Der RTEE freut sich ganz besonders darüber, dass die Jury des Golden Planet Award 2023 auch in diesem Jahr Personen und Organisationen ausgezeichnet hat, die sich für den Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien engagieren.
die ukrainische Künstleruin Ruslana, insbesondere für die Initiative Renewables4Ukraine; sie ist Global100RE-Botschafterin für 100% Erneuerbare Energien weltweit.
(Mit)Initiator der SolAHRtal-Initiative Rainer Doemen nahm als ein Empfänger des Golden Planet Award 2022 für das Baby des RTEE — die SolAHRtal-Initiative – gerne an der gelungenen Zeremonie der Preis-Verleihung teil. Er wohnt im Kreis Ahrweiler, kennt die eegon und teilte unserem Redaktionsteam mit:
“Die eegon zeigt in der Eifel und im Landkreis Ahrweiler seit mehr als einem Jahrzehnt, wie sie mit ihren treuen Mitgliedern mutig und gekonnt den Energiesystemwechsel — nicht selten gegen scheinbar unüberwindbare Widerstände – umsetzt. Meines Erachtens erhielt die eegon den begehrten Golden Planet Award 2023 für gelebte Nachhaltigkeit zu Recht für ihren wohl kaum vergleichbaren Einsatz, Klima schädigende Treibhausgasemissionen zu reduzieren.”
Rainer Doemen, (Mit)Initiator der SolAHRtal-Initiative
Ganzheitlich betrachtet dies EUROSOLAR-Vorständin, Referentin für Gemeinwohl-Ökonomie und BürgerEnergie-Netzwerkerin Beate Petersen. Sie hebt hervor:
„Beide Preisträger*innen setzen vollumfänglich den Leitsatz des RTEE um: »100% EE bis spätestens 2030«. Das von der eegon gelebte Prinzip »Energie aus der Eifel — für die Eifel — organisiert von Bürger*innen für Bürger*innen« beinhaltet auch die der Preisträgerin Ruslana erwiesenermaßen wichtigen Aspekte der Erneuerbaren. Diese sind zugleich Friedens- und Freiheitsenergien. Deren kurze Wege halten zudem Wertschöpfung vor Ort und schaffen Resilienz sowie Unabhängigkeit.“
Beate Petersen, EUROSOLAR-Vorständin
Abschließend einige Impressionen von der Veranstaltung.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2023/11/1-1-Gewinnerfoto-2-NEU.jpg10931638Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2023-11-26 23:06:352023-11-27 10:14:22Verleihung des Golden Planet Award 2023
Am Runden Tisch hat sich eine Arbeitsgruppe mit der Lektüre von Scheers letztem und zusammenfassenden Werk “DER ENERGETHISCHE IMPERATIV” befasst und daraus sieben Thesen entwickelt.
Die Zitate stammen aus Hermann Scheer „Der Energethische Imperativ“, der auch gesellschaftsstrukturelle Hintergründe und Zusammenhänge der Energiepolitik einbezieht. Bezüge zum aktuell noch stockenden Energiewechsel sind aktualisierend und als „Check“ eingearbeitet.
1.) Schleusen auf für Energie aus Erneuerbaren Quellen (EE)
Das Fazit der Stellungnahme des Runden Tisches Erneuerbare Energien (RT-EE) zum Referentenentwurf des „Osterpakets“ lautete:
„Es gibt nur noch eine Option: Sämtliche Schleusen für die erneuerbaren Energien müssen geöffnet werden. Die Bürokratie muss weg. Die Bevölkerung ist aufzurufen, völlig autonom zu handeln: Nicht anders als wenn man sich eine Heizung oder eine Waschmaschine kauft, sollen Solarmodule, Batterien, Laderegler und Wechselrichter angeschafft werden können. Alle, die es irgend ermöglichen können, sollen allein, zusammen mit Nachbarn, als Mietergemeinschaft, wie auch immer, Strom erzeugen. Wir benötigen jede erneuerbare Kilowattstunde, denn wir befinden uns in einer Notlage.“
Damit hätte die „Entfesselung“ der Bürgerenergie stattgefunden, die das Bündnis Bürgerenergie postuliert.
Es würde der Weg eingeschlagen, den Hermann Scheer folgendermaßen kennzeichnet: „Der politische Schlüssel für den Energiewechsel besteht darin, den bestehenden energiewirtschaftlichen Handlungsrahmen aufzubrechen. … Ein schneller Energiewechsel bedarf zahlreicher autonomer Akteure, die mit ihren Initiativen nicht warten wollen und auch nicht abwarten müssen, was andere tun.“ (Scheer, S. 27)
Dass das Fazit des RT-EE von der Energiewende-Bewegung breit unterstützt, geschweige denn von der Bundesregierung aufgegriffen worden wäre, ist nicht der Fall. Dennoch ist es wertvoll, dass diese Sätze im Raum und zur Verfügung stehen. Denn sie sind Hinweis auf die Möglichkeit der Türöffnung vom konventionellen Energiesystem mit dem ihm entsprechenden Rechtsrahmen hin zur Entwicklung einer neu gearteten Gesellschaft: „sozialere Verteilungsverhältnisse, Produktionsweisen und wirtschaftliche Strukturen“ (Scheer, S.166).
2.) Rahmen für raschen Energiewechsel: 100% EE
Gleichzeitig gibt es Versuche, einzelne Änderungen am bestehenden Rechts-rahmen zu veranlassen, die den dringend erforderlichen exponentiellen Ausbau der Erneuerbaren anstoßen könnten.
