs­han­deln nicht erklä­ren. Ganz offen­sicht­lich haben wir es mit einem sys­te­ma­ti­schen Vor­ge­hen zu tun, des­sen Prin­zip dar­in besteht, die kon­ven­tio­nel­le Ener­gie­er­zeu­gung zu bevor­zu­gen und die Erneu­er­ba­ren zu benach­tei­li­gen. Dabei han­delt es sich nicht um eine bloß inner­deut­sche Ange­le­gen­heit: Die EU-Taxo­no­mie hat Erd­gas und Atom völ­lig unge­recht­fer­tigt das Prä­di­kat „nach­hal­tig“ erteilt. Bill Gates (bei­spiel­haft für die Wall­street) hat sich mit dem Buch “Wie wir die Kli­ma­ka­ta­stro­phe ver­hin­dern” in die Dis­kus­si­on ein­ge­mischt, um die von ihm mit sehr viel Geld vor­an­ge­trie­be­ne „neue Gene­ra­ti­on klei­ner Atom­kraft­wer­ke“ ins Gespräch zu brin­gen. Die USA und Russ­land brin­gen sich bereits in Stel­lung, um das Erd­gas unter der Ark­tis, sobald es durch wei­te­ren Tem­pe­ra­tur­an­stieg zugäng­lich wird, zu bean­spru­chen und die­sen Anspruch mit mili­tä­ri­schen Mit­teln zu untermauern.

Dass dadurch die Kli­ma­er­hit­zung ins Uner­mess­li­che getrie­ben wird, spielt auf die­ser Ebe­ne kei­ne Rol­le. Man geht dort davon aus, dass es für jedes Pro­blem eine tech­ni­sche Lösung geben wird — viel­leicht nicht für die gesam­te der­zei­ti­ge Mensch­heit, aber für deren „hoch ent­wi­ckel­ten“ Teil. Im Übri­gen inter­es­siert sich das pro­fit­ori­en­tier­te Den­ken sei­nem gan­zen Wesen nach ohne­hin nicht wei­ter für die Zukunft, als eine Gene­ra­ti­ons­span­ne reicht. Dass die fos­si­len Brenn­stof­fe und das Uran bei Fort­set­zung des der­zei­ti­gen Ver­brauchs (die­se Mög­lich­keit jetzt nur mal als Denk­mo­dell unter­stellt) in 100 bis 150 Jah­ren zu Ende gehen wer­den und dass dann die Son­ne die ein­zi­ge Ener­gie­quel­le sein wird, dar­über machen sich die heu­te leben­den Pro­fi­teu­re kei­ne Gedanken.

Man muss davon aus­ge­hen, dass die Ampel-Regie­rung sich die­sen immer noch mäch­ti­gen Kräf­ten ange­passt hat. Das ist nicht wei­ter erstaun­lich, denn schon immer waren es die Wirt­schafts­ma­gna­ten, die hin­ter den par­la­men­ta­ri­schen Kulis­sen die Strip­pen gezo­gen haben. Die­se Kräf­te ver­brei­ten die Behaup­tung,  dass die Erneu­er­ba­ren nie­mals in der Lage sein wer­den, die gesam­te Ener­gie­be­reit­stel­lung zu über­neh­men. Klar­zu­stel­len, dass es sich hier­bei um Wunsch­den­ken einer Indus­trie  han­delt, die ihr Ende kom­men sieht, aber ver­sucht, es mög­lichst noch hin­aus­zu­schie­ben, wäre Auf­ga­be der Ampel­re­gie­rung, wird von die­ser aber nicht wahrgenommen.

5.) Paradigmenwechsel:
rasch dezentral-erneuerbar statt fossil-atomar

War­um wol­len die Ent­schei­der des über­kom­me­nen Energie‑, Wirt­schafts- und Poli­tik­sys­tems die Erneu­er­ba­ren Ener­gien nicht? — Ganz ein­fach: weil die­ses Sys­tem und die Erneu­er­ba­ren Ener­gien nicht kom­pa­ti­bel sind. Das bestehen­de Sys­tem ist zustan­de gekom­men durch Erfin­dun­gen und Tech­nik­ent­wick­lun­gen, die ihren Leis­tungs­gip­fel in der Instal­la­ti­on weni­ger gro­ßer zen­tra­lis­ti­scher Ein­hei­ten errei­chen. Ins­be­son­de­re die Pho­to­vol­ta­ik bringt völ­lig ent­ge­gen­ge­setz­te Gege­ben­hei­ten mit sich: Klein­tei­lig­keit, Dezen­tra­li­tät, Mil­lio­nen von Kleinerzeu­gen­den statt weni­ger Groß-kon­zer­ne. Die­ser Wech­sel kann sich unmög­lich in den Struk­tu­ren voll­zie­hen, die ent­spre­chend den Inter­es­sen der fos­si­len und ato­ma­ren Ener­gie­wirt­schaft her­vor­ge­bracht wurden.

