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SFV-Karikaturenkalender 2025: Lachen gegen den Klimakampf

Ger­hard Mes­ters Kari­ka­tu­ren beglei­ten Sie durch das Jahr und hel­fen, den rea­le Irr­sinn um uns her­um mit Humor zu ertragen.

SFV-Kalender 2025

Der Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land (SFV) prä­sen­tiert den SFV-Kari­ka­tu­ren­ka­len­der 2025. Mit Kari­ka­tu­ren von Ger­hard Mes­ter wird der Kli­ma­kampf humor­voll beleuchtet.

Bestel­len Sie den Kalen­der jetzt auf die­ser Sei­te und unter­stüt­zen Sie die kli­ma­schüt­zen­de Arbeit des SFVs!
Ein­zel­be­stel­lun­gen sind Spen­den, ab vier Kalen­dern erfolgt die Abrech­nung per Rechnung.

Die Bundesregierung muss jetzt den KLIMANOTSTAND ausrufen

Letz­te Aktua­li­sie­rung: 24. Novem­ber 2023

Das jüngs­te Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts kann der Bun­des­re­gie­rung als Steil­vor­la­ge die­nen. Wird sie die­se nut­zen und jetzt den Kli­ma­not­stand aus­ru­fen?
Wir vom Run­den Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien for­dern genau das! Und wir ste­hen mit unse­rer For­de­rung nicht allein.

Die­se Koali­ti­on ist die ers­te, die Not­wen­di­ges für die Finan­zie­rung von Maß­nah­men des Kli­ma­schut­zes in den Haus­halt ein­stell­te. Die damit finan­zier­ten Maß­nah­men bewer­ten wir hier nicht, nur die Neu­aus­rich­tung beim Kli­ma­schutz nach 16 Jah­ren Merkel-Regierungen.

Jetzt müss­te die Koali­ti­on Mut zei­gen und Ver­stand auf­wei­sen, indem sie die viel­fach wis­sen­schaft­lich beleg­ten und ste­tig anstei­gen­den hohen Risi­ken des dro­hen­den Kli­ma­kol­laps als Basis her­an­zieht, um den KLIMANOTSTAND aus­zu­ru­fen. Wird die Bun­des­re­gie­rung das Urteil des BVerfG als Steil­vor­la­ge nutzen?

Klimanotstand ausrufen — was bringt das?

Mit dem Aus­ru­fen des KLIMANOTSTANDS darf die Bun­des­re­gie­rung ein (neu­es) Son­der­ver­mö­gen auf­le­gen. Die­ses Vor­ge­hen wäre nicht nur ethisch gerecht­fer­tigt, son­dern oben­drein noch wirt­schaft­lich und vernünftig.

Mit einem Durch­fors­ten des Bun­des-Haus­halts nach Sub­ven­tio­nen von, bezie­hungs­wei­se Zuschüs­sen für Maß­nah­men, die in enger Ver­bin­dung mit Ener­gie­um­wand­lungs­pro­zes­sen (phy­si­ka­li­sches Gesche­hen) durch Ver­bren­nen fos­si­ler Ener­gien ste­hen, kann ein neu­es Son­der­ver­mö­gen ganz oder teil­wei­se gegen­fi­nan­ziert wer­den. Dies gilt sicher in Kom­bi­na­ti­on mit einer zukunfts­ori­en­tier­ten Neu­aus­rich­tung des Steu­er­rechts. So müss­ten Steu­er redu­zie­ren­de Tat­be­stän­de, die in enger Ver­bin­dung ste­hen mit Ener­gie­um­wand­lungs­pro­zes­sen durch Ver­bren­nen fos­si­ler Ener­gien im Sin­ne der Kli­ma-Ent­schei­dung des BVerfG aus 2021 neu jus­tiert wer­den. Dar­über hin­aus kön­nen Län­der und Kom­mu­nen inter­es­san­te wir­kungs­vol­le Instru­men­te und Mög­lich­kei­ten nutzen. 

Deutschland hat eine völkerrechtliche Verpflichtung

Deutsch­land ist völ­ker­recht­lich ver­pflich­tet, sei­ne Anstren­gun­gen zur schnellst­mög­li­chen Redu­zie­rung kli­ma­schä­di­gen­der Treib­haus­gas­emis­sio­nen zu ver­stär­ken. Jedes Zehn­tel Grad weni­ger Erd­er­hit­zung hilft, wei­te­re natio­na­le und glo­ba­le Kata­stro­phen zu verhindern.

Wir erwar­ten dafür einen auf­ein­an­der abge­stimm­ten Mas­ter­plan zur schnellst­mög­li­chen Redu­zie­rung Kli­ma schä­di­gen­der Treib­haus­gas­emis­sio­nen durch die rele­van­ten Orga­ne (Bund, Län­der, Kom­mu­nen). Die­ser Plan soll­te mess­ba­re Zie­le und ziel­ori­en­tier­te Wege auf­zei­gen sowie wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Meß­me­tho­den, kla­re Zustän­dig­kei­ten und jähr­li­che Inter­val­le der Eva­lu­ie­rung vor­se­hen. Ein sol­cher Plan ist den gewähl­ten Mandatsträger*innen zwecks Beschluss­fas­sung vor­zu­le­gen.
Das jüngs­te Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts vom 15. Novem­ber 2023 (2 BvF 1/22) ruft gera­de­zu nach einem neu­ar­ti­gen ganz­heit­li­chen und gemein­sa­men Den­ken sowie einem ver­fas­sungs­kon­for­men Handeln.