Beispielhaft seien genannt
Claudia Kemfert und andere Wissenschaftler*innen führten mehrfach an, dass die Energiewende nicht das Problem, sondern die Lösung ist und Energiesparen, energetische Sanierung sowie Strom und Wärme aus Solarenergie sowie erneuerbare Nah- oder Fernwärmenetze Energiekosten senken und zudem Friedens-Energien sind, siehe: https://www.energiezukunft.eu/politik/nur-erneuerbare-energien-schaffen-frieden/
die von Annika Joeres und Susanne Götzein ihrem Buch „Die Klima-schmutzlobby, Empfehlung in Kategorie »Das politische Buch 2020« der Friedrich-Ebert-Stiftung »Wer wirklich wissen will, warum das alles nicht so läuft mit Energiewende und Klimaschutz, der kaufe und lese dieses Buch. Großartig aber auch erschreckend!“
die von Ingo Stuckmann (Grüne, ZETT) u.a. erarbeitete Lösungsstudie mit konkreten Vorschlägen zur rechtzeitigen und sicheren Energie-Unabhängigkeit von Russland durch den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien und massive Energie-/Kosteneinsparungen, siehe: https://www.zeroemissionthinktank.org/
Regierungsseitig beantwortet wurden alle diese Eingaben nicht. Verhindert werden konnte die zunächst geplante Streichung der kleinen Wasserkraft und der Bioenergie aus dem EEG. Dass dies abgewehrt wurde, ist erfreulich, steht aber in keinem Verhältnis zu dem, was nötig wäre.
3.) Was dafür bisher getan wird - und was rasch getan werden muss
Wälder brennen weltweit, auch in Deutschland in bisher nicht erlebtem Ausmaß. Das Holz gibt seinen Kohlenstoffgehalt in Form von CO2 in die Atmosphäre. Wasser, das bereits so knapp ist, dass vielerorts die Feldbewässerung eingeschränkt wird, muss in immensen Mengen zum Löschen verwendet werden. Die Motoren der Löschflugzeuge und Hubschraubern reichern die Luft zusätzlich mit Klimagasen an. Die Lage ist verzweifelt. Die Löschaktivitäten verstärken die Voraussetzungen für die nächsten Brände. Dies nur mal als uns gerade naheliegendes Beispiel.
Was macht die Bundesregierung:
Energieumstellung im großen Stil auf LNG, den klimaschädlichsten Brennstoff überhaupt. Das LNG-Beschleunigungsgesetz, das von Umweltauflagen entbindet, wird in Rekordtempo durch den BT gebracht: Bau und Inbetriebnahme der erforderlichen Terminals an deutschen Küsten werden ohne gewissenhafte Prüfung der Folgen für Mitwelt, Ökosystem und Klima genehmigt.
Kohleausstiegsgesetz wird gekippt.
Atomausstiegsgesetz wird gekippt.
Was macht die Bundesregierung (noch) nicht:
Das “Aufbauhilfe-Fonds-Errichtungsgesetz 2021“, welches so aus der Zeit gefallen ist, dass darin die Erneuerbaren Energien nicht einmal vorkommen, wird nicht gekippt. Dieses Gesetz ist in Stein gemeißelt und unveränderlich? Dass dadurch das geplante Energiewende-Leuchtturm-Projekt „Ahrtal wird Solartal“ verhindert wird, hält die Regierung offensichtlich für angebracht.
Der Ukraine-Krieg wurde durch die Energiepolitik der Merkel-Regierungen seit 2010 wesentlich mit verursacht, da die Ausbremsung der Erneuerbaren Energien zur Abhängigkeit vom russischen Gas führte, was Putin den Aufbau seiner Militärmacht finanzierte. Die Ampel-Koalition hätte die Möglichkeit, diesen klima- und außenpolitischen Fehler mit seinen unabsehbaren Folgen zu korrigieren, indem sie den Ausbau der Erneuerbaren maximal forciert. Doch das Gegenteil geschieht.
Außer dem Namenszusatz, den das Wirtschaftsministerium erhalten hat, sucht man die Sorge um das Klima vergeblich. Auf eine Anfrage des RTEE, ob die Bundesregierung beabsichtige, angesichts der teilweise durch deutsche Waffen verursachten kriegsbedingten zusätzlichen Treibhausgasemissionen die Schritte zur Einhaltung der Pariser Klimabeschlüsse anzupassen, kam die Antwort, dass dies nicht beabsichtigt ist. Eine Begründung für das Fehlen der Absicht gebe es nicht, siehe: https://fragdenstaat.de/anfrage/klimawirkung-des-ukraine-krieges/#nachricht-710375
Bekanntlich wurde die einst blühende deutsche Solarindustrie vernichtet und damit auch begonnener Strukturwandel abgewürgt. Bei Lieferengpässen für Solar-Komponenten ist man weiter auf das Ausland angewiesen. Regierungs-mitglieder bereisen den Globus, um Erdgas und LNG zu akquirieren. Dass sie sich um die Beseitigung von Solar-Engpässen bemühen, vernimmt man nicht.
In den Jahren nach 2010 wurden ca. 100.000 Arbeitsplätze in der Solarbranche von den Merkel-Regierungen gezielt vernichtet. Diese Fachleute fehlen heute. Dass die Ampel-Regierung die Fehler ihrer Vorgänger-Regierungen korrigiert, indem sie Ausbildungsprogramme für Solarteure organisiert und fördert, erwartet man vergeblich.