Wie die im 19. Jahr­hun­dert ent­stan­de­ne Groß­in­dus­trie nicht in die Struk­tu­ren des auf Agrar­wirt­schaft und Hand­werk basie­ren­den Feu­da­lis­mus pass­te, son­dern die gesam­te Gesell­schaft radi­kal umwälz­te, bringt auch der Wech­sel auf die Erneu­er­ba­ren Ener­gien not­wen­dig völ­lig neue Struk­tu­ren mit sich. Die Ener­gie­be­reit­stel­lung wird von gro­ßen Tei­len der Bevöl­ke­rung eigen­ver­ant­wort­lich durch­ge­führt. Dies stärkt das Selbst­ver­trau­en von Mil­lio­nen von Indi­vi­du­en. Es kommt zu einer brei­ten Emanzipation.

In sol­chem Umfeld stirbt das Inter­es­se an schein­ba­rer Selbst­ver­wirk­li­chung durch Anhäu­fung unge­heu­rer mate­ri­el­ler Reich­tü­mer und ent­spre­chen­der Macht­aus­übung.  Die der­zei­ti­gen Magna­ten wol­len sich und ihren Daseins­stil aber nicht auf­ge­ben. Des­we­gen tun sie alles, um die Erneu­er­ba­ren klein zu hal­ten und ersin­nen Geschäfts­mo­del­le, um auch sie unter ihre Kon­trol­le zu brin­gen. Doch auch wenn dies teil­wei­se gelingt, blei­ben die EE für sie ein gefähr­li­cher Fak­tor. Mit  wach­sen­der Eman­zi­pa­ti­on wer­den sich Indi­vi­du­en der Kon­trol­le ent­zie­hen. Die Pho­to­vol­ta­ik ist — auch in unse­ren Brei­ten — bereits die bil­ligs­te Art, Strom zu erzeu­gen. Die EE sind kli­ma- und umwelt­freund­lich. Und was viel­leicht wich­ti­ger ist als alles ande­re: ihr „gesell­schaft­li­cher Wert“, wodurch sie zum „Kul­tur­gut“ wer­den. Scheer: „Mit der Mög­lich­keit der auto­no­men Ver­füg­bar­keit erneu­er­ba­rer Ener­gien wird Ener­gie vom blo­ßen Wirt­schafts- und Kon­sum­gut zum Kul­tur­gut. … Aus der >pas­si­ven Ener­gie­ge­sell­schaft<, mit immer weni­ger und dabei immer grö­ßer wer­den­den Anbie­tern einer­seits und gleich­ge­schal­te­ten und ver­plan­ten Ener­gie­kon­su­men­ten ande­rer­seits, wird die >akti­ve Ener­gie­ge­sell­schaft<, in der die Ener­gie­ver­sor­gung in wach­sen­dem Maße auto­nom erfolgt, in zahl­rei­chen neu­en Trä­ger­for­ma­ten.“  (S. 169) Dies wol­len die Spit­zen­kräf­te des bestehen­den Sys­tems unter allen Umstän­den verhindern.

6.) Einladung:
Mach/t mit für 100% EE ganz praktisch

Wäh­rend die vor der Wahl von den jet­zi­gen Regie­rungs­par­tei­en erweck­ten Erwar­tun­gen und gege­be­nen Ver­spre­chen wie Sand durch die Fin­ger rie­seln, wird die Bevöl­ke­rung eigen­stän­dig aktiv. Die Dyna­mik ist höchst erfreu­lich und enorm! Wir erle­ben einen Run auf Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen, wie schon lan­ge nicht mehr. Das ist die Dia­lek­tik der explo­die­ren­den Ener­gie­prei­se: End­lich erkennt die Bevöl­ke­rung, dass die Son­ne kei­ne Rech­nung schickt. Es reicht die Inves­ti­ti­on in PV-Anla­gen. Bis­her für den Bezug der Ener­gie aus fos­sil-ato­ma­ren Groß­kraft­wer­ken nöti­ge Brenn­stoff-Kos­ten ent­fal­len. Allein­schon des­halb rech­net sich die Inves­ti­ti­on in dezen­tral-erneu­er­bar, immer! 
Es geht um schnellst­mög­li­chen Umstieg: https://energiewende-2030.de/themen/

Man­che ver­kür­zen die War­te­zeit wegen über­las­te­ter Betrie­be, indem er oder sie selbst Hand anle­gen. Für das eige­ne Bal­kon­kraft­wer­k/Ste­cker­so­lar-Modul und auch für Gemein­schaft­lich finan­zier­te PV-Anla­gen auf kom­mu­na­len Dächern. Selbst­hil­fe bei der Instal­la­ti­on kann gera­de auch  in Bür­ger­En­er­gie-Genos­sen­schaf­ten  prak­tisch umge­setzt wer­den als „Mit­mach-PV“ oder etwa durch Sam­mel­be­stel­lun­gen von Ste­cker­so­lar­ge­rä­ten.  Gemein­schaft­lich erzeug­ten EE-Strom gemein­schaft­lich zu ver­mark­ten, Nah­wär­me­net­ze zu errich­ten, elek­tri­sche Nach­bar­schafts­autos ein­zu­füh­ren, sind wei­te­re Mög­lich­kei­ten, die sich im Zuge der Ener­gie­wen­de eröff­nen, und sowohl das Kli­ma schüt­zen als auch den Geld­beu­tel und den Zusam­men­halt in Nach­bar­schaf­ten stärken.