Wir stehen nicht allein mit unserer Forderung

Den Kli­ma­not­stand aus­zu­ru­fen for­dern übri­gens nicht nur wir: es ist auch eine For­de­rung der bekann­ten Öko­no­min Clau­dia Kem­fert vom Deut­schen Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung (DIW) Ber­lin.

Interview mit Stefan Rahmsdorf: die politische Einsicht fehlt

Der RTEE macht auf das Inter­view des Deutsch­land­funks mit Kli­ma­for­scher und Ozea­no­graph am Pots­dam Insti­tut für Kli­ma­fol­gen­for­schung Ste­fan Rahmstorf am 30. Juli 2023 auf­merk­sam.
Sei­ne erschüt­tern­de zen­tra­le Aus­sa­ge: phy­si­ka­lisch liegt die Begren­zung der Kli­ma­er­wär­mung auf 1,5 Grad noch im Bereich des Mög­li­chen, poli­tisch fehlt jedoch die Ein­sicht, die hier­für nöti­gen Maß­nah­men vorzunehmen.

Auch in Bezug auf die deut­sche Regie­rung stellt Rahmstorf fest, dass sie den Kli­ma­schutz nicht als Prio­ri­tät behan­delt. So setzt sie bei ihren ener­gie­po­li­ti­schen Ent­schei­dun­gen nicht schnellst­mög­lich wirk­sa­me Maß­nah­men zur Redu­zie­rung von Treib­haus­gas­emis­sio­nen gegen den dro­hen­den Kli­ma­kol­laps zuvor­derst um.

Die Sichtweise des RT EE

Wir kön­nen nicht nach­voll­zie­hen, dass Minis­ter und Abge­ord­ne­te, die einen Eid auf die Beach­tung und Ein­hal­tung des Grund­ge­set­zes geschwo­ren haben, bei ihren Vor­schlä­gen und Ent­schei­dun­gen ande­re Maß­stä­be anset­zen. So stel­len unse­re natio­na­len Gesetz­ge­bungs­or­ga­ne den Aus­bau von LNG-Ter­mi­nals in Win­des­ei­le auf Vor­fahrt. Wir sind skep­tisch und über­prü­fen auch die von der Bun­des­re­gie­rung prio­ri­sier­te Rol­le von CCS als prio­ri­tä­re Maß­nah­me der zwin­gend gebo­te­nen Rück­ho­lung von Koh­len­stoff aus der Atmosphäre.

Wir wis­sen, dass die Ampel­re­gie­rung die ver­hee­rend wir­ken­den ener­gie­po­li­ti­schen Vor­stel­lun­gen der FDP wider bes­se­res Wis­sen beach­tet. Letzt­lich brin­gen kli­ma­schä­di­gen­de und risi­ko­rei­che ener­gie­po­li­ti­sche Kom­pro­mis­se die Ethik ins Spiel, auf die Her­mann Scheer immer wie­der hin­ge­wie­sen hat. Sie kann schmerz­haft sein, ist aber unab­ding­bar für das Gelin­gen der Ener­gie­wen­de – und damit über­le­bens­not­wen­dig für die Menschheit.

Die Presseinformation des Deutschlandfunks zum Interview 

Lesen Sie die nach­ste­hen­de Press­in­for­ma­ti­on des Deutsch­land­funks. Dar­un­ter fin­den Sie den Link zum Nach­hö­ren des voll­stän­di­gen Interviews.

Ste­fan Rahmstorf, Kli­ma­for­scher und Ozea­no­graph am Pots­dam Insti­tut für Klimafolgenforschung

Das 1,5 Grad Ziel ist poli­tisch kaum mehr erreich­bar, phy­si­ka­lisch aber schon

Poli­tisch sei das Ziel prak­tisch nicht mehr zu hal­ten ange­sichts der Welt­la­ge, so Kli­ma­for­scher Ste­fan Rahmstorf im Inter­view der Woche des Deutsch­land­funks. Er reagier­te damit auf Äuße­run­gen des neu­en Chefs des Welt­kli­ma­ra­tes, Jim Skea, der in die­ser Woche erklärt hat­te, das 1,5‑Grad-Ziel sei nicht mehr zu erreichen.

Rahmstorf erklär­te:

Phy­si­ka­lisch kann man es noch errei­chen, aber dazu müss­te man es eben anpa­cken, wie, wenn man in einer Kriegs­si­tua­ti­on ist und das ein­fach die Top-Prio­ri­tät hat, die 1,5 Grad zu hal­ten. Rea­lis­tisch ist es natür­lich so, dass die aller­meis­ten Regie­run­gen das eben lei­der nicht als Top-Prio­ri­tät behan­deln. So wer­den wir es auf kei­nen Fall schaf­fen.“

Ver­ant­wort­lich dafür macht er auch man­geln­de poli­ti­sche Ambi­tio­nen. Es feh­le nicht an Lösun­gen, son­dern am Wil­len. Vie­len Poli­ti­kern sei die Dring­lich­keit der Lage noch immer nicht klar, sie infor­mier­ten sich nicht aus­rei­chend. Nach Ver­säum­nis­sen in vor­an­ge­gan­ge­nen Regie­run­gen behand­le nun auch Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz das The­ma nicht mit Priorität.