Dass Unternehmen eigeninitiativ werden und praxisnah gestaltete Aus- bzw. Weiterbildungskurse anbieten, ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger selbst die tragenden und treibenden Kräfte der Energiewende sind — wenn sie nicht durch bürokratische Hürden daran gehindert werden.
Wenn es um Wegöffnung und Förderung geht, denkt die Regierung nicht an die Erneuerbaren. Bezüglich Einbeziehung in die Übergewinnbesteuerung erinnert sie sich ihrer sofort. Wer sich der überragenden/existenziellen Bedeutung der erneuerbaren Energien bewusst ist, wird sie heute so bevorzugt behandeln, wie es die fossilen und atomaren Energien seit Anbeginn ihrer Existenz genießen konnten.
Dass die in der EU-Erneuerbaren-Richtlinie vorgeschriebene Ermöglichung von Energy Sharing und gemeinsamer Eigenversorgung nicht in deutsches Recht umgesetzt wurde, ist ein Rechtsbruch, gegen den das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) beim Europäischen Gerichtshof Klage eingereicht hat. Bis diese zur Verhandlung kommt, ist allerdings mit einem Zeitraum von 6 bis 7 Jahren zu rechnen (so geartet ist das Rechtswesen). Als sich die Bildung der Ampel-Regierung anbahnte, erwartete man, dass es eine von deren ersten Handlungen sein werde, diesen Rechtsbruch aus der Welt zu schaffen. In den Koalitionsvertrag wurde das auch aufgenommen, umgesetzt aber weiterhin nicht. — Man vergleiche dies wieder mit den Tempi, die im Fall von Wohltaten für die konventionellen Energien hingelegt werden!
4.) Status Quo: weiter so fossil-atomar vor dezentral-erneuerbar?
Mit Unbedachtheit, Unaufmerksamkeit, Vergesslichkeit oder dergleichen lässt sich das Regierungshandeln nicht erklären. Ganz offensichtlich haben wir es mit einem systematischen Vorgehen zu tun, dessen Prinzip darin besteht, die konventionelle Energieerzeugung zu bevorzugen und die Erneuerbaren zu benachteiligen. Dabei handelt es sich nicht um eine bloß innerdeutsche Angelegenheit: Die EU-Taxonomie hat Erdgas und Atom völlig ungerechtfertigt das Prädikat „nachhaltig“ erteilt. Bill Gates (beispielhaft für die Wallstreet) hat sich mit dem Buch “Wie wir die Klimakatastrophe verhindern” in die Diskussion eingemischt, um die von ihm mit sehr viel Geld vorangetriebene „neue Generation kleiner Atomkraftwerke“ ins Gespräch zu bringen. Die USA und Russland bringen sich bereits in Stellung, um das Erdgas unter der Arktis, sobald es durch weiteren Temperaturanstieg zugänglich wird, zu beanspruchen und diesen Anspruch mit militärischen Mitteln zu untermauern.
Dass dadurch die Klimaerhitzung ins Unermessliche getrieben wird, spielt auf dieser Ebene keine Rolle. Man geht dort davon aus, dass es für jedes Problem eine technische Lösung geben wird — vielleicht nicht für die gesamte derzeitige Menschheit, aber für deren „hoch entwickelten“ Teil. Im Übrigen interessiert sich das profitorientierte Denken seinem ganzen Wesen nach ohnehin nicht weiter für die Zukunft, als eine Generationsspanne reicht. Dass die fossilen Brennstoffe und das Uran bei Fortsetzung des derzeitigen Verbrauchs (diese Möglichkeit jetzt nur mal als Denkmodell unterstellt) in 100 bis 150 Jahren zu Ende gehen werden und dass dann die Sonne die einzige Energiequelle sein wird, darüber machen sich die heute lebenden Profiteure keine Gedanken.
Man muss davon ausgehen, dass die Ampel-Regierung sich diesen immer noch mächtigen Kräften angepasst hat. Das ist nicht weiter erstaunlich, denn schon immer waren es die Wirtschaftsmagnaten, die hinter den parlamentarischen Kulissen die Strippen gezogen haben. Diese Kräfte verbreiten die Behauptung, dass die Erneuerbaren niemals in der Lage sein werden, die gesamte Energiebereitstellung zu übernehmen. Klarzustellen, dass es sich hierbei um Wunschdenken einer Industrie handelt, die ihr Ende kommen sieht, aber versucht, es möglichst noch hinauszuschieben, wäre Aufgabe der Ampelregierung, wird von dieser aber nicht wahrgenommen.
Warum wollen die Entscheider des überkommenen Energie‑, Wirtschafts- und Politiksystems die Erneuerbaren Energien nicht? — Ganz einfach: weil dieses System und die Erneuerbaren Energien nicht kompatibel sind. Das bestehende System ist zustande gekommen durch Erfindungen und Technikentwicklungen, die ihren Leistungsgipfel in der Installation weniger großer zentralistischer Einheiten erreichen. Insbesondere die Photovoltaik bringt völlig entgegengesetzte Gegebenheiten mit sich: Kleinteiligkeit, Dezentralität, Millionen von Kleinerzeugenden statt weniger Groß-konzerne. Dieser Wechsel kann sich unmöglich in den Strukturen vollziehen, die entsprechend den Interessen der fossilen und atomaren Energiewirtschaft hervorgebracht wurden.