Der Solar­ener­gie För­der­ver­ein (SFV) und „Metro­pol Solar“ unter­stüt­zen die­se Bewe­gung vor­bild­lich, indem sie z.B. Nach­bar­schafts-Solar­par­ties orga­ni­sie­ren und Solarberater*innen aus­bil­den. Das sind Ansät­ze, aus denen sich viel ent­wi­ckeln kann! Sie soll­ten sich flä­chig über das gan­ze Land aus­brei­ten.
„Die zur Ablö­sung der kon­ven­tio­nel­len Ener­gien füh­ren­de tech­no­lo­gi­sche Revo­lu­tio­nie­rung der Ener­gie­ver­sor­gung kann sich nur über vie­le unab­hän­gi­ge Initia­ti­ven an vie­len Plät­zen ent­fal­ten, nicht über eine tech­no­kra­tisch durch­ge­führ­te Pla­ni­fi­ka­ti­on durch poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Ent­schei­dungs­eli­ten, die die­sen Pro­zess zeit­lich und räum­lich gestaf­felt orga­ni­sie­ren.“ (S. 159) Und: „Die Men­schen haben deren [der erneu­er­ba­ren Ener­gien] ele­men­ta­res Poten­zi­al erkannt, mehr als es den meis­ten Regie­run­gen bewusst ist und als es die über­kom­me­ne Ener­gie­wirt­schaft wahr­neh­men will.“ (Scheer, S. 259)

7.) Wichtig: Das Spiel durchschauen

Aktu­ell kommt es dar­auf an, dass die Energiewende-Akteur*innen sich Klar­heit dar­über ver­schaf­fen, wie das Wirt­schafts- und Poli­tik­sys­tem mit psy­cho­lo­gisch raf­fi­niert aus­ge­klü­gel­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Hand­lungs­me­tho­den funk­tio­niert. Unaus­ge­spro­chen steht dahin­ter die Absicht “Wach­se oder wei­che”: — Wach­sen der fos­sil-ato­ma­ren, Wei­chen der erneu­er­ba­ren Energien.

 Die in den 1990er Jah­ren betrie­be­ne offe­ne Ableh­nung der Erneu­er­ba­ren wird heu­te von einer Befür­wor­tung abge­löst, die sich aller­dings „mehr in Wor­ten als im Den­ken und in Taten“ abspielt. „Voll­mun­di­ge Bekennt­nis­se von Regie­run­gen und Ener­gie­kon­zer­nen, in denen der Ein­druck vol­len Enga­ge­ments für erneu­er­ba­re Ener­gien geweckt wird, trü­ben den Blick für die prak­ti­schen Prio­ri­tä­ten.“ (Scheer, S. 10). Dies beschreibt die aktu­el­le Situa­ti­on treffend.

Das Spiel bes­ser zu durch­schau­en,
 kann als unse­re der­zeit wich­tigs­te Auf­ga­be bezeich­net wer­den. Die­ser Durch­blick ist nötig, um ein Wirt­schaf­ten „wei­ter so“ mit sei­nen ver­hee­ren­den Fol­gen zu vermeiden. 

Aktuelle Praxis-Beispiele:

  • Der unsäg­li­che Hin­ter­zim­mer-Deal der Regie­rung mit RWE zum Dorf Lüt­zer­ath im Rhei­ni­schen Braun­koh­le-Revier wird nach außen als Erfolg für den Kli­ma­schutz ver­kauft, weil RWE bereit ist, schon  2030 aus der Koh­le aus­zu­stei­gen. Dass RWE bis dahin aber die glei­che Koh­len­men­ge ver­bren­nen darf, die bis 2038 vor­ge­se­hen war, zeigt den Betrug. Die­se Lösung ist für das Kli­ma sogar noch schlech­ter, weil die Treib­haus­ga­se schnel­ler emit­tiert wer­den als bei einem Aus­stieg 2038.

    Dass auch das Dorf Lüt­zer­ath für Braun­koh­le nicht abge­bag­gert wer­den muss­te, zei­gen zahl­rei­che hier gesam­mel­te wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en: https://www.alle-doerfer-bleiben.de/
  • Das Dorf Pödel­witz nahe Leip­zig wur­de durch lang­jäh­ri­gen  Wider­stand und lösungs­ori­en­tier­te Gesprä­che geret­tet. Doch war­um muss­ten Tau­sen­de von Men­schen ihre Frei­zeit und ihr Geld hier­für opfern, wo es doch Auf­ga­be der Regie­rung wäre, für das Wohl der Bürger*innen zu sor­gen? 

    Das Bünd­nis „Alle Dör­fer Blei­ben Halle/Leipziger Land“, ehe­mals „Pödel­witz Bleibt!“, hat die Geschich­te des Wider­stan­des rund um Pödel­witz fest­ge­hal­ten und illus­triert. Pödel­witz Pla­kat (alle-doerfer-bleiben.de) 
  • Car­bon Cap­tu­re and Sto­rage (CCS⁠) ist die Behaup­tung, CO2 aus Pro­zes­sen abzu­son­dern oder im Nach­gang aus der Atmo­sphä­re wie­der ein­zu­fan­gen, um es dann zu „ver­pres­sen“. Dies ist mit hohen Kos­ten sowie auch enor­mem Technik‑, Roh­stoff- und Ener­gie­auf­wand ver­bun­den und zudem unge­klärt, ob und wie dau­er­haft und voll­stän­dig das ein­ge­la­ger­te CO2 im soge­nann­ten „Geo­lo­gi­schen Spei­cher“ verbleibt.