„An jedem Tag ist das Wet­ter heu­te schon anders als es eben ohne Kli­ma­kri­se wäre“

Mit Blick auf die aktu­el­len Rekord­tem­pe­ra­tu­ren im Mit­tel­meer­raum – an Land wie im Meer­was­ser, sowie Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se der letz­ten Wochen sieht Rahmstorf einen kla­ren Bezug zur Erd­er­hit­zung. Eine Unter­su­chung der ETH Zürich habe bereits im letz­ten Jahr erge­ben, dass schon jetzt an jedem Tag das Wet­ter anders sei, als dies ohne Kli­ma­kri­se der Fall wäre. Wäh­rend die glo­ba­le Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur um etwa 1,2 Grad gestie­gen ist, sei die­se Erwär­mung über dem euro­päi­schen Fest­land teil­wei­se dop­pelt so stark ange­stie­gen. Dies füh­re nun – wie von der Kli­ma­for­schung pro­gnos­ti­ziert – zu einer Zunah­me von extre­men Wet­ter­ereig­nis­sen. Auch die Brän­de im Mit­tel­meer­raum sieht Rahmstorf in einem Zusam­men­hang mit der Kli­ma­kri­se. Die Brand­ur­sa­che sei zwar in der Regel durch Men­schen ver­an­lasst, Tro­cken­heit und Hit­ze sorg­ten aber dafür, dass die Brän­de ein sol­ches Aus­maß errei­chen würden.

Das Inter­view führ­te Ann-Kath­rin Büüs­ker, Kor­re­spon­den­tin im DLF-Hauptstadtstudio.

Interview zum Nachhören

Das Inter­view kann hier nach­ge­hört wer­den.

Bild­nach­weis: Ste­fan Rahmstorf beim EPP Zagreb Con­gress in Kroa­ti­en, 20–21 Novem­ber 2019 (CC BY 2.0)

Rechtsbrecher erklären Klimaprotest für „kriminell“

Der Run­de Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien ist über die jüngs­te Zuspit­zung bei der Kri­mi­na­li­sie­rung der Kli­ma­schutz-Bewe­gung aufs Höchs­te besorgt. Auf wel­chen Weg begibt sich unser Land damit?

Öffentlicher friedlicher Protestmarsch der Letzten Generation (hier auf dem Bild mit Sprecherin der "Letzten Generation" Aimée van Baalen) mit Unterstützern und Sympathisanten, April 2023 in Berlin. Eine klassische gemeinläufig bekannte Demonstration als Wegstrecke, friedlich und ohne Vorkommnisse.
Öffent­li­cher fried­li­cher Pro­test­marsch der Letz­ten Gene­ra­ti­on, April 2023 in Ber­lin. Bild: Andre­as Augstein

Politiker:innen und Insti­tu­tio­nen, die durch ihre eige­ne kli­ma­po­li­ti­sche Untä­tig­keit nach den wohl­erwo­ge­nen Wor­ten des UN-Gene­ral­se­kre­tärs Antó­nio Guter­res „kri­mi­nell“ sind, las­sen nun den gewalt­frei­en zivi­len Wider­stand gegen ihre Unta­ten mit der Keu­le der „kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung“ ver­fol­gen.
Dies ist der mas­sivs­te Angriff ‚von oben‘ auf die Idee des Rechts­staats, den wir in Deutsch­land seit Jahr­zehn­ten erleben.

Bit­te lesen Sie unse­re aus­führ­li­che Pres­se­mit­tei­lung zum The­ma.

Klimaschutzgegner im Argumentationsnotstand

Die Ber­li­ner Poli­tik ver­sucht die Kli­ma­ak­ti­vis­ten der Grup­pe „Letz­te Gene­ra­ti­on“ mit an den Haa­ren her­bei­ge­zo­ge­nen Argu­men­ten zu kri­mi­na­li­sie­ren. Dabei wird sogar der Tod einer Rad­fah­re­rin im Ber­li­ner Stra­ßen­ver­kehr genutzt.

Ghost Bike

In Ber­lin wur­de vor zwei Wochen eine Fahr­rad­fah­re­rin von einem Beton­trans­por­ter über­rollt und schwer ver­letzt. Das, was im Ber­li­ner Stra­ßen­ver­kehr lei­der immer wie­der pas­siert, meist aber nur am Ran­de des Poli­zei­be­richts ver­merkt wird, wur­de die­ses Mal instru­men­ta­li­siert, um die Kli­ma­ak­ti­vis­ten der Grup­pe „Last Gene­ra­ti­on“ zu kri­mi­na­li­sie­ren. Denn die­se mach­ten zeit­gleich, wenn auch an einem ande­ren Ort, eine ihrer inzwi­schen bun­des­weit bekannt gewor­de­nen Protestaktionen.