Wie die im 19. Jahrhundert entstandene Großindustrie nicht in die Strukturen des auf Agrarwirtschaft und Handwerk basierenden Feudalismus passte, sondern die gesamte Gesellschaft radikal umwälzte, bringt auch der Wechsel auf die Erneuerbaren Energien notwendig völlig neue Strukturen mit sich. Die Energiebereitstellung wird von großen Teilen der Bevölkerung eigenverantwortlich durchgeführt. Dies stärkt das Selbstvertrauen von Millionen von Individuen. Es kommt zu einer breiten Emanzipation.
In solchem Umfeld stirbt das Interesse an scheinbarer Selbstverwirklichung durch Anhäufung ungeheurer materieller Reichtümer und entsprechender Machtausübung. Die derzeitigen Magnaten wollen sich und ihren Daseinsstil aber nicht aufgeben. Deswegen tun sie alles, um die Erneuerbaren klein zu halten und ersinnen Geschäftsmodelle, um auch sie unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch auch wenn dies teilweise gelingt, bleiben die EE für sie ein gefährlicher Faktor. Mit wachsender Emanzipation werden sich Individuen der Kontrolle entziehen. Die Photovoltaik ist — auch in unseren Breiten — bereits die billigste Art, Strom zu erzeugen. Die EE sind klima- und umweltfreundlich. Und was vielleicht wichtiger ist als alles andere: ihr „gesellschaftlicher Wert“, wodurch sie zum „Kulturgut“ werden. Scheer: „Mit der Möglichkeit der autonomen Verfügbarkeit erneuerbarer Energien wird Energie vom bloßen Wirtschafts- und Konsumgut zum Kulturgut. … Aus der >passiven Energiegesellschaft<, mit immer weniger und dabei immer größer werdenden Anbietern einerseits und gleichgeschalteten und verplanten Energiekonsumenten andererseits, wird die >aktive Energiegesellschaft<, in der die Energieversorgung in wachsendem Maße autonom erfolgt, in zahlreichen neuen Trägerformaten.“ (S. 169) Dies wollen die Spitzenkräfte des bestehenden Systems unter allen Umständen verhindern.
6.) Einladung: Mach/t mit für 100% EE ganz praktisch
Während die vor der Wahl von den jetzigen Regierungsparteien erweckten Erwartungen und gegebenen Versprechen wie Sand durch die Finger rieseln, wird die Bevölkerung eigenständig aktiv. Die Dynamik ist höchst erfreulich und enorm! Wir erleben einen Run auf Photovoltaik-Anlagen, wie schon lange nicht mehr. Das ist die Dialektik der explodierenden Energiepreise: Endlich erkennt die Bevölkerung, dass die Sonne keine Rechnung schickt. Es reicht die Investition in PV-Anlagen. Bisher für den Bezug der Energie aus fossil-atomaren Großkraftwerken nötige Brennstoff-Kosten entfallen. Alleinschon deshalb rechnet sich die Investition in dezentral-erneuerbar, immer! Es geht um schnellstmöglichen Umstieg: https://energiewende-2030.de/themen/
Manche verkürzen die Wartezeit wegen überlasteter Betriebe, indem er oder sie selbst Hand anlegen. Für das eigene Balkonkraftwerk/Steckersolar-Modul und auch für Gemeinschaftlich finanzierte PV-Anlagen auf kommunalen Dächern. Selbsthilfe bei der Installation kann gerade auch in BürgerEnergie-Genossenschaften praktisch umgesetzt werden als „Mitmach-PV“ oder etwa durch Sammelbestellungen von Steckersolargeräten. Gemeinschaftlich erzeugten EE-Strom gemeinschaftlich zu vermarkten, Nahwärmenetze zu errichten, elektrische Nachbarschaftsautos einzuführen, sind weitere Möglichkeiten, die sich im Zuge der Energiewende eröffnen, und sowohl das Klima schützen als auch den Geldbeutel und den Zusammenhalt in Nachbarschaften stärken.
Der Solarenergie Förderverein (SFV) und „Metropol Solar“ unterstützen diese Bewegung vorbildlich, indem sie z.B. Nachbarschafts-Solarparties organisieren und Solarberater*innen ausbilden. Das sind Ansätze, aus denen sich viel entwickeln kann! Sie sollten sich flächig über das ganze Land ausbreiten. „Die zur Ablösung der konventionellen Energien führende technologische Revolutionierung der Energieversorgung kann sich nur über viele unabhängige Initiativen an vielen Plätzen entfalten, nicht über eine technokratisch durchgeführte Planifikation durch politische und wirtschaftliche Entscheidungseliten, die diesen Prozess zeitlich und räumlich gestaffelt organisieren.“ (S. 159) Und: „Die Menschen haben deren [der erneuerbaren Energien] elementares Potenzial erkannt, mehr als es den meisten Regierungen bewusst ist und als es die überkommene Energiewirtschaft wahrnehmen will.“ (Scheer, S. 259)
7.) Wichtig: Das Spiel durchschauen
Aktuell kommt es darauf an, dass die Energiewende-Akteur*innen sich Klarheit darüber verschaffen, wie das Wirtschafts- und Politiksystem mit psychologisch raffiniert ausgeklügelten Kommunikations- und Handlungsmethoden funktioniert. Unausgesprochen steht dahinter die Absicht “Wachse oder weiche”: — Wachsen der fossil-atomaren, Weichen der erneuerbaren Energien.