Vertiefende Quellen:

Umweltbundesamt:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/gewaesser/grundwasser/nutzung-belastungen/carbon-capture-storage#grundlegende-informationen

Bürgerinitiativen:

https://keinco2endlager.de/aktuell/

http://berliner-wassertisch.info/informationsblatt-zu-carbon-capture-and-storage-ccs/

„Golden Planet“ an den RT EE verliehen

Am 11. Novem­ber wur­de einer von neun Unter­neh­mer-Awards „The Gol­den Pla­net“ an den Run­den Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien ver­lie­hen. Gewür­digt hat die Jury des­sen Kind „SolAHRtal-Initia­ti­ve“.

Preisverleihung "Golden Planet"
V.l.n.r.: Robin Jassoy (Parents for Future), Prof. Dr. Eberhard Waffenschmidt (RT EE), Rainer Doemen (RT EE), Beatrice Bednarz (Scientists for Future), ???, Stefan Gsänger (Parents for Future), Janine O’Keefe (Fridays for Future)
V.l., nur erkenn­ba­re Per­so­nen: Robin Jas­soy (Par­ents for Future), Prof. Dr. Eber­hard Waf­fen­schmidt (Vor­sit­zen­der des Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land e. V.), Rai­ner Doe­men (RT EE), Bea­tri­ce Bednarz (Sci­en­tists for Future), Dr. Bert Dros­te-Fran­ke (IQIB, For­schungs­pro­jekt EnAHR­gie), Ste­fan Gsän­ger (Initia­tor World­Re­new­Day), Jani­ne O’Keefe (Fri­days for Future)

Zum ers­ten Mal ver­lieh die Erfolgs­ko­ope­ra­ti­on The Radio Group, Radio Frank­furt, die Voice-Aid Asso­cia­ti­on und die D.I.P.E.S.H.  den Unter­neh­mer-Award: „The Gol­den Pla­net“ für geleb­te Nach­hal­tig­keit. Die Ver­lei­hung fand am 11. Novem­ber 2022 in den Sky­line Stu­di­os von Radio Frank­furt im City-Gate Tower in Frank­furt am Main statt.

Der Award wur­de an neun aus­ge­wähl­te Unter­neh­men und Per­so­nen ver­lie­hen, die in der Ver­gan­gen­heit ein unglaub­li­ches Enga­ge­ment für unse­ren Pla­ne­ten und des­sen Erhalt zeig­ten. Die Aus­wahl­kri­te­ri­en für den Award sind die Ein­zig­ar­tig­keit, der gesell­schaft­li­che Mehr­wert, ver­bun­den mit dem Ein­fluss für die Allgemeinheit.

Auch der Run­de Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien (RT EE) zählt zu den Preis­trä­gern, und zwar für sein Kind „SolAHRtal-Initia­ti­ve“. Gemein­sam beschlos­sen Mit­glie­der des RT EE und der SolAHRtal-Initia­ti­ve, dass Rai­ner Doe­men den Preis ent­ge­gen­neh­men soll­te.
Damit wür­dig­ten die Grup­pen sein uner­müd­li­ches inno­va­ti­ves, pro­jekt- und ziel­ori­en­tier­tes Vorgehen.

Neben Rai­ner Doe­men nah­men zahl­rei­che wei­te­re Mit­ar­bei­ten­de vom Run­den Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien an der Ver­an­stal­tung teil.

Der Golden Planet

Rai­ner Doe­men erkann­te nach der ver­hee­ren­den Flut­ka­ta­stro­phe im Ahrtal die ein­ma­li­ge Chan­ce, den Wie­der­auf­bau des zer­stör­ten Gebie­tes nur mit Erneu­er­ba­ren Ener­gien zu gestal­ten. Er initi­ier­te inno­va­tiv und krea­tiv mit wei­te­ren (Mit)Initiatoren des RT EE die pro­jekt­ähn­li­che Arbeits­wei­se der „SolAHRtal-Initia­ti­ve“. Schnell fan­den über 40 Expert*innen unter­schied­li­cher Fach­rich­tun­gen zusam­men. Sie erar­bei­te­ten in spe­zi­ell zuge­schnit­te­nen Pro­jekt­ar­beits­grup­pen ehren­amt­lich das kom­mu­nal­po­li­tisch gefor­der­te PROJEKT „Nach­hal­ti­ger Wie­der­auf­bau und Nut­zung rege­ne­ra­ti­ver Ener­gien im Kreis Ahr­wei­ler“.