Am Unfall­ort befrei­en Not­ärz­tin und Erst­hel­fer die Ver­letz­te von dem Fahr­zeug. Sie wird von der Ärz­tin behan­delt. Danach trifft ein Spe­zi­al­ge­rät zum Anhe­ben des LKW ein — etwa 7 bis 9 Minu­ten ver­spä­tet wegen eines Staus auf der Auto­bahn. Die­ser wur­de ver­ur­sacht, als die Poli­zei zwei Fahr­spu­ren sperr­te, um zwei Akti­vis­ten der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“ von einer Schil­der­brü­cke zu holen, wo sie für Redu­zie­rung des Auto­ver­kehrs demons­triert hat­ten. Die Poli­zei war über die Akti­on infor­miert und gebe­ten wor­den, eine Umlei­tung ein­zu­rich­ten.

Betonmischer sollte nicht angehoben werden

Aus einem „Inter­nen Ver­merk“ der Feu­er­wehr zitiert die Süd­deut­sche Zei­tung: Die Not­ärz­tin habe bereits ent­schie­den gehabt, dass der Beton­mi­scher nicht ange­ho­ben wer­den sol­le. Auch wenn das Ber­gungs­fahr­zeug recht­zei­tig am Unfall­ort ange­kom­men wäre, hät­te sie es nicht hin­zu­ge­zo­gen, da sich die medi­zi­ni­sche Situa­ti­on durch das Anhe­ben wohl ver­schlech­tert hät­te. So weit die Fak­ten aus dem Ber­li­ner Straßenverkehr..

Als Stun­den spä­ter der Hirn­tod der Ver­letz­ten bekannt wird, legen all die­je­ni­gen los, denen der Kampf für mehr Kli­ma­schutz, wie ihn die „Letz­te Gene­ra­ti­on“ ernst­haf­ter, kon­se­quen­ter, dring­li­cher als die meis­ten ande­ren führt, schon lan­ge ein Dorn im Auge ist. Sie ver­su­chen, den Tod der Rad­fah­re­rin mit der Akti­on der „Last Gene­ra­ti­on“ in Zusam­men­hang zu brin­gen. Hier zwei Bei­spie­le der poli­ti­schen Prominenz:

Kat­ja Mast, Ers­te Par­la­men­ta­ri­sche Geschäfts­füh­re­rin der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on: »in Ber­lin kamen Ret­tungs­fahr­zeu­ge nicht recht­zei­tig zu einer lebens­be­droh­lich Ver­letz­ten … Ich per­sön­lich fin­de, dass die Jus­tiz mit Wie­der­ho­lungs­tä­tern hart ins Gericht gehen muss.« (Quel­le)

Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nan­cy Fae­ser (SPD): »Wenn Straf­ta­ten began­gen wer­den und ande­re Men­schen gefähr­det wer­den, ist jede Gren­ze legi­ti­men Pro­tests über­schrit­ten. … Die Straf­tä­ter müs­sen schnell und kon­se­quent ver­folgt wer­den.« (Quel­le)

Mangel an Sachargumenten

Zwi­schen dem Stau auf der Auto­bahn und dem töd­li­chen Aus­gang des Unfalls mit dem Beton­fahr­zeug besteht kei­ner­lei Zusam­men­hang. Die Sache wird, beson­ders in Tei­len der Medi­en, aber in einer Wei­se dar­ge­stellt, dass ein Schein des Ver­dachts auf die „Letz­te Gene­ra­ti­on“ fällt.  — Wo etwas zum In-die-Schu­he-schie­ben der­art weit her­ge­holt wird, muss der Man­gel an Sach­ar­gu­men­ten über­wäl­ti­gend sein!

Das ist er in der Tat. Oder möch­te jemand behaup­ten, dass

  • der Auf­bau einer LNG-Infra­struk­tur statt for­cier­ter Energiewende
  • die Kip­pung des Koh­le- und Atomausstiegs
  • zusätz­li­che Emis­sio­nen durch Ein­satz deut­scher Waf­fen im Ukraine-Krieg
  • Ver­hin­de­rung, das Ahrtal als Vor­bild­re­gi­on für Erneu­er­ba­re Ener­gien aufzubauen
  • stän­dig neue Rekor­de von Hit­ze, Dür­re und Bränden

Indi­zi­en dafür sind, dass der Kli­ma­schutz hier­zu­lan­de in guten Hän­den ist und Deutsch­land sich auf dem Pfad zur Ein­hal­tung der Pari­ser Beschlüs­se bewegt? — Nein.

Wer sind die wirklichen Täter?

Hier liegt die Täter­schaft, die für eine namen­lo­se Zahl von Toten und für die Zer­stö­rung der Lebens­grund­la­gen auf dem Pla­ne­ten ins­ge­samt ver­ant­wort­lich ist. Mit dem Bemü­hen, die­je­ni­gen in Ver­ruf zu brin­gen, die auf die Fehl­ent­wick­lun­gen hin­wei­sen, ver­sucht man, vom eige­nen Ver­ur­sa­cher­tum abzulenken.

Wer gegen die „Letz­te Gene­ra­ti­on“ vor­geht, hat sich vom All­ge­mein­wohl der Gesell­schaft abge­kop­pelt und dient nur jener klei­nen Grup­pe, die am Fort­be­stand der fos­sil-ato­ma­ren Ener­gie­er­zeu­gung inter­es­siert ist. Den Kli­ma­schutz führt die­se zwar im Mun­de, schrei­tet aber ein, wenn er in dem Maße ver­wirk­licht wer­den soll, wie es nötig wäre.