Die in den 1990er Jahren betriebene offene Ablehnung der Erneuerbaren wird heute von einer Befürwortung abgelöst, die sich allerdings „mehr in Worten als im Denken und in Taten“ abspielt. „Vollmundige Bekenntnisse von Regierungen und Energiekonzernen, in denen der Eindruck vollen Engagements für erneuerbare Energien geweckt wird, trüben den Blick für die praktischen Prioritäten.“ (Scheer, S. 10). Dies beschreibt die aktuelle Situation treffend.
Das Spiel besser zu durchschauen, kann als unsere derzeit wichtigste Aufgabe bezeichnet werden. Dieser Durchblick ist nötig, um ein Wirtschaften „weiter so“ mit seinen verheerenden Folgen zu vermeiden.
Aktuelle Praxis-Beispiele:
Der unsägliche Hinterzimmer-Deal der Regierung mit RWE zum Dorf Lützerath im Rheinischen Braunkohle-Revier wird nach außen als Erfolg für den Klimaschutz verkauft, weil RWE bereit ist, schon 2030 aus der Kohle auszusteigen. Dass RWE bis dahin aber die gleiche Kohlenmenge verbrennen darf, die bis 2038 vorgesehen war, zeigt den Betrug. Diese Lösung ist für das Klima sogar noch schlechter, weil die Treibhausgase schneller emittiert werden als bei einem Ausstieg 2038.
Dass auch das Dorf Lützerath für Braunkohle nicht abgebaggert werden musste, zeigen zahlreiche hier gesammelte wissenschaftliche Studien: https://www.alle-doerfer-bleiben.de/
Das Dorf Pödelwitz nahe Leipzig wurde durch langjährigen Widerstand und lösungsorientierte Gespräche gerettet. Doch warum mussten Tausende von Menschen ihre Freizeit und ihr Geld hierfür opfern, wo es doch Aufgabe der Regierung wäre, für das Wohl der Bürger*innen zu sorgen?
Das Bündnis „Alle Dörfer Bleiben Halle/Leipziger Land“, ehemals „Pödelwitz Bleibt!“, hat die Geschichte des Widerstandes rund um Pödelwitz festgehalten und illustriert. Pödelwitz Plakat (alle-doerfer-bleiben.de)
Carbon Capture and Storage (CCS) ist die Behauptung, CO2 aus Prozessen abzusondern oder im Nachgang aus der Atmosphäre wieder einzufangen, um es dann zu „verpressen“. Dies ist mit hohen Kosten sowie auch enormem Technik‑, Rohstoff- und Energieaufwand verbunden und zudem ungeklärt, ob und wie dauerhaft und vollständig das eingelagerte CO2 im sogenannten „Geologischen Speicher“ verbleibt.
Am 11. November wurde einer von neun Unternehmer-Awards „The Golden Planet“ an den Runden Tisch Erneuerbare Energien verliehen. Gewürdigt hat die Jury dessen Kind „SolAHRtal-Initiative“.
V.l., nur erkennbare Personen: Robin Jassoy (Parents for Future), Prof. Dr. Eberhard Waffenschmidt (Vorsitzender des Solarenergie-Förderverein Deutschland e. V.), Rainer Doemen (RT EE), Beatrice Bednarz (Scientists for Future), Dr. Bert Droste-Franke (IQIB, Forschungsprojekt EnAHRgie), Stefan Gsänger (Initiator WorldRenewDay), Janine O’Keefe (Fridays for Future)
Zum ersten Mal verlieh die Erfolgskooperation The Radio Group, Radio Frankfurt, die Voice-Aid Association und die D.I.P.E.S.H. den Unternehmer-Award: „The Golden Planet“ für gelebte Nachhaltigkeit. Die Verleihung fand am 11. November 2022 in den Skyline Studios von Radio Frankfurt im City-Gate Tower in Frankfurt am Main statt.
Der Award wurde an neun ausgewählte Unternehmen und Personen verliehen, die in der Vergangenheit ein unglaubliches Engagement für unseren Planeten und dessen Erhalt zeigten. Die Auswahlkriterien für den Award sind die Einzigartigkeit, der gesellschaftliche Mehrwert, verbunden mit dem Einfluss für die Allgemeinheit.
Auch der Runde Tisch Erneuerbare Energien (RT EE) zählt zu den Preisträgern, und zwar für sein Kind „SolAHRtal-Initiative“. Gemeinsam beschlossen Mitglieder des RT EE und der SolAHRtal-Initiative, dass Rainer Doemen den Preis entgegennehmen sollte. Damit würdigten die Gruppen sein unermüdliches innovatives, projekt- und zielorientiertes Vorgehen.
Neben Rainer Doemen nahmen zahlreiche weitere Mitarbeitende vom Runden Tisch Erneuerbare Energien an der Veranstaltung teil.
Rainer Doemen erkannte nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal die einmalige Chance, den Wiederaufbau des zerstörten Gebietes nur mit Erneuerbaren Energien zu gestalten. Er initiierte innovativ und kreativ mit weiteren (Mit)Initiatoren des RT EE die projektähnliche Arbeitsweise der „SolAHRtal-Initiative“. Schnell fanden über 40 Expert*innen unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen. Sie erarbeiteten in speziell zugeschnittenen Projektarbeitsgruppen ehrenamtlich das kommunalpolitisch geforderte PROJEKT „Nachhaltiger Wiederaufbau und Nutzung regenerativer Energien imKreis Ahrweiler“.