Weitere Impressionen der Preisverleihung

Golden Planet Award
Quer­schnitt „Run­der Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien“, erwei­tert um Akteu­re der „SolAHRtal-Initia­ti­ve“
V.l.: Jür­gen Eiselt (Euro­päi­sche Ener­gie­wen­de Com­mu­ni­ty e.V.), Prof. Dr. Eber­hard Waf­fen­schmidt (Vor­sit­zen­der des Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land e. V.), Ste­fan Gsän­ger (Initia­tor World­Re­new­Day), Dr. Bert Dros­te-Fran­ke (IQIB, For­schungs­pro­jekt EnAHR­gie), Robin Jas­soy (Par­ents for Future), Bea­tri­ce Bednarz (Sci­en­tists for Future), Petra Wil­den­hain (Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de der Pro­kon eG (Pro­jekt­grup­pe Windkraft))Janine O’Keefe (Fri­days for Future), Ger­hard Her­get (Auf­sichts­rats­mit­glied Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie e.V.), Rai­ner Doe­men (RT EE)
Quer­schnitt „Run­der Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien“
V.l.: Jani­ne O’Keefe (Fri­days for Future), Rai­ner Doe­men (RT EE), Prof. Dr. Eber­hard Waf­fen­schmidt (RT EE), Jür­gen Eiselt (1. Vor­sit­zen­der Euro­päi­sche Ener­gie­wen­de Com­mu­ni­ty e.V.), Jür­gen Vos­kuhl (Euro­päi­sche Ener­gie­wen­de Com­mu­ni­ty e.V.), Astrid Are­ns (D.I.P.E.S.H. / Voice Aid Asso­cia­ti­on), Ger­hard Her­get (Auf­sichts­rats­mit­glied Bünd­nis Bür­ger­en­er­gie e.V.), Ste­fan Gsän­ger (Par­ents for Future)
Alle Preis­trä­ger (bzw. Stell­ver­tre­ter)
Hin­te­re Rei­he v.l.: Caro­li­ne Mun­te (Die Koope­ra­ti­ve), Chris­toph Graul (Die Koope­ra­ti­ve), Andre­as Herr­mann,
Neil Azz­am, Rai­ner Doe­men (RT EE), Eddy Karim
Vor­de­re Rei­he v.l.: Ste­phan Schwenk (The Radio Group), Astrid Are­ns, Bernd Rol­ler (Radio Holi­day), Jani­ne O’Keeffe (Fri­days for Future)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Ver­an­stal­tung von D.I.P.E.S.H.

Bildnachweis

Alle Bil­der © Fabi­an Otto.

Ahrtal? Solahrtal! Der Projektvorschlag der SolAHRtal-Initiative

Aus dem Ahrtal soll auch ein Solar­tal wer­den. Wie das gehen kann, ist in die­sem Pro­jekt­vor­schlag der SolAHRtal-Initia­ti­ve beschrieben.
Wie ist der aktu­el­le Stand?

Referentenentwurf zum Osterpaket

Der Run­de Tisch EE hat eine ers­te Ein­schät­zung zum Refe­ren­ten­ent­wurf des Oster­pa­kets vor­ge­legt. Die vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men gehen in die rich­ti­ge Rich­tung, grei­fen aller­dings noch viel zu kurz.

Die Sprink­ler­alarm­knöp­fe zei­gen an, wor­um es geht: Unse­re Erde wird zu heiß, wenn wir so wei­ter­ma­chen, wie bis­her. Lang­sam ergreift die­se Erkennt­nis auch Ver­ant­wor­tung tra­gen­de Poli­ti­ker. Doch noch zu sehr sind sie gefan­gen in den alten Vor­schrifts­wer­ken, die eher dazu ange­tan sind, gro­ße Schrit­te in Rich­tung Kli­ma­neu­tra­li­tät zu ver­hin­dern. Der Ent­wurf des Oster­pa­kets ist nicht der gro­ße Wurf. Es muss aber einer wer­den, wol­len wir das klei­ne Zeit­fens­ter unse­rer Ände­rungs­mög­lich­kei­ten nicht ver­pas­sen, wie uns der Report des IPCC nahelegt.

So haben sich Mit­glie­der des Redak­ti­ons­krei­ses ers­te Gedan­ken zu den Grund­aus­sa­gen des Refe­ren­ten­ent­wurfs gemacht, die Sie in der Pres­se­mel­dung lesen können.

Stellungnahme des Runden Tisches zum Osterpaket

Der Run­de Tisch hat in einem Schrei­ben an die Bun­des­re­gie­rung sei­ne wich­tigs­ten Punk­te in Bezug auf die Erneu­er­ba­re Ener­gie­er­zeu­gung dargelegt.

Das Schrei­ben benennt zehn Punk­te, die für einen Umstieg auf Erneu­er­ba­re Ener­gien bis 2030 unum­gän­lich sind. 

Dar­un­ter befin­den sich zum Bei­spiel der Büro­kra­tie­ab­bau, die Besei­ti­gung von Aus­bau­de­ckeln und ande­ren Restrik­tio­nen, eine gewinn­brin­gen­de Ein­spei­se­ver­gü­tung für alle EE-Arten und die För­de­rung von Speichern.

Als Schlüs­sel­punk­te für das Gelin­gen der Ener­gie­wen­de wer­den die Ent­fes­se­lung der Bür­ger­en­er­gie und die soge­nann­te Kom­bi­kraft­werks­ver­gü­tung gesehen.

Die gan­ze Stel­lung­nah­me kön­nen Sie in unse­rer Pres­se­mel­dung lesen.

Stoppt Atom und Gas

In der EU gibt es Bestre­bun­gen, die Ener­gie­er­zeu­gung aus Atom und Erd­gas noch lan­ge fort­zu­set­zen. So sol­len bei­de Ener­gie­for­men in der EU-Taxo­no­mie als nach­hal­tig und damit för­de­rungs­wür­dig ein­ge­stuft wer­den. Die Ent­sche­dung dar­über ist am 22. Dezem­ber 2021 auf das kom­men­de Jahr ver­scho­ben worden.