Gut ist aber, dass die­se Kräf­te die Umstän­de jenes Ver­kehrs­un­falls in Ber­lin der­art plump ver­fäl­schen, dass die Öffent­lich­keit leicht erken­nen kann, mit wes Geis­tes Kin­dern sie es zu tun hat.  Wer sich über gele­gent­li­che Ein­grif­fe in gewohn­te Abläu­fe ärgert, soll­te sich dafür ein­set­zen, dass die kli­ma­schüt­zen­den For­de­run­gen der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“ erfüllt wer­den und sol­che Abläu­fe sich her­aus­bil­den, die dem Leben zuträg­lich sind, statt es zu unter­gra­ben. — Dabei könn­te man sich sogar auf das Kli­ma­schutz­ur­teil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­rich­tes berufen.

Weitere Beiträge zum Thema

Einen wei­te­ren infor­ma­ti­ven Betrag zum The­ma hat Rüdi­ger Hau­de vom Solar­ener­gie-För­der­ver­ein Deutsch­land e.V. (SFV) verfasst.

Bei­trags­bild: stock.adobe.com

Klimawirkung des Ukraine-Krieges

In sei­nem Arti­kel “Wie­viel Zeit bleibt uns noch, und was soll­ten wir mit die­ser anfan­gen?” — ver­öf­fent­licht im pv-maga­zi­ne (mit Dis­kus­si­on in den comm­ents), in der Son­nen­sei­te von Franz und Bigi Alt, sowie in der LINKSZEITUNG — geht Christ­fried Lenz (Mit­glied des Run­den Tisches) auch auf die Kli­ma­wir­kung des Ukrai­ne-Krie­ges ein. Das hat dazu geführt, dass das Redak­ti­ons­team des Run­den Tisches fol­gen­de Anfra­ge an das Por­tal “frag­den­staat” gerich­tet hat:

“Die Bun­des­re­gie­rung behaup­tet, durch eine bis 2045 zu rea­li­sie­ren­de “Kli­ma­neu­tra­li­tät” wür­de Deutsch­land die Pari­ser Kli­ma­zie­le ein­hal­ten. Die Mes­sun­gen und Berech­nun­gen, auf denen dies beruht, stam­men aus der Zeit vor dem Ukrai­ne-Krieg. Die durch die­sen Krieg ver­ur­sach­ten zusätz­li­chen Emis­sio­nen von Treib­haus­ga­sen sind in jenen Berech­nun­gen daher nicht berück­sich­tigt. Wird die Bun­des­re­gie­rung auf­grund des Krie­ges eine Neu­be­stim­mung des Pfa­des zur Ein­hal­tung der Pari­ser Beschlüs­se vor­neh­men oder hält sie die kriegs­be­ding­ten zusätz­li­chen Emis­sio­nen für gering­fü­gig, so dass eine Neu­be­stim­mung des Pfa­des zur Ein­hal­tung der Pari­ser Beschlüs­se nicht nötig ist?”

Über die Ant­wort, die wir erhal­ten, wer­den wir an die­ser Stel­le informieren.



Klimaschutz in den Medien

Seit dem Offe­nen Brief des Run­den Tisches an die ARD-Run­funk­rä­te ste­hen wir in regem Aus­tausch mit der ARD Gre­mi­en­vor­sit­zen­den­kon­fe­renz, die auf erfolg­te und zukünf­ti­ge Bericht­erstat­tung zum The­ma Kli­ma­kri­se und erneu­er­ba­re Ener­gien ver­weist.
Aber wir über­las­sen das Feld selbst­ver­ständ­lich nicht allein den öffent­lich-recht­li­chen Sen­dern: die Mit­ar­bei­ten­den am RT-EE sind in den Online-Medi­en auch selbst sehr aktiv.

In unse­rem Brief vom Novem­ber vori­gen Jah­res ging es um einen wich­ti­ge­ren Stel­len­wert der Infor­ma­tio­nen über die Erzeiugung Erneu­er­ba­rer Ener­gien in der öffent­lich-recht­li­chen Bericht­erstat­tung. Die Ant­wort dar­auf war wenig über­zeu­gend. Wir hak­ten nach und beka­men nun eine befrie­di­gen­de­re Ant­wort. Ein kur­zer Aus­zug aus dem letz­ten Schreiben:

Selbst­ver­ständ­lich dür­fen Sie erwar­ten, dass die öffent­lich-recht­li­chen Medi­en ihrem Auf­trag ent­spre­chend und nach Kräf­ten ihren Bei­trag zum Kli­ma­schutz leis­ten. Der öffent­lich-recht­li­che Infor­ma­ti­ons­auf­trag ist so umfas­send, dass er sich auf alle Lebens­be­rei­che und somit ganz klar auch auf das The­ma Kli­ma­schutz bezieht, mit­hin auch auf die von Ihnen ange­spro­che­nen ener­gie­po­li­ti­schen Interessensunterschiede.