Weitere Impressionen der Preisverleihung
Querschnitt „Runder Tisch Erneuerbare Energien“, erweitert um Akteure der „SolAHRtal-Initiative“ V.l.: Jürgen Eiselt (Europäische Energiewende Community e.V.), Prof. Dr. Eberhard Waffenschmidt (Vorsitzender des Solarenergie-Förderverein Deutschland e. V.), Stefan Gsänger (Initiator WorldRenewDay), Dr. Bert Droste-Franke (IQIB, Forschungsprojekt EnAHRgie), Robin Jassoy (Parents for Future), Beatrice Bednarz (Scientists for Future), Petra Wildenhain (Aufsichtsratsvorsitzende der Prokon eG (Projektgruppe Windkraft))Janine O’Keefe (Fridays for Future), Gerhard Herget (Aufsichtsratsmitglied Bündnis Bürgerenergie e.V.), Rainer Doemen (RT EE)Querschnitt „Runder Tisch Erneuerbare Energien“ V.l.: Janine O’Keefe (Fridays for Future), Rainer Doemen (RT EE), Prof. Dr. Eberhard Waffenschmidt (RT EE), Jürgen Eiselt (1. Vorsitzender Europäische Energiewende Community e.V.), Jürgen Voskuhl (Europäische Energiewende Community e.V.), Astrid Arens (D.I.P.E.S.H. / Voice Aid Association), Gerhard Herget (Aufsichtsratsmitglied Bündnis Bürgerenergie e.V.), Stefan Gsänger (Parents for Future)Alle Preisträger (bzw. Stellvertreter) Hintere Reihe v.l.: Caroline Munte (Die Kooperative), Christoph Graul (Die Kooperative), Andreas Herrmann, Neil Azzam, Rainer Doemen (RT EE), Eddy Karim Vordere Reihe v.l.: Stephan Schwenk (The Radio Group), Astrid Arens, Bernd Roller (Radio Holiday), Janine O’Keeffe (Fridays for Future)
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2022/11/Golden-Planet-913x685-1.jpg685913Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2022-11-27 15:18:012022-11-28 13:20:06„Golden Planet“ an den RT EE verliehen
Aus dem Ahrtal soll auch ein Solartal werden. Wie das gehen kann, ist in diesem Projektvorschlag der SolAHRtal-Initiative beschrieben.
Wie ist der aktuelle Stand?
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/08/dernau-860210_1920.jpg12771920Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2022-05-19 11:17:002023-08-23 08:32:24Ahrtal? Solahrtal! Der Projektvorschlag der SolAHRtal-Initiative
Der Runde Tisch EE hat eine erste Einschätzung zum Referentenentwurf des Osterpakets vorgelegt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen gehen in die richtige Richtung, greifen allerdings noch viel zu kurz.
Die Sprinkleralarmknöpfe zeigen an, worum es geht: Unsere Erde wird zu heiß, wenn wir so weitermachen, wie bisher. Langsam ergreift diese Erkenntnis auch Verantwortung tragende Politiker. Doch noch zu sehr sind sie gefangen in den alten Vorschriftswerken, die eher dazu angetan sind, große Schritte in Richtung Klimaneutralität zu verhindern. Der Entwurf des Osterpakets ist nicht der große Wurf. Es muss aber einer werden, wollen wir das kleine Zeitfenster unserer Änderungsmöglichkeiten nicht verpassen, wie uns der Report des IPCC nahelegt.
So haben sich Mitglieder des Redaktionskreises erste Gedanken zu den Grundaussagen des Referentenentwurfs gemacht, die Sie in der Pressemeldung lesen können.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2022/03/Sprinkleralarm.png457685Christian Fleischerhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngChristian Fleischer2022-03-15 18:42:432022-03-15 18:42:44Referentenentwurf zum Osterpaket
Der Runde Tisch hat in einem Schreiben an die Bundesregierung seine wichtigsten Punkte in Bezug auf die Erneuerbare Energieerzeugung dargelegt.
Das Schreiben benennt zehn Punkte, die für einen Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2030 unumgänlich sind.
Darunter befinden sich zum Beispiel der Bürokratieabbau, die Beseitigung von Ausbaudeckeln und anderen Restriktionen, eine gewinnbringende Einspeisevergütung für alle EE-Arten und die Förderung von Speichern.
Als Schlüsselpunkte für das Gelingen der Energiewende werden die Entfesselung der Bürgerenergie und die sogenannte Kombikraftwerksvergütung gesehen.
Die ganze Stellungnahme können Sie in unserer Pressemeldung lesen.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2022/02/Bundeskanzleramt.jpg311553Christian Fleischerhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngChristian Fleischer2022-02-22 18:14:022022-02-28 18:54:22Stellungnahme des Runden Tisches zum Osterpaket
In der EU gibt es Bestrebungen, die Energieerzeugung aus Atom und Erdgas noch lange fortzusetzen. So sollen beide Energieformen in der EU-Taxonomie als nachhaltig und damit förderungswürdig eingestuft werden. Die Entschedung darüber ist am 22. Dezember 2021 auf das kommende Jahr verschoben worden.
Wie wir schon in unserer Pressemeldung vom 9. Dezember erwähnt haben, ist dieser Vorstoß „eine Kampfansage der alten Energiemächte an die Adresse der regenerativen Industrien“. Jeder Euro, der für Atom und Gas ausgegeben wird, fehlt der schnellen Entwicklung der Erneuerbaren Energieerzeugung. Da nun die Entscheidung verschoben worden ist, besteht noch weiter die Gelegenheit, sich der Petition von Sven Giegold anzuschließen, die das Greenwashing stoppen will.