Wie wir schon in unse­rer Pres­se­mel­dung vom 9. Dezem­ber erwähnt haben, ist die­ser Vor­stoß „eine Kampf­an­sa­ge der alten Ener­gie­mäch­te an die Adres­se der rege­ne­ra­ti­ven Indus­trien“. Jeder Euro, der für Atom und Gas aus­ge­ge­ben wird, fehlt der schnel­len Ent­wick­lung der Erneu­er­ba­ren Ener­gie­er­zeu­gung.
Da nun die Ent­schei­dung ver­scho­ben wor­den ist, besteht noch wei­ter die Gele­gen­heit, sich der Peti­ti­on von Sven Gie­gold anzu­schlie­ßen, die das Green­wa­shing stop­pen will.

In die­sem Zusam­men­hang erscheint auch die Suche nach einem End­la­ger für ato­ma­ren Müll in Deutsch­land in einem neu­en düs­te­ren Licht. Lesen Sie dazu den Bei­trag unse­res RT-Mit­glieds Christ­fried Lenz im Online-Maga­zin „pv-maga­zi­ne“.

Klimaschutz — zu teuer?

Immer wie­der ist davon die Rede, dass Kli­ma­schutz nicht bezahl­bar sei. Fri­days for Future räumt mit die­sem Miss­ver­ständ­nis auf und zei­gen, dass kein Kli­ma­schutz noch viel teu­rer ist.

Lesen Sie die Stel­lung­nah­me, um zu erfah­ren, dass
- die Erzäh­lung vom zu teu­ren Kli­ma­schutz ein Mär­chen ist,
- vor­han­de­ne Gel­der nicht den fos­si­len Ener­gien, son­dern den Erneu­er­ba­ren zugu­te kom­men müs­sen,
- Inves­ti­tio­nen in Erneu­er­ba­re auch Arbeits­plät­ze schaffen.

Zukunft — schaffen wir heute

Am ver­gan­ge­nen Mon­tag, dem 9. August 2021, hat das IPCC den 1. Teil sei­nes 6. Sach­stands­be­richt ver­öf­fent­licht. Die­ser Teil trägt den Titel „Cli­ma­te Chan­ge 2021: The Phy­si­cal Sci­ence Basis“. Es geht also dar­in um die phy­si­ka­li­schen Grund­la­gen zum Klimawandel.

Lesen Sie hier unse­re Stel­lung­nah­me dazu.

Bild/Quelle: Solar­ener­gie­för­der­ver­ein Deutsch­land e. V.

Die dra­ma­ti­schen Wet­ter­ex­tre­me mit Hoch­was­ser­ka­ta­stro­phen in Deutsch­land, Chi­na, Indi­en, Afri­ka und Rekord-Brän­den im Mit­tel­meer­raum, in Kana­da und im Wes­ten der USA zei­gen, dass wir auf Kräf­te set­zen müs­sen, die ver­stan­den haben und zukunfts­fä­hig umsteu­ern wol­len!
Wis­sen­schaft­lich klar for­mu­lier­te Fak­ten – wie im kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten IPCC-Bericht — sind zu beach­ten und viel­fäl­ti­ge Emp­feh­lun­gen, um die Arten- & Kli­ma­ka­ta­stro­phe noch abzu­mil­dern, müs­sen schnellst­mög­lich in poli­ti­sche Rah­men­set­zun­gen mün­den und von uns allen gemein­sam umge­setzt wer­den (wol­len).

Klartext im aktuellen IPCC-Bericht/AR6 WGI Report

  • Die Wis­sen­schaft ist sich siche­rer denn je: Der Ein­fluss des Men­schen ist ein­deu­tig für die Erwär­mung von Atmo­sphä­re, Oze­an und Land­flä­chen ver­ant­wort­lich. Wir Men­schen ver­set­zen den Pla­ne­ten in einen dau­er­haft ver­än­der­ten Zustand.
  • Die Wis­sen­schaft­ler sind sich einig, dass in naher Zukunft zusätz­lich zum CO₂-Aus­stoß auch der Aus­stoß wei­te­rer Treib­haus­ga­se gesenkt wer­den muss, ins­be­son­de­re des extrem kli­ma­schäd­li­chen Methans.
  • Im Hier und Jetzt aktiv zu wer­den ist bil­li­ger, als spä­ter die Kos­ten der Untä­tig­keit beim Kli­ma­schutz zu bezah­len. Die Bun­des­re­gie­rung und Regie­run­gen welt­weit müs­sen auf­ge­for­dert wer­den — wir brau­chen trans­pa­ren­te Klimaschutzpläne!
  • Jedes Zehn­tel­grad Erwär­mung ist ein Risi­ko für uns und unse­re Erde. Jede Maß­nah­me zur Begren­zung der Emis­sio­nen bringt uns dage­gen einen Schritt näher an eine siche­re und lebens­wer­te Zukunft.
  • Schnel­le Ver­än­de­run­gen sind nötig, damit die welt­wei­ten Emis­sio­nen bis 2030 hal­biert wer­den kön­nen. War­ten ist kei­ne Option. 