Dies­be­züg­lich ver­weist die Geschäfts­stel­le der ARD Gre­mi­en­vor­sit­zen­den­kon­fe­renz zum Bei­spiel kon­kret auf die Rubrik Kli­max in der Sen­dung BRISANT.

In die­sem Zusam­men­hang sind unse­re Mit­glie­der auch selbst in elek­tro­ni­schen Medi­en recht aktiv.
So weist Hans Josef Fell in sei­nem News­let­ter vom 24.2. dar­auf hin, dass „die geo­po­li­ti­schen Ver­wer­fun­gen um die Ukrai­ne … auch Ergeb­nis einer fos­si­len Ener­gie­ab­hän­gig­keit der EU und des feh­len­den Aus­baus der Erneu­er­ba­ren Ener­gien“ sind. Und erneut im News­let­ter vom 28.2. weist er in einem Inter­view mit Joa­chim Wil­le dar­auf hin, dass „der völ­ker­rechts­wid­ri­ge rus­si­sche Ein­marsch in der Ukrai­ne … auch die Ener­gie­kri­se“ ver­schärft.
Dr. Christ­fried Lenz von der Genos­senschft Bür­ger­en­er­gie Alt­mark eG weist in einem Bei­trag der Bür­ger­initia­ti­ve Frack­ing frei­es Hes­sen n.e.V. dar­auf hin, „wie der Wes­ten die Vor­aus­set­zun­gen für Putins Krieg schaffte“.

Klimaschutz im Bundestag

Die Platt­form #wählbar2021 woll­te seit Juni 2021 von den Kan­di­die­ren­den zur Bun­des­tags­wahl, dass sie Far­be zu kon­kre­ten Kli­ma­schutz­maß­nah­men beken­nen. Von ihnen sind 332 in den 20. Deut­schen Bun­des­tag gewählt wor­den. Die Platt­form #kli­ma­schutz-im-bun­des­tag möch­te Bürgerinnen/Bürger und Abge­ord­ne­te des 20. Deut­schen Bun­des­ta­ges wäh­rend der gesam­ten Legis­la­tur­pe­ri­ode über kon­kre­te Maß­nah­men zum Kli­ma­schutz mit- und unter­ein­an­der ins Gespräch bringen.

„Kli­ma­schutz im Bun­des­tag“ setzt den Dia­log mit den Abge­ord­ne­ten nach der Kon­sti­tu­ie­rung des Bun­des­ta­ges fort. Dabei wer­den die Abge­ord­ne­ten gebe­ten, zu den 19 Punk­ten Stel­lung zu neh­men, die zu einem neu­en Umgang mit Ener­gie gehö­ren.
Auf einer Sei­te kann man sehen, wer bis­her zu den auf­ge­führ­ten Punk­ten Stel­lung genom­men hat. Dar­über hin­aus kann man z. B. die Abge­ord­ne­ten des eige­nen Wahl­krei­ses her­aus­su­chen und sie mit einer e‑Mail auf­for­dern, die Fra­gen zu beantworten.

Wir sind der Auf­fas­sung, dass dem Bun­des­tag in die­ser Legis­la­tur­pe­ri­ode eine gro­ße Ver­ant­wor­tung für die Fra­gen der Ener­gie­ver­sor­gung zukommt. Die Ener­gie­ver­sor­gung eines Lan­des ist nicht nur ver­ant­wort­lich dafür, wie sich das Kli­ma auf der Erde ent­wi­ckeln wird, son­dern auch dafür, ob für ein Leben in Frei­heit Krie­ge geführt wer­den müs­sen. Zur Son­der­sit­zung des Bun­des­ta­ges am 27. Febru­ar ist das beein­dru­ckend deut­lich gewor­den.
Unser Logo befin­det sich auch auf der Sei­te der unter­stüt­zen­den Orga­ni­sa­tio­nen.

Kevin Anderson: Die Realität hinter den Klimazielen, das „Davos-Cluster“ und die Wende von unten

Kevin Ander­son, renom­mier­ter bri­ti­scher Kli­ma­wis­sen­schaft­ler, der an den Uni­ver­si­tä­ten in Man­ches­ter und Upp­sa­la forscht, beschreibt im Inter­view mit David Goeß­mann ein­drück­lich, dass die der­zei­ti­gen Kli­ma­zie­le aller Regie­run­gen eine ande­re, d. h. unbe­wohn­ba­re Erde zur Fol­ge haben. Aber er gibt auch Hoffnungsaussichten.