In diesem Zusammenhang erscheint auch die Suche nach einem Endlager für atomaren Müll in Deutschland in einem neuen düsteren Licht. Lesen Sie dazu den Beitrag unseres RT-Mitglieds Christfried Lenz im Online-Magazin „pv-magazine“.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/11/2017-11-06-eu-parlament.jpg5751023Christian Fleischerhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngChristian Fleischer2021-12-24 18:33:582022-02-28 19:55:22Stoppt Atom und Gas
Immer wieder ist davon die Rede, dass Klimaschutz nicht bezahlbar sei. Fridays for Future räumt mit diesem Missverständnis auf und zeigen, dass kein Klimaschutz noch viel teurer ist.
Lesen Sie die Stellungnahme, um zu erfahren, dass - die Erzählung vom zu teuren Klimaschutz ein Märchen ist, - vorhandene Gelder nicht den fossilen Energien, sondern den Erneuerbaren zugute kommen müssen, - Investitionen in Erneuerbare auch Arbeitsplätze schaffen.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/FFF-Logo.png174174Christian Fleischerhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngChristian Fleischer2021-12-04 21:31:002022-02-28 19:55:54Klimaschutz — zu teuer?
Am vergangenen Montag, dem 9. August 2021, hat das IPCC den 1. Teil seines 6. Sachstandsbericht veröffentlicht. Dieser Teil trägt den Titel „Climate Change 2021: The Physical Science Basis“. Es geht also darin um die physikalischen Grundlagen zum Klimawandel.
Die dramatischen Wetterextreme mit Hochwasserkatastrophen in Deutschland, China, Indien, Afrika und Rekord-Bränden im Mittelmeerraum, in Kanada und im Westen der USA zeigen, dass wir auf Kräfte setzen müssen, die verstanden haben und zukunftsfähig umsteuern wollen! Wissenschaftlich klar formulierte Fakten – wie im kürzlich veröffentlichten IPCC-Bericht — sind zu beachten und vielfältige Empfehlungen, um die Arten- & Klimakatastrophe noch abzumildern, müssen schnellstmöglich in politische Rahmensetzungen münden und von uns allen gemeinsam umgesetzt werden (wollen).
Klartext im aktuellen IPCC-Bericht/AR6 WGI Report
Die Wissenschaft ist sich sicherer denn je: Der Einfluss des Menschen ist eindeutig für die Erwärmung von Atmosphäre, Ozean und Landflächen verantwortlich. Wir Menschen versetzen den Planeten in einen dauerhaft veränderten Zustand.
Die Wissenschaftler sind sich einig, dass in naher Zukunft zusätzlich zum CO₂-Ausstoß auch der Ausstoß weiterer Treibhausgase gesenkt werden muss, insbesondere des extrem klimaschädlichen Methans.
Im Hier und Jetzt aktiv zu werden ist billiger, als später die Kosten der Untätigkeit beim Klimaschutz zu bezahlen. Die Bundesregierung und Regierungen weltweit müssen aufgefordert werden — wir brauchen transparente Klimaschutzpläne!
Jedes Zehntelgrad Erwärmung ist ein Risiko für uns und unsere Erde. Jede Maßnahme zur Begrenzung der Emissionen bringt uns dagegen einen Schritt näher an eine sichere und lebenswerte Zukunft.
Schnelle Veränderungen sind nötig, damit die weltweiten Emissionen bis 2030 halbiert werden können. Warten ist keine Option.
Text Kernaussagen/Quelle: Klima-Allianz Deutschland
100% EE bis 2030
Auch wir am bundesweiten „Runden Tisch Erneuerbare Energien“ (RT-EE) wissen seit Jahren, dass der Umbau der Energiewirtschaft auf Erneuerbare Energien „alternativlos“ ist und schnellstmöglich erfolgen muss. Deshalb unterfütterten wir unseren dort am 8. Mai 2020 einstimmig verabschiedeten Leitsatz: „100% EE bis spätestens 2030“ mit kurzen Arbeitspapieren zur Energie‑, Wärme- und Verkehrswende. Unsere Empfehlungen — von über 25 dort regelmäßig beratenden Initiativen/NGOs — an die Gesetzgebenden sind zeitnah umsetzbar. Diese unterstützen das gemeinsame Ziel, die Arten- Klimakrise prioritär auf die politische Agenda zu setzen und deren Abmilderung tatkräftig mit umzusetzen, um das Ausmaß von Klima-Katastrophen (aktuell: z. B. die Flutkatastrophe im Landkreis Bad Neuenahr-Ahrweiler mit weit über 150 Todesopfern) abzuschwächen, beziehungsweise auf weitere Klimakatastrophen bestmöglich vorbereitet zu sein.
Wiederaufbau nur erneuerbar und gemeinsam
Dies und der Wiederaufbau gehen nur erneuerbar und gemeinsam. Auf dazu aktuell erfolgte Aktivitäten der am RT-EE engagierten Initiativen/NGOs nehmen wir Bezug. Dabei sind die über Jahrzehnte gewachsene Expertise und Netzwerke ebenso unverzichtbar… wie die Umsetzung wichtiger gesetzlicher Rahmen auch zu nutzen und schnellstmöglich umzusetzen.