Text Kernaussagen/Quelle: Kli­ma-Alli­anz Deutschland

100% EE bis 2030

Auch wir am bun­des­wei­ten „Run­den Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien“ (RT-EE) wis­sen seit Jah­ren, dass der Umbau der Ener­gie­wirt­schaft auf Erneu­er­ba­re Ener­gien „alter­na­tiv­los“ ist und schnellst­mög­lich erfol­gen muss. Des­halb unter­füt­ter­ten wir unse­ren dort am 8. Mai 2020 ein­stim­mig ver­ab­schie­de­ten Leit­satz: „100% EE bis spä­tes­tens 2030“ mit kur­zen Arbeits­pa­pie­ren zur Energie‑, Wär­me- und Ver­kehrs­wen­de. Unse­re Emp­feh­lun­gen — von über 25 dort regel­mä­ßig bera­ten­den Initiativen/NGOs — an die Gesetz­ge­ben­den sind zeit­nah umsetz­bar. Die­se unter­stüt­zen das gemein­sa­me Ziel, die Arten- Kli­ma­kri­se prio­ri­tär auf die poli­ti­sche Agen­da zu set­zen und deren Abmil­de­rung tat­kräf­tig mit umzu­set­zen, um das Aus­maß von Kli­ma-Kata­stro­phen (aktu­ell: z. B. die Flut­ka­ta­stro­phe im Land­kreis Bad Neu­en­ahr-Ahr­wei­ler mit weit über 150 Todes­op­fern) abzu­schwä­chen, bezie­hungs­wei­se auf wei­te­re Kli­ma­ka­ta­stro­phen best­mög­lich vor­be­rei­tet zu sein.

Wiederaufbau nur erneuerbar und gemeinsam

Dies und der Wie­der­auf­bau gehen nur erneu­er­bar und gemein­sam. Auf dazu aktu­ell erfolg­te Akti­vi­tä­ten der am RT-EE enga­gier­ten Initiativen/NGOs neh­men wir Bezug. Dabei sind die über Jahr­zehn­te gewach­se­ne Exper­ti­se und Netz­wer­ke eben­so unver­zicht­bar… wie die Umset­zung wich­ti­ger gesetz­li­cher Rah­men auch zu nut­zen und schnellst­mög­lich umzusetzen.

Klimaschutz machen statt „weiter so“

Längst schon zei­gen NGOs Alter­na­ti­ven auf – eini­ge Bei­spie­le, von denen es vie­le mehr gibt:

Flutkatastrophe: Wiederaufbau ja — und zwar erneuerbar!

Zer­stö­rung und Ver­lus­te, die die Flut­ka­ta­stro­phe in Deutsch­land, Bel­gi­en, Luxem­burg und den Nie­der­lan­den ver­ur­sacht hat, sind ver­hee­rend. Die Schä­den zei­gen uns, dass die Kli­ma­kri­se viel näher ist, als wir uns das bis­her vor­stel­len konn­ten.
Was muss sich an der Ener­gie­ver­sor­gung und dem Ener­gie­sys­tem ändern? Wie kön­nen wir alle dazu beitragen?

Wir als Nicht­be­trof­fe­ne kön­nen nur ahnen, was Men­schen emp­fin­den, deren Freun­de oder Bekann­te plötz­lich aus dem Leben geris­sen wur­den oder sogar bis­lang ver­misst sind. Ganz Vie­le haben ihr Zuhau­se und ihr kom­plet­tes Hab und Gut ver­lo­ren. Auch Haus­tie­re sind ertrun­ken. Es ist schreck­lich und furcht­bar trau­rig.
Wir spre­chen ins­be­son­de­re den trau­ern­den Fami­li­en unser Mit­ge­fühl aus.

Hoff­nungs­schim­mer bringt die Gemein­schafts­bil­dung, die in der Kata­stro­phe statt­ge­fun­den hat. Bevor Hilfs­kräf­te anrück­ten, teil­ten Nach­barn ihren letz­ten Kaf­fee mit­ein­an­der oder küm­mer­ten sich um die Roll­stuhl­fah­re­rin von nebenan.

Staat­li­che Ebe­nen sind ihrer Für­sor­ge­pflicht offen­bar nur man­gel­haft gerecht gewor­den. Da ist Luft nach oben. Ganz gro­ßer Dank und Respekt gebührt allen, die beim Ber­gen und Auf­räu­men tat­kräf­tig mit anpa­cken – ins­be­son­de­re den Hilfs­kräf­ten, die bis zur Erschöp­fung im Dau­er­ein­satz waren und sind und ihr eige­nes Leben ris­kier­ten, um Men­schen zu ret­ten. Dank auch allen Hel­fer, die spon­tan aus dem gan­zen Land anreis­ten, um zu hel­fen, mit anzu­pa­cken und zu spenden.

Ist „alles so wie früher“ wirklich sinnvoll?

Mit ein wenig zeit­li­chem Abstand zur Kata­stro­phe rückt der Wie­der­auf­bau in den Fokus.