Kein Land bie­tet natio­na­le Maß­nah­men an, um das Paris-Ziel errei­chen zu kön­nen, sagt Kevin Ander­son. Zugleich geben die Regie­run­gen wie beim Kli­ma­gip­fel in Glas­gow (COP26) wei­ter vor, die Tem­pe­ra­tur unter 2 Grad Cel­si­us hal­ten zu wol­len. Dafür müss­ten die Indus­trie­staa­ten jedoch bis spä­tes­tens 2035 dekar­bo­ni­siert sein, was sie aber nicht pla­nen. Zudem sei­en Emis­si­ons­sze­na­ri­os, die den Ein­druck erwe­cken, als ob das 2‑Grad-Ziel halt­bar sei, wenn alle Staa­ten ihre Ver­spre­chen ein­lö­sen, „extrem irre­füh­rend“. Denn dar­in ein­ge­rech­net sind soge­nann­te „nega­ti­ve Emis­sio­nen“. Wir befin­den uns tat­säch­lich auf dem Weg in eine Welt, die 3 bis 4 Grad wär­mer sein wird. „Dann wer­den wir auf einem ande­ren Pla­ne­ten leben“. Eine Kurs­än­de­rung ist tech­nisch wei­ter mög­lich, sagt Ander­son, sie wird jedoch blo­ckiert. Das mäch­ti­ge „Davos-Clus­ter“, eine Grup­pe von Spit­zen­po­li­ti­kern, Unter­neh­mens­füh­rern und Mei­nungs­ma­chern, zeigt sich unfä­hig und nicht gewillt, die not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen ein­zu­lei­ten. Daher muss die Wen­de von unten, von orga­ni­sier­ten Bewe­gun­gen und der Zivil­ge­sell­schaft kom­men.
Das gan­ze Inter­view kön­nen Sie hier sehen.

Offener Brief an die Rundfunkräte wegen Programmausrichtung

Ange­sichts der zuneh­mend kata­stro­pha­len Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­er­wär­mung hält der Run­de Tisch Erneu­er­ba­re Ener­gien eine Ände­rung der Pro­gramm­aus­rich­tung des öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks für not­wen­dig. Er wen­det sich des­halb mit dem nach­fol­gen­den offe­nen Brief, der von zahl­rei­chen Orga­ni­sa­tio­nen aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet unter­stützt wird, an die Rundfunkräte.

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An die Rundfunkräte der Bundesrepublik Deutschland

Notwendige Änderung der Programmausrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks angesichts zunehmend katastrophaler Auswirkungen der Klimaerwärmung

Sehr geehr­te Damen und Herren,

seit vie­len Jah­ren gibt es kri­ti­sche Stim­men, die dem öffentlich/rechtlichen Rund­funk vor­wer­fen, den Kli­ma­wan­del zu ver­harm­lo­sen und die Bedeu­tung der erneu­er­ba­ren Ener­gien her­un­ter­zu­spie­len. Über kli­ma­be­ding­te Kata­stro­phen – bis vor Kur­zem fern­ab von Deutsch­land – wur­de zwar berich­tet. Die sich dar­aus erge­ben­de Kon­se­quenz, dass die Ener­gie­wen­de extrem beschleu­nigt wer­den muss, wur­de jedoch nicht gezo­gen. Ins­be­son­de­re wur­de nur gele­gent­lich dar­über auf­ge­klärt, dass das Inter­es­se der fos­sil-ato­ma­ren Ener­gie­kon­zer­ne an der Erhal­tung ihres Geschäfts­mo­dells den ent­schei­den­den Brems­fak­tor beim Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien dar­stellt. Es wäre aber nötig, die­sen Zusam­men­hang her­vor­zu­he­ben, damit die Bevöl­ke­rung erken­nen kann, dass sie sel­ber aktiv wer­den muss, wenn eine noch erträg­li­che Kli­ma­zu­kunft erreicht wer­den soll. Statt des­sen ist die Pro­gramm­ge­stal­tung in ihrer Gesamt­heit so gear­tet, dass sie Ruhe und Lethar­gie ver­brei­tet. Für die ein­ge­tre­te­nen und zu erwar­ten­den kli­ma­be­ding­ten Schä­den ist der öffent­lich-recht­li­che Rund­funk daher mit verantwortlich.

In sei­nem auf­rüt­teln­den Buch über feh­len­den Kli­ma­schutz „Kurs Kli­ma-Kol­laps – das gro­ße Ver­sa­gen der Poli­tik“ bringt David Goeß­mann die Rol­le der Medi­en und ins­be­son­de­re des von der Bevöl­ke­rung finan­zier­ten öffent­lich-recht­li­chen Rund­funks auf den Begriff „Tauch­sta­ti­on“. Zita­te aus sei­nem Buch:
„Was ist mit den öffent­lich-recht­li­chen Sen­dern, die finan­ziert wer­den von den Gebüh­ren der Bür­ger, nicht vom Bun­des­ver­band der deut­schen Indus­trie (BDI)? … War­um schlug nie­mand Alarm?“ (S. 17f), „Auch Talk­shows und Pres­se­clubs in den öffent­lich-recht­li­chen Sen­dern gin­gen an dem The­ma stumm vor­bei. Man stel­le sich vor, die Medi­en hät­ten in der Coro­na­kri­se ähn­lich reagiert und sich Augen, Ohren sowie Mund förm­lich zuge­hal­ten.“ (S. 147)

Die jüngs­te und öffent­lich breit wahr­ge­nom­me­ne Kri­tik­ak­ti­on wur­de von der Initia­ti­ve „KLIMA° vor acht“ orga­ni­siert. Sie for­dert, neben „Bör­se vor acht“, „Wis­sen vor acht“ und „Wet­ter vor acht“ über das ungleich wich­ti­ge­re The­ma „Kli­ma“ zu berichten.

Die Argu­men­te, mit denen das abge­lehnt wur­de, sind bestür­zend. Sie demons­trie­ren, dass bei den obe­ren Pro­gramm­ge­stal­tern ein Pro­blem­be­wusst­sein bezüg­lich Kli­ma ent­we­der nicht vor­han­den ist oder ver­drängt wird.