Klimaschutz machen statt „weiter so“
Längst schon zeigen NGOs Alternativen auf – einige Beispiele, von denen es viele mehr gibt:
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/08/100-Prozent-EE-Post.png16802078Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2021-08-12 18:51:402021-08-16 13:43:43Zukunft — schaffen wir heute
Zerstörung und Verluste, die die Flutkatastrophe in Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden verursacht hat, sind verheerend. Die Schäden zeigen uns, dass die Klimakrise viel näher ist, als wir uns das bisher vorstellen konnten. Was muss sich an der Energieversorgung und dem Energiesystem ändern? Wie können wir alle dazu beitragen?
Hochwasser bei Altenahr-Kreuzberg
Wir als Nichtbetroffene können nur ahnen, was Menschen empfinden, deren Freunde oder Bekannte plötzlich aus dem Leben gerissen wurden oder sogar bislang vermisst sind. Ganz Viele haben ihr Zuhause und ihr komplettes Hab und Gut verloren. Auch Haustiere sind ertrunken. Es ist schrecklich und furchtbar traurig. Wir sprechen insbesondere den trauernden Familien unser Mitgefühl aus.
Hoffnungsschimmer bringt die Gemeinschaftsbildung, die in der Katastrophe stattgefunden hat. Bevor Hilfskräfte anrückten, teilten Nachbarn ihren letzten Kaffee miteinander oder kümmerten sich um die Rollstuhlfahrerin von nebenan.
Staatliche Ebenen sind ihrer Fürsorgepflicht offenbar nur mangelhaft gerecht geworden. Da ist Luft nach oben. Ganz großer Dank und Respekt gebührt allen, die beim Bergen und Aufräumen tatkräftig mit anpacken – insbesondere den Hilfskräften, die bis zur Erschöpfung im Dauereinsatz waren und sind und ihr eigenes Leben riskierten, um Menschen zu retten. Dank auch allen Helfer, die spontan aus dem ganzen Land anreisten, um zu helfen, mit anzupacken und zu spenden.
Ist „alles so wie früher“ wirklich sinnvoll?
Mit ein wenig zeitlichem Abstand zur Katastrophe rückt der Wiederaufbau in den Fokus.
Bei Reparaturen und Neuaufbau ist diese Zukunftsaussicht unbedingt zu berücksichtigen!
Das konventionelle Energiesystem hat in zweifacher Hinsicht versagt
80% der Treibhausgase stammen aus der fossilen Energieerzeugung. Sie ist also hauptverantwortlich für die Klimaerhitzung und damit Grundverursacher der aktuellen Katastrophe.
Die konventionelle Energieversorgung ist zentralistisch strukturiert, das System wurde bei der Flutkatastrophe schwer beschädigt. Dieselgeneratoren sind auch nur ein Notbehelf. Tausende von Kunden warten also nun hilflos auf die Wiederherstellung der Energieversorgung, ohne zu wissen, wie lange dies dauern wird.
Das auf erneuerbare Energien basierende neuen Energiesystem besitzt eine dezentrale Struktur. Das Haus, das eine PV-Anlage auf dem Dach und Batterien mit Laderegler und Wechselrichter auf dem Dachboden hat, ist unabhängig: Solange nicht das ganze Gebäude zusammenbricht, ist die Stromversorgung gewährleistet.
Erneuerbare Energien sind resilienter: Selbst der extreme Regen hat PV-Anlagen nicht beschädigt.
Was jetzt zu tun ist
Aus dem Gesagten ergeben sich unsere nachfolgenden Empfehlungen für die betroffenen Menschen vor Ort. Nichtbetroffene bitten wir, unsere Forderungen zu unterstützen:
Hausbesitzer können eigenaktiv werden und sich unabhängig machen, statt auf die Wiederherstellung der zentralistischen Versorgung zu warten – im Interesse des Klimas und der eigenen Sicherheit! Die solidarische Zusammenarbeit in der schlimmsten Not und jetzt beim Aufräumen kann sich verstetigen durch gemeinsame nachbarschaftliche Stromversorgung durch erneuerbare Energien. Eine Petition im Internet fordert genau das. Unterstützen Sie die Petition!
Ebenso wie das konventionelle zentralistische Stromsystem hat sich der Staat als zuverlässiger Katastrophenschützer disqualifiziert. Offenbar ist – in Zeiten des Klimawandels – auf die bisherigen Strukturen kein Verlass mehr. Eigeninitiative und Nachbarschaftshilfe werden umso wichtiger!
Die Menschen in den Katastrophengebieten müssen jetzt fachlich beraten werden, wie die dezentrale Versorgung mit erneuerbarem Strom, und mit Wärme durch Wärmepumpen und Solarthermie praktisch aufzubauen ist. Hierfür sind die Energieagenturen der beiden am schwersten betroffenen Länder prädestiniert, also die Energieagentur Rheinland-Pfalz und zurzeit auch noch die EnergieAgentur.NRW. Die Landesregierung in NRW hat beschlossen, die EnergieAgentur.NRW zum 31.12.2021 aufzulösen. Gerade jetzt, nach der verheerenden Flutkatastrophe (die sich jederzeit wiederholen kann!), sehen wir ganz deutlich, wie wichtig diese Organisation ist. Denn die Menschen, die Kommunal-Verwaltungen und die Wirtschaft in den Katastrophengebieten brauchen dringend eine kompetente Energieberatung.
https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/07/Hochwasser_Altenahr_Kreuzberg.jpg8201280Jürgen Voskuhlhttps://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2021/12/RT-EE_LinksGross_Hires-300x96.pngJürgen Voskuhl2021-07-31 17:19:392021-08-23 19:32:23Flutkatastrophe: Wiederaufbau ja — und zwar erneuerbar!
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