Nicht nur die Wis­sen­schaft, son­dern auch die Ver­si­che­rungs­wirt­schaft sagt ganz klar, dass die Häu­fig­keit und Inten­si­tät der­ar­ti­ger Unwet­ter in Deutsch­land bereits zuge­nom­men hat und eine wei­te­re Zunah­me zu erwar­ten ist.
Also: eine der­ar­ti­ge Flut­ka­ta­stro­phe kann sich jeder­zeit wie­der­ho­len und auch noch schlim­me­re Aus­wir­kun­gen haben. Wenn in den Medi­en von einem „Jahr­hun­dert­hoch­was­ser“ gespro­chen wird, kann die­ses „Jahr­hun­dert“ schon mor­gen vor­bei sein!

Bei Repa­ra­tu­ren und Neu­auf­bau ist die­se Zukunfts­aus­sicht unbe­dingt zu berücksichtigen!

Das konventionelle Energiesystem hat in zweifacher Hinsicht versagt

  • 80% der Treib­haus­ga­se stam­men aus der fos­si­len Ener­gie­er­zeu­gung. Sie ist also haupt­ver­ant­wort­lich für die Kli­ma­er­hit­zung und damit Grund­ver­ur­sa­cher der aktu­el­len Katastrophe.
  • Die kon­ven­tio­nel­le Ener­gie­ver­sor­gung ist zen­tra­lis­tisch struk­tu­riert, das Sys­tem wur­de bei der Flut­ka­ta­stro­phe schwer beschä­digt. Die­sel­ge­ne­ra­to­ren sind auch nur ein Not­be­helf.
    Tau­sen­de von Kun­den war­ten also nun hilf­los auf die Wie­der­her­stel­lung der Ener­gie­ver­sor­gung, ohne zu wis­sen, wie lan­ge dies dau­ern wird. 

Erneuerbare Energien haben erhebliche Vorteile

  • Erneu­er­ba­re Ener­gien erzeu­gen kei­ne Treib­haus­ga­se.
  • Das auf erneu­er­ba­re Ener­gien basie­ren­de neu­en Ener­gie­sys­tem besitzt eine dezen­tra­le Struk­tur.
    Das Haus, das eine PV-Anla­ge auf dem Dach und Bat­te­rien mit Lade­reg­ler und Wech­sel­rich­ter auf dem Dach­bo­den hat, ist unab­hän­gig: Solan­ge nicht das gan­ze Gebäu­de zusam­men­bricht, ist die Strom­ver­sor­gung gewährleistet.
  • Erneu­er­ba­re Ener­gien sind resi­li­en­ter: Selbst der extre­me Regen hat PV-Anla­gen nicht beschädigt. 

Was jetzt zu tun ist

Aus dem Gesag­ten erge­ben sich unse­re nach­fol­gen­den Emp­feh­lun­gen für die betrof­fe­nen Men­schen vor Ort.
Nicht­be­trof­fe­ne bit­ten wir, unse­re For­de­run­gen zu unterstützen:

  • Haus­be­sit­zer kön­nen eigen­ak­tiv wer­den und sich unab­hän­gig machen, statt auf die Wie­der­her­stel­lung der zen­tra­lis­ti­schen Ver­sor­gung zu war­ten – im Inter­es­se des Kli­mas und der eige­nen Sicher­heit!
    Die soli­da­ri­sche Zusam­men­ar­beit in der schlimms­ten Not und jetzt beim Auf­räu­men kann sich ver­ste­ti­gen durch gemein­sa­me nach­bar­schaft­li­che Strom­ver­sor­gung durch erneu­er­ba­re Ener­gien.
    Eine Peti­ti­on im Inter­net for­dert genau das. Unter­stüt­zen Sie die Peti­ti­on!
  • Eben­so wie das kon­ven­tio­nel­le zen­tra­lis­ti­sche Strom­sys­tem hat sich der Staat als zuver­läs­si­ger Kata­stro­phen­schüt­zer dis­qua­li­fi­ziert. Offen­bar ist – in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels – auf die bis­he­ri­gen Struk­tu­ren kein Ver­lass mehr. Eigen­in­itia­ti­ve und Nach­bar­schafts­hil­fe wer­den umso wichtiger!
  • Die Men­schen in den Kata­stro­phen­ge­bie­ten müs­sen jetzt fach­lich bera­ten wer­den, wie die dezen­tra­le Ver­sor­gung mit erneu­er­ba­rem Strom, und mit Wär­me durch Wär­me­pum­pen und Solar­ther­mie prak­tisch auf­zu­bau­en ist. Hier­für sind die Ener­gie­agen­tu­ren der bei­den am schwers­ten betrof­fe­nen Län­der prä­de­sti­niert, also die Ener­gie­agen­tur Rhein­land-Pfalz und zur­zeit auch noch die EnergieAgentur.NRW.
    Die Lan­des­re­gie­rung in NRW hat beschlos­sen, die EnergieAgentur.NRW zum 31.12.2021 auf­zu­lö­sen. Gera­de jetzt, nach der ver­hee­ren­den Flut­ka­ta­stro­phe (die sich jeder­zeit wie­der­ho­len kann!), sehen wir ganz deut­lich, wie wich­tig die­se Orga­ni­sa­ti­on ist. Denn die Men­schen, die Kom­mu­nal-Ver­wal­tun­gen und die Wirt­schaft in den Kata­stro­phen­ge­bie­ten brau­chen drin­gend eine kom­pe­ten­te Energieberatung.