So mein­te der geschäfts­füh­ren­de Redak­teur für das ARD-Vor­abend­pro­gramm, Chris­toph Schmidt:
Auch wenn Kli­ma­schutz viel­leicht ein heh­res und rich­ti­ges Ziel ist: Es ist trotz­dem erst mal eine par­tei­ische Inter­es­sen­grup­pe, und wenn jede Inter­es­sen­grup­pe sagt: ‚Ich mache mal mei­nen Pilo­ten und mache mei­nen Bei­trag so, wie ich ihn mache‘, und wir räu­men dann Sen­de­plät­ze dafür frei, damit habe ich als unab­hän­gi­ger Jour­na­list ein gro­ßes Pro­blem.“ (Quel­le: https://www.deutschlandfunk.de/primetime-fuer-die-klimakrise-aktivisten-fordern-neues.2907.de.html?dram:article_id=483806)

Für ihn ist Kli­ma­schutz also nur „viel­leicht“ ein „rich­ti­ges Ziel“. Die­je­ni­gen, die dafür ein­tre­ten, sind für Herrn Schmidt nichts wei­ter als eine „par­tei­ische Inter­es­sen­grup­pe“, die gegen­über den vie­len ande­ren Inter­es­sen­grup­pen kei­nes­falls bevor­zugt wer­den darf.

Sehr geehr­te Damen und Her­ren in den Rund­funk­rä­ten, der Kli­ma­wan­del bedroht die mensch­li­che Zivi­li­sa­ti­on und viel­leicht höhe­res Leben auf dem Pla­ne­ten über­haupt. Wer den Kampf hier­ge­gen für ein „par­tei­isches Inter­es­se“ hält, dem fehlt jeg­li­ches Verständnis.

Dass hier zu wenig berich­tet wird, weist KLIMA° vor acht auch auf Basis nack­ter Zah­len nach: Die Initia­ti­ve hat die Pro­gramm­über­sich­ten der öffent­lich-recht­li­chen Sen­der ana­ly­siert und kommt zu fol­gen­dem Schluss: „Die Anzahl der Sen­dun­gen zur Kli­ma­kri­se spie­geln weder die Rele­vanz noch das Pro­blem­be­wusst­sein in der Bevöl­ke­rung wie­der.
(Quel­le: https://klimavoracht.de/programmdaten/).

Die kli­ma­wan­del­be­ding­te Flut­ka­ta­stro­phe im Ahrtal hat nun aber ein gewis­ses Auf­wa­chen aus­ge­löst. Der auf­grund sei­nes Sen­de­ge­bie­tes unmit­tel­bar betrof­fe­ne SWR berich­tet bis­her in begrü­ßens­wer­ter Wei­se. Ins­be­son­de­re stellt er die Bedeu­tung des Mot­tos „Ahrtal wird SolAHRtal“ her­aus. Es kann näm­lich nicht sein, dass die Grund­ur­sa­che der Kata­stro­phe, die Ver­sor­gung durch fos­si­le Ener­gie, für die Zukunft wie­der her­ge­stellt wird. Viel­mehr muss die Regi­on als Modell für voll­stän­di­ge Ver­sor­gung durch erneu­er­ba­re Ener­gien auf­ge­baut wer­den. Hier­für hat sich eine vor­bild­li­che Zusam­men­ar­beit der betrof­fe­nen Men­schen mit Wis­sen­schaft­lern, Fach­fir­men, Behör­den und Ener­gie­be­ra­tun­gen herausgebildet.

Unse­re Bit­te, unser Vor­schlag an Sie: Die Arbeit des SWR bezüg­lich Ahrtal soll­te allen Sen­dern in Deutsch­land kom­mu­ni­ziert wer­den. Über­all im Land soll­te auf das Gesche­hen im Ahrtal auf­merk­sam gemacht wer­den. Denn was im Ahrtal pas­sier­te, kann jeder­zeit (fast) über­all gesche­hen. Der öffent­lich-recht­li­che Rund­funk soll­te dar­auf hin­wir­ken, dass die Bevöl­ke­rung und die betrof­fe­nen Insti­tu­tio­nen unver­züg­lich Maß­nah­men ergrei­fen, um die Aus­wir­kun­gen einer nächs­ten Kata­stro­phe zumin­dest abzu­mil­dern. Bei­spiels­wei­se kann durch recht­zei­ti­gen Umstieg auf rege­ne­ra­ti­ve Wär­me­ver­sor­gung per Wär­me­pum­pen und Solar­ther­mie eine groß­flä­chi­ge Boden­kon­ta­mi­na­ti­on durch aus­ge­lau­fe­nes Heiz­öl – wie im Ahrtal gesche­hen – ver­mie­den werden.

Wir wären dank­bar, wenn Sie die­se The­ma­tik rasch auf­grei­fen. Zwecks wei­te­rer Kon­kre­ti­sie­rung freu­en wir uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Ihr Ansprechpartner

Jür­gen Vos­kuhl
für den Run­den Tisch — Erneu­er­ba­re Ener­gien
E‑Mail: juergen.voskuhl@energiewende-2030.de
Fon: +49.69.24742919–0
Web: energiewende-2030.de

 